Radschnellweg: SPD fordert Geld von Bund und Land

Hanau
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Das Rhein-Main-Gebiet ist dicht besiedelt. Die Bahnen und noch viel mehr die Straßen sind jeden Morgen dicht, wenn tausende Pendler in der Region unterwegs sind.



Verkehrslärm und Feinstaub belasten die Städte. Klar ist, wenn das Bevölkerungswachstum anhält, müssen Alternativen her. Eine dieser Alternativen haben sich Vertreter der Hanauer SPD, des SPD Stadtverbandes sowie Vertreter des ADFC kürzlich angeschaut: Radschnellwege.

Radschnellwege sind breite, übersichtliche und gut ausgebaute Radwege, auf denen Pendler schnell und sicher mit dem Fahrrad zur Arbeit und zurückkommen. Erfahrungen dazu gibt es im europäischen Ausland vor allem in Dänemark, wo diese längst gelebte Praxis sind. Der Planungsverband Rhein-Main hat vor einigen Jahren begonnen, die Planungen für Radschnellwege von und nach Frankfurt voranzutreiben. Geplant ist auch eine Streckenführung von Hanau bis zum Frankfurter Ostbahnhof.

Die Vertreter der SPD und des ADFC sind einige der geplanten Alternativen mit dem Rad abgefahren. Begleitet und fachmännisch informiert wurden sie dabei von Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, der die Stadt im Planungsverband vertritt. Dabei kristallisierte sich als präferierte Route eine Strecke heraus, die vom Frankfurter Tor ausgeht, die Nußallee überquert und vorbei am Hanauer Ski- und Kanu-Club führt. Dann soll der Radweg die Kinzig überqueren, um schließlich über den Milchweg und entlang der Bahnschienen an der Halle der Otto-Hahn-Schule vorbei nach Maintal führen soll.

Auch wenn die Strecke präferiert wird, so sind doch noch einige Fallstricke zu beachten. Eine Wegstrecke, allein für Radfahrer, wird sich nicht überall durchsetzen lassen. Insbesondere im ersten Abschnitt bis zum Ski- und Kanu-Club führt die Strecke durch ein, wenn auch wenig befahrenes, Wohngebiet. Die Überquerung über die Kinzig ist dort nur möglich, wenn eine neue Fuß- und Radweg-Brücke gebaut wird. Die Strecke entlang der Bahnschienen hingegen ist noch gar nicht ausgebaut.

Die SPD Hanau und der ADFC fordern deshalb, dass die Einrichtung eines Schnellradweges bereits bei der Planung der Streckenführung der Nordmainischen S-Bahn berücksichtigt wird. Ein weiterer Pferdefuß stellt die Finanzierung dar. Bisher geht der Planungsverband davon aus, dass die Städte die Finanzierung selbst übernehmen. Angesichts der regionalen Bedeutung des Schnellradweges fordert die SPD Hanau hingegen eine andere Finanzierungsgrundlage. „Wenn die Rad-Schnellwege eine tatsächliche Alternative zu Bahn und motorisiertem Individualverkehr darstellen sollen, müssen sie auch finanziell mit diesen Alternativen gleich gestellt werden. Das bedeutet, dass sich Bund und Land an der Finanzierung beteiligen müssen“, stellt der umweltpolitische Sprecher der SPD Fraktion in der Hanau Stadtversammlung, Moritz Kühn, fest.

Gespannt ist man in diesem Zusammenhang auf die Machbarkeitsstudie des Planungsverbandes, die im Herbst diesen Jahres vorgestellt werden soll. Geplant ist dann, neben den Behörden und betroffenen Institutionen auch die Öffentlichkeit einzubeziehen. Die SPD wünscht sich, dass sich möglichst viele an diesem Prozess beteiligen, um die Bedeutung dieses Projektes zu unterstreichen.

Weitere Informationen zum Thema Radschnellwege findet sich unter: https://www.region-frankfurt.de/Radschnellwege.

Foto: Die Vertreter der SPD-Hanau sowie des ADFC auf ihrer Radtour entlang der geplanten Route.


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