Die Erinnerung an die Bombenopfer in Ehren halten

Hanau
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Mit einer großzügigen Spende in Höhe von 1.000 Euro beteiligt sich Helmut Götze, langjähriger Leiter des Sozialen Dienstes bei der Stadt Hanau und bis heute in vielen Gremien ehrenamtlich engagiert, an der Wiederherstellung der im Sommer zerstörten Gedenkstätte auf dem Hanauer Hauptfriedhof.



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Mitte August hatten Metalldiebe 12 der insgesamt 15 bronzenen Tafeln, die an die Opfer des verheerenden Bombenangriffs am 19. März 1945 erinnert haben, entwendet worden.

Götze widmet diese großherzige Geste seinem im Herbst 2016 verstorbenen, langjährigen Weggefährten und früheren Kulturdezernenten der Stadt Klaus Remer, der als gebürtiger Hanauer in seinem privaten Umfeld oft von der schicksalsträchtigen Bombennacht erzählt hat. "Klaus Remer hat es immer als ein ganz besonderes Geschenk des Schicksals empfunden, dass er diese Nacht der Zerstörung als Fünfjähriger überlebt hat," berichtete Götze im Gespräch mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei der Übergabe des Spendenschecks. Aus vielen Erzählungen Remers wisse er, so Götze weiter, dass dessen Wohnhaus zwar schwer getroffen worden sei. Doch der Umsicht des Großvaters verdankten die Familie von Klaus Remer und einige Nachbarn, dass sie nicht unter Trümmern begraben wurden. Angesichts der Bedeutung, die diese Bombennacht im Lebensweg von Remer hatte, entschloss sich Götze, "einen ganz persönlichen Beitrag dafür zu leisten, dass die Erinnerung an jene, die Opfer des verheerenden Bombenhagels wurden, in Ehren gehalten werden kann." Gleichzeitig hofft er, dass seine Geste eine gewissen Impulswirkung entfaltet und weitere Spender dazu animiert, sich an dem Projekt zu beteiligen.

Denn wie er dem OB erklärte, schließt er sich der Meinung von Waltraud und Dr. Gerhard Morlock an, die anlässlich ihrer Diamantenen Hochzeit im September ebenfalls eine beachtliche Spende zur Wiederherstellung der Gedenkstätte geleistet hatten. Das Großauheimer Ehepaar hatte seinerzeit dazu aufgerufen, dass die Finanzierung des neuen Mahnmals nicht primär aus Steuermitteln, sondern als Bekenntnis für deren Bedeutung als Gedächtnis der Stadtgesellschaft vor allem durch Spenden finanziert werden sollte.

Im Gespräch mit Götze bestätigte der OB, dass es geplant sei, die Gedenkstätte bis spätestens zum 19. März 2018 wieder herzustellen. "Auch in Zukunft sollen die mehr als 2.000 Namen in dem Eingangshof zum Ehrenfeld dokumentiert werden", so Kaminsky. Die Stadt setze alles daran, der Gedenkstätte ihre bisherige Würde zurückzugeben.

Die Anfang der 60er Jahre angebrachten Gedenktafeln waren erst vor wenigen Jahren aufwendig restauriert worden. Als wesentlicher Teil des städtischen Gedenkortes auf dem Hauptfriedhof waren darauf die Namen der Opfer der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg festgehalten. Vorangestellt war folgende Widmung: "In den Jahren 1939 bis 1945 starben Soldaten und Bürger. Besonders schmerzvoll war die Nacht des 19. März 1945 für unsere Stadt." Die Tafel mit dieser Inschrift ist ebenso durch den Diebstahl verschwunden wie elf weitere, nur drei Tafeln haben die Diebe hängen lassen. Die drei verbliebenen Namenslisten wurden im Auftrag der Friedhofsverwaltung abgehängt und fachgerecht eingelagert.

Foto: Stadt Hanau


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