Stadtwerke helfen Hessischem Forstmuseum „aus der Klemme“

Hanau
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„Grünröcke oder auch Grünkittel“ lautete die übliche Bezeichnung für die in grünes Tuch gekleideten Jäger und Förster vergangener Tage.



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Über eine seltene Sammlung historisch alter Forstuniformen verfügt das Hessische Forstmuseum im Wildpark „Alte Fasanerie“. Und genau dieser drohte es jetzt, „an den grünen Samtkragen zu gehen“. „Eigentlich nicht auszudenken, in welchen Schwierigkeiten wir gesteckt hätten, wenn uns nicht die Stadtwerke Hanau sofort hilfsbereit unter die Arme gegriffen hätten“, so die Leiterin des Forstmuseums Sabine Scholl. Michael Römhild, Leiter Zentraler Service, stellte kurzerhand einen trockenen und abgeschlossenen Raum für die heimatlos gewordene Raritätensammlung des Forstmuseums zur Verfügung.

Aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten müssen noch in diesem Monat alle Zimmer des denkmalgeschützten Forstamtes Hanau-Wolfgang in Rodenbach geräumt werden. Zwar können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forstamtes für die geplante Renovierungsdauer von einem Jahr im Fliegerhorst in Erlensee / Langendiebach unterschlüpfen, für die traditionsreiche alte Uniformensammlung des 2001 verstorbenen Museumsgründers, Dr. Helmut Puchert, hätte es dort allerdings keinen Platz mehr gegeben.

Schon wurden Rufe nach der „Altkleidersammlung“ laut, aber für den Vorsitzenden des Förderver-eins für das Hessische Forstmuseum Kurt Schäfer keine Option. „Die alten Uniformen sind nicht nur Kennzeichen eines traditionsreichen Berufstandes, der vor langen Zeiten aus dem Jägerstand erwachsen ist. Sie spiegeln auch die Zeitgeschichte und den Zeitgeist eines Berufes wider, der starken gesellschaftlichen Wandlungen unterworfen war“, so Schäfer. Neben über 100 Jahre alten preußischen Ausgeh- und Walduniformen gehören Stücke aus vielen Zeitepochen seit dem 19. Jahrhundert dazu.

Seit mittlerweile siebzehn Jahren steht das Hessische Forstmuseum in der „Alten Fasanerie“ in Hanau den Wildparkbesuchern offen. Die Dauerausstellung vermittelt Eindrücke zur Historie längst vergessener Waldgewerbe, berichtet von den Anfängen der Entwicklung einer geregelten Forst-wirtschaft und verdeutlicht anhand alter Maschinen und Werkzeuge den Alltag und die Schwere vergangener Waldarbeit. Im historischen Försterzimmer ist die Walduniform eines Preußischen Forstmeisters von 1869 ausgestellt. Die Förster früher galten häufig als autoritäre Respektsperso-nen, die über Forstordnungen und –weisungen eine geregelte Nutzung des Waldes – ganz im Sinne ihrer Landesfürsten - durchsetzten. Damit machten sie sich beim einfachen Volk oft sehr unbeliebt. Zahlreiche Konflikte, die entweder für die Förster oder aber die Wild- und Holzdiebe im sicheren Grab auf dem Friedhof endeten, zeugen vom unerbittlichen Kampf beider Seiten.

Über ein buntes und erlebnisreiches Veranstaltungsprogramm und jährlich wechselnde Ausstel-lungsbeiträge (zurzeit „30 Jahre Biber in Hessen“) versucht das Forstmuseum, den Menschen in der Region den einheimischen Wald ein Stückchen näher zu bringen und einen Bildungsbeitrag zu erfüllen. Nähere Informationen unter www.erlebnis-wildpark.de


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