Nach Diebstahl: Wieder Erinnerungstafeln auf Hanauer Hauptfriedhof

Hanau
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Pünktlich zum 19. März, dem Gedenktag anlässlich der Kriegszerstörung Hanau vor 73 Jahren, sind die Erinnerungstafeln mit den Namen der bei den Luftangriffen Getöteten auf dem Ehrenhof des Hauptfriedhofs wieder montiert. Im August 2017 waren die dort befindlichen Bronzetafeln gestohlen worden.



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In der Folgezeit hatten Hanauerinnen und Hanauer 12.500 Euro gespendet, so dass neue Exemplare aus hochwertigem Verbundmaterial beschafft werden konnten. "Dank der breiten Bürgerhilfe ist es uns rasch gelungen, der Gedenkstätte wieder ihre Würde zurückzugeben", hebt Oberbürgermeister Claus Kaminsky hervor.

Der Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen hat die Gelegenheit genutzt, zusammen mit dem Stadtarchiv die Erinnerungstafeln zu überarbeiten und zu ergänzen. So bettet ein neu hingekommener Überblick die Kriegsereignisse historisch ein. Zum Schluss des Textes heißt es: "Die Gedenkstätte ist somit eine ständige Mahnung zur Erinnerung. Ein Mahnmal gegen Ausgrenzung, Hass, Vernichtung, Krieg und Zerstörung. Eine Mahnung für Demokratie, Versöhnung, Respekt, die Wahrung der Menschenrechte, Völkerfreundschaft und Frieden". Im Unterschied zu den Bronzetafeln, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 1962 finanzierte, zeigen nun auch Fotos eindrucksvoll die Zerstörung Hanaus im Zweiten Weltkrieg.

Die alphabetische Namensliste der bei den Luftangriffen Getöteten haben Fachleute teils korrigiert und ergänzt. Neu hinzugekommen sind Menschen aus den Stadtteilen, die zu Tode kamen, ebenso die im Bombenkrieg getöteten Fremd- und Zwangsarbeiter in Hanau. Damit sind nun etwa 2500 Namen auf den Gedenktafeln verewigt, so Fachbereichsleiter Martin Hoppe.

OB Kaminsky ruft Hanaus Bevölkerung dazu auf, die Gedenkstätte zu besuchen. Insbesondere überlebende Zeitzeugen sollen die Namen mit ihrer Erinnerung abgleichen und eventuell weiterhin aufzuführende Namen melden. "Dies ist bis Ende Mai dieses Jahres beim Stadtarchiv Hanau möglich", so Hoppe, "am besten via E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Danach werden wir die Tafeln ´in echt´ produzieren."

Foto: Friedhofsleiterin Alexandra Kinski (rechts) und Kultur-Fachbereichsleiter Martin Hoppe inspizieren die neue hinzugekommene Gedenktafel mit Namen Getöteter aus Hanaus Stadtteilen und von Zwangs- und Fremdarbeitern.


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