Gegen das spurlose Vergessen

Hanau
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Noch bis Donnerstag, 3. Mai, ist vor dem Büro von Oberbürgermeister Claus Kaminsky im Hanauer Rathaus die Wanderausstellung "50 Städte - 50 Orte" zu sehen.



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Die Präsentation der Künstlerin Klaudia Dietewich aus Stuttgart ist Teil des internationalen Friedens- und Kunstprojektes der "Bürgermeister für Frieden". Sie soll 2020 in New York in der UNO gezeigt werden, in der Zeit der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages.

Claus Kaminsky, der dem 1982 gegründeten Netzwerk von über 7.000 "Mayors for Peace" weltweit angehört und die Ausstellung im März eröffnet hat, wirbt erneut für den Besuch der ästhetisch-beeindruckenden Bilderserie samt politischen Statements seiner Kollegen aus 50 Mitgliedsstädten. "Das Fanal des 19. März 1945 mit der totalen Zerstörung der Hanauer Innenstadt hat uns auferlegt, sich gegen Krieg und Zerstörung einzusetzen. Dazu gehört die weltweite Abschaffung von Atomwaffen", so der OB.

Klaudia Dietewich, Diplom-Pädagogin und freie Künstlerin, hat aus 50 Städten Spuren des alltäglichen Lebens auf Straßen und Wänden in den Blick genommen, sie fotografiert und in einen künstlerischen Zusammenhang gestellt. "In der Regel fährt oder geht man achtlos darüber hinweg: Kritzeleien, Markierungen, Reifenabriebe, Farbrest, Öllachen oder Risse. Obwohl ganz ungegenständlich, rufen viele dieser zunächst abstrakten Bilder Erinnerungen wach und wecken Assoziationen. Manche Spuren zeugen von Katastrophen und Tragödien, wie die Schatten von Hiroshima", so Dietewich.

Ihre Arbeiten sind auf 50 x 50 cm großen Aluminium-Dibond-Platten gedruckt. So entsteht eine räumliche Tiefe, in der sich das Licht bricht wie auf den Originalmotiven. Damit werden die gefundenen Spuren zu "Wegstücken". Die Ausstellung ruft somit "gegen das spurlose Vergessen" auf. "Meine Arbeiten sollen eine Anregung sein, genau hinzuschauen, die Vielfalt und Individualität der Städte in den Blick zu nehmen und unsere Welt mit ihrer Schönheit, ihrer Geschichte und ihren vielfältigen Hinterlassenschaften zu respektieren und zu bewahren", so die Künstlerin.

Die Ausstellung im ersten Stock des Hanauer Rathauses, ist während der Öffnungszeiten des Stadtladens bei freiem Eintritt zu besichtigen, montags bis freitags 9 bis 15 Uhr, dienstags und mittwochs bis 18 Uhr, am 1. Mai geschlossen. Sie wandert nach Hanau u. a. weiter in die Mayors for Peace-Städte Hannover, Essen, Ypern, Pittsburgh und Montreal.

Fotos: Stadt Hanau


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