12. Hessischer Stadtmarketingtag in Hanau ein voller Erfolg

Hanau
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Rund 200 Teilnehmende aus Hessen und den angrenzenden Bundesländern nahmen am Donnerstag, 17. Mai am Stadtmarketingtag mit dem Motto „Online.Offline.Stadtmarketing – Meetingpoint Stadt“ in Hanau teil.



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Die Stadtmarketingakteure – vom Bürgermeister, über Wirtschaftsförderer bis hin zu Mitgliedern von Werbegemeinschaften kamen nach Hanau um beim 12. Hessischen Stadtmarketingtag in Hanau neue Impulse und kreative Ideen für das Stadtmarketing zu erhalten sowie fundierte Erfahrungsberichte von Fachreferenten und Vertretern anderer Kommunen zu hören.

Nach der Begrüßung durch Hanaus Stadtmarketing-Chef Martin Bieberle, Frank Achenbach von der IHK Offenbach und Silvio Zeizinger von Handelsverband Hessen e.V. folgte eine Reihe von spannenden Präsentationen. Den Auftakt macht Stefan Möhler, Geschäftsführer der Netzvitamine GmbH und Berater für digitale Transformationsprozesse, mit seinem sowohl informativen als auch unterhaltsamen Impulsvortrag „Mittendrin in der digitalen Transformation“. Mit eindrucksvollen Beispielen erläuterte den gebannten Zuhörern, dass die Welt sich durch die zunehmende Digitalisierung von Prozessen und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz am Rande eines Evolutionssprunges befindet. „Die Digitale Transformation ist nicht aufzuhalten. Wir müssen sie als Chance verstehen“, sagte Möhler und präsentierte internationale Beispiele aus aller Welt die den Alltag - inklusive Handel und der Dienstleistungen - grundlegend verändern. „In Zeiten der Daten- und Aufmerksamkeitsökonomie und der Hyper-Information ist es so anspruchsvoll wie noch nie mit einer Botschaft zum Gast oder Kunden zu gelangen“, sagte er, „doch der Schlüssel zum Erfolg liegt – wie immer – im Verständnis der Anforderungen, Wünsche und Erwartungen des Kunden – nun jedoch mit dem Fokus auf Kontext und Echtzeit.“ Es sei wichtig den Kunden ein positives und emotionales „Einkaufserlebnis“ zu verschaffen, sagte Möhler. „Persönliche Ansprache und Herzlichkeit sind zudem wichtige Faktoren“, betonte er, denn „das kann kein Computer leisten!“.

Anja Herdel und Anke Jansen berichteten im Anschluss über die „Digitale Modellstadt“ Darmstadt ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Stolpersteine auf dem Weg in die digitale Zukunft: Im Sommer 2017 gewann Darmstadt den Wettbewerb „Digitale Stadt“ den der Digitalverband Bitkom in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) initiiert hatte. In den kommenden Jahren wird Darmstadt nun mit der Unterstützung von mehr als 20 Partnerunternehmen, die Produkte und Dienstleistungen in zweistelliger Millionenhöhe beisteuern, zur digitalen Modellstadt ausgebaut.

Einen Praxisbericht über „Kommunikation auf allen Kanälen“ gab Roland Rebmann vom Stadtmarketing Karlsruhe. Die Baden-Württembergische Stadt hat ihre Online-Präsenz in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut, um verschiedene Zielgruppen auf den relevanten Plattformen zu erreichen. Rebmann gab Einblicke in den Redaktionsalltag und die tägliche Interaktion mit Fans und Followern. „Social Media macht man nicht mal so einfach nebenher, doch wenn man es richtig macht, dann lässt sich damit ein deutlicher Mehrwert für das Stadtmarketing erzielen“, war sein Fazit.

Für ihren gewieften Vortrag über ihre neue App „Cards“ erhielten Rohin Patidja und Onur Sarikaya, Schüler und Gründer aus Hanau, großen Applaus vom Publikum. Mit Pep, Humor und Sachkenntnis präsentierten die beiden 18-jährigen Gründer ihr Geschäftsmodell für eine digitale Treuekarte auf dem Handy, die den lokalen Handel und die lokale Gastronomie unterstützt, Kunden belohnt und macht das Punktesammeln zum Kinderspiel macht.

Nach der Mittagspause, die wie immer neben Zeit zum Essen auch Raum für Gespräche und Erfahrungsaustausch bot, ging es weiter mit einem aktuellen Beitrag von Hanns-Peter Laux von der Frankfurter IHK zum Thema „Verkaufsoffene Sonntage“: Immer mehr Kommunen in Hessen verzichten freiwillig auf dieses wichtige Marketinginstrument, da sie einer Klage und der - damit verbundenen - kurzfristigen Absage des Verkaufsoffenen Sonntags zuvorkommen wollen. Laux erläuterte, dass derzeit auf Grund des Hessischen Ladenöffnungsgesetztes ein verkaufsoffener Sonntag in Hessen kaum rechtssicher planbar sei. Er zeigte sich jedoch optimistisch was die Chancen auf eine Gesetzesänderung betreffe: „Auch die Politik hat inzwischen verstanden, dass es so nicht weitergehen kann und hier nachgebessert werden muss!“

Die Frage „Welche Anforderungen werden in Zukunft an Handelsimmobilien gestellt?“ beantwortete Markus Epple von der Markt und Standort Beratungsgesellschaft. Dabei beschäftigte er sich in seinem Vortrag nicht nur mit den Ansprüchen an die Lage sondern auch mit der Gestaltung, Größe und der digitalen Ausstattung. Er erläuterte die zukünftige Bedeutung von „Augmented Shopping“ mit digitaler Unterstützung und die Funktion des immer populärer werdenden „Showrooms“, in dem nur noch Produkte ausgestellt und bestellt, aber nicht mehr direkt gekauft werden. „Die Zukunft des Handels ist eine Symbiose von Online und Offline, die sich gegenseitig auf ideale Weise ergänzen!“, prophezeite er.

Um die Bedeutung des Online-Handels für den ansteigenden Verkehr in den Innenstädten ging es im Anschluss in der Präsentation "Online-Handel – Verkehr ohne Ende?" von Sven Altenburg, Projektleiter für Mobilität & Transport. Er zeigte auf, dass das veränderte Einkaufsverhalten der Konsumenten nicht nur Einfluss auf den Einzelhandel und die Gastronomie, sondern auch auf die Infrastruktur der Innenstädte hat. „Wenn wir nicht in Lieferverkehren ersticken wollen, müssen wir umdenken und neue Konzepte für die Auslieferung der Waren erstellen!“, warnte er und präsentierte einige „Best-Practice-Beispiele“ aus anderen Städten, die unter anderem mit zentralen Paket-Sammelstationen, Pick-up-Points und elektrischen Kleinfahrzeugen versuchen dem Verkehrschaos in der Innenstadt entgegenzuwirken.

Die abschließende Podiumsdiskussion zum Thema „Sicherheit bei Veranstaltungen“ beschäftigte sich mit einem Thema, das heute mehr Relevanz denn je hat und in allen Kommunen bewältigt werden muss. Klaus Hahn vom Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport, Reza Ahmari, von der Bundespolizei, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Beschwerdestelle, sowie Jürgen Fehler, Leiter der Polizeidirektion Main-Kinzig und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky sprachen darüber, wie Terror und Gewalt Veranstaltungsplanungen und Behörden-Kommunikation verändern. „Gute Vorbereitung und gute Vernetzung der Behörden, Veranstalter, Sicherheits- und Rettungsdienste sowie anderer Beteiligter im Vorfeld sind das A und O in der Krisenbewältigung und Krisenkommunikation“, waren sich alle einig. Im Falle einer Krise gelte es nur die Fakten zu kommunizieren, die auch belegt werden können und nach Möglichkeit die Hoheit über die Kommunikation zu behalten, damit keine Falschmeldungen aufkommen. „Jeder hat ein Anrecht auf eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten!“, betone OB Kaminsky.

Organisiert wurde die Fachtagung von der Hanau Marketing GmbH, der Arbeitsgemeinschaft Hessischer IHKs, dem Handelsverband Hessen und der Stadt Hanau. Wie bereits in den vergangenen Jahren, wurde der Event vom Sparkassenverband Hessen-Thüringen, der Sparkasse Hanau und MK Illumination unterstützt.


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