Jubel in Hanau: Polizei greift nach WM-Spiel ein

Hanau
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Nach dem Auftaktspiel der Fußball-Weltmeisterschaft haben aus Sicht der Hanauer Stadtverwaltung einige russische Fans des Maß des Erlaubten überschritten. Die Stadtpolizei musste einschreiten und hat die Personalien aufgenommen. Der Begeisterung nach einem erfolgreichen Fußballspiel mit einem lautstarken Autokorso Ausdruck zu geben, ist zwar seit einigen Jahren Tradition bei den großen internationalen Wettbewerben.



Das ist in der Brüder-Grimm-Stadt genauso wie andernorts. "Manchmal wurden und werden dabei allerdings die Grenzen des Erlaubten und Tolerierbaren überschritten", erklärt Hanaus Ordnungsdezernent Thomas Morlock, dass auch bei durchaus großzügiger Auslegung der Regeln die Stadtpolizei mit Unterstützung der Landespolizei immer dann eingreifen muss, wenn die Jubel-Kolonnen zu Fremd- und Eigengefährdung führen.

Der Stadtrat ruft deshalb alle Fußballbegeisterten auf, bei ihren Fahrten durch die Hanauer Innenstadt Rücksicht walten zu lassen. "Wir drücken ein Auge zu, wenn es sich um laute Freudengesänge oder Hupkonzerte handelt, auch wenn sich hier zweifelsohne einige Mitbürgerinnen und Mitbürger gestört fühlen." Ein wenig Nachsicht und Toleranz sei eben auf allen Seiten notwendig. Vonseiten der Stadt sei man allerdings vorbereitet, einzelne Straßenzüge für solche Autokorsos zu sperren, um beispielsweise die Lärmbelästigung von Patienten im Klinikum zu verhindern.

Die Grenze des Vertretbaren wird nach seinen Worten allerdings dann überschritten, wenn Fußballfans sich oder andere in Gefahr bringen. Ein solches bedauerliches Beispiel, so Morlock weiter, habe es gerade erst am Abend des Auftaktspiels zur Fußballweltmeisterschaft gegeben, als russische Fans auf dem Marktplatz den Bogen überspannt hätten und durch ihr Fahrverhalten auf dem für Autos ohnehin gesperrten Areal sowie das Abbrennen von Pyrotechnik sich selbst ebenso wie Besucher des Platzes massiv in Gefahr gebracht hatten. Die zentrale Lage der Stadtwache habe jedoch dafür gesorgt, dass "unsere Stadtpolizei schnell und unmittelbar eingreifen konnte." Mit Unterstützung der hinzugerufenen staatlichen Polizei habe man dem Spuk schnell ein Ende bereitet und die notwendigen Fahrer- sowie Halterdaten ermittelt, um diese Verstöße auch ahnden zu können.

Morlock hofft, dass dies ein Einzelfall bleibt, damit nicht das Fehlverhalten einiger weniger am Ende zu Restriktionen für alle führt. "Wir haben viel Verständnis für Jubel und Feierlaune, aber das, was in der Straßenverkehrsordnung und in der Straßenverkehrszulassungsordnung steht, gilt natürlich auch für die Zeit der Fußballweltmeisterschaft."


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