Von analogen und digitalen Nachbarschaften...

Hanau
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"Von analogen und digitalen Nachbarschaften - Modelle zur Vorsorge für das Alter?" hieß die Fachtagung, die die Abteilung Seniorenbüro und Freiwilligenagentur der Stadt Hanau mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration in Hanau veranstaltete.



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Mehr als 100 Teilnehmer aus ganz Hessen folgten der Einladung und lauschten den Vorträgen und Diskussionen der Fachleute. Vertreter/innen aus der Politik, Kirchenverbänden, Altenhilfeplaner und Seniorenberatungen, Freiwilligenagenturen, Wohnberatungsstellen, Engagierte und Interessierte fanden sich im Brockenhaus in der Lamboystraße ein. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Daniel Neß, der sich seit zwei Jahren ehrenamtlich für die Initiative "Menschen in Hanau" engagiert.

Um diese überregionale Veranstaltung für Kommunen, Organisationen und Interessierte zu dem Thema zu organisieren, hatten das Seniorenbüro Hanau im Vorfeld das Gespräch mit dem Land Hessen und dort mit der zuständigen Referentin für Senioren, Anne Moll, gesucht. Das Thema der Veranstaltung stieß auf sehr großes Interesse und das Hessische Ministerium für Soziales und Integration übernahm in Folge die Finanzierung der Veranstaltung.

Bürgermeister Axel Weiss- Thiel und Anne Moll begrüßten dann auch die Gäste, bevor die Fachvorträge begannen. Weiss-Thiel informierte über das bestehende Projekt der Stadt Hanau "N(M)achbarschaften u(U)nternehmen Zukunft", über die Entstehung der vielfältigen Formen der Nachbarschaftsarbeit und über die Berührungspunkte und das Auftauchen der digitalen Plattform nebenan.de in Hanau. "In allen Bereichen des Lebens haben wir es mit der Digitalisierung zu tun. Seit einiger Zeit ist die Zunahme von Online-Portalen festzustellen, die die digitale Vernetzung von Menschen in Nachbarschaftsportalen zum Ziel haben. Wir werden uns anschauen, was dort passiert und uns fragen müssen, ob es gemeinsame Synergien gibt, die wir nutzen können und was wir benötigen, um diese Portale sicher nutzen zu können", sagte er.

Anne Moll vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration informierte über die vielfältigen Projekte des Landes Hessens zur Nachbarschaftsarbeit und stellte insbesondere das Projekt "Generationenhilfen" des Landes Hessens noch einmal hervor, in dessen Rahmen zahlreiche Initiativen in Hessen entstanden sind. "Der Hessischen Landesregierung ist es ein besonderes Anliegen, die wichtige Arbeit der Nachbarschaftsprojekte auch weiter zu begleiten. Den Anfang macht dabei die heutige Auseinandersetzung mit dem Thema Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Nachbarschaftsarbeit", so Moll.

Maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung trugen die Vorträge der Referenten bei: Agnes Bößner von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros informierte zum Thema "die Vielfalt der Nachbarschaftsvereine, und Nachbarschaftsprojekte – was leisten sie, wie sind sie organisiert, wie funktionieren sie und was unterscheidet sie". Zudem berichtete sie über das Projekt Neue Nachbarschaften Rheinland Pfalz.

Dr. phil. M.A. Henning von Vieregge Hörbuch und Buchautor, der sich selbst als Fan von nebenan.de bezeichnet, veranschaulichte in seinem Vortrag das Wirken und Arbeiten der Online-Plattform nebenan.de. Er berichtete über die Sehnsucht nach dem "Wir-Gefühl" in einer individualisierten Gesellschaft: "Die Digitalisierung ist in Bezug auf Nachbarschaft ambivalent, denn sie schafft Distanz und Nähe. Das Entscheidende ist die reale Begegnung, die digitale Kommunikation kann nur unterstützen, nicht ersetzen", so von Vieregge.

Nicola Röhricht von der Service Stelle Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen informierte über die Kompetenzen, die es braucht um digitale Nachbarschaftsplattformen sicher zu nutzen. Sie erläuterte welche Angebote es gibt sich weiterzubilden und wo Interessierte Online-Informationen zum Thema Digitalisierung finden sowie die Möglichkeit einer Schulung vor Ort für Multiplikatoren.

Patrick Ney, Projektmanager für Digitalisierung der Seniorenarbeit in der alter(n)sgerechten Quartiersentwicklung erzählte von der gelungenen Kooperation der Landeshauptstadt Hannover mit nebenan.de. "Wir schulen ehrenamtliche Techniklotsen um älteren Menschen den Zugang zu digitalen Nachbarschaften zu erleichtern um ihr Leben im Alltag zu bereichern."  Ney berichtete über den Nutzen von Organisationen/Verbänden und Vereinen in der Quartiersarbeit über die eigene Arbeit auf nebenan.de zu berichten.

Die Abschlussrunde gestalteten alle Referenten gemeinsam und der Kreis wurde mit Gerd Hain von der Nachbarschaftsinitiative Klein-Auheim und Barbara Heddendorp, Mitarbeiterin des Seniorenbüros und Organisatorin der Veranstaltung, erweitert. Der Konsens aller war, dass es den persönlichen Kontakt in Nachbarschaften braucht. Es sollte sich aber auch der Nutzen von digitalen Nachbarschaften näher angeschaut werden und Möglichkeiten geschaffen werden, dass Menschen sich damit vertraut machen können. "In der Zukunft wird das eine ohne das andere nicht funktionieren", waren sich die Teilnehme einig. "Jeder Teilnehmer dieser Tagung wird für sich selbst im Anschluss an die Veranstaltung klären müssen, welche Synergien er für sich erkennt sowohl analoge als auch digitale Nachbarschaften für sich zu nutzen" schloss Heddendorp.

Foto: Gruppenbild von links: Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, Daniel Neß, Moderation, Agnes Bößner.

Fotos: Stadt Hanau


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