Skandal-Auftritt: Betrunkener Wolf Maahn auf Hanauer "Kultoursommer"-Bühne

Hanau
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Die Fortsetzung vom „Kultoursommer 2023“ in Hanau begann in dieser Woche mit einigen Überraschungen. Am Montagabend bekamen die Besucher ihr Eintrittsgeld zurück, am Dienstagabend betrat ein offensichtlich völlig betrunkener Wolf Maahn die Bühne. Dass aktuell das Wetter bei den Open-Air-Veranstaltungen in Wilhelmsbad nicht wie erhofft ist, spielt dabei fast nur noch eine Nebenrolle.



„Rosen im Asphalt“ ist einer seiner größten Hits, seit Jahrzehnten begeistert Wolf Maahn vor allem bei seine Live-Auftritten, egal, ob Solo oder mit Band. Auch in Hanau trat der Musiker schon mehrfach auf, doch was seine Fangemeinde am Dienstagabend erlebte, war im negativsten Sinne einzigartig. Nachdem Ulla Meinecke die Konzertbesucher auf die Reise in die 1980er- und 90er-Jahre eingestimmt hatte, betrat Maahn die Bühne und schon da fiel sein unsicherer Gang auf. Und spätestens nach den ersten beiden Songs war klar: Hier stimmte etwas nicht.

Maahn hatte offensichtlich viel zu viel Alkohol zu sich genommen, zwischenzeitlich musste man sogar Angst haben, dass er stürzte oder von der Bühne fiel. Anfangs war der 68-Jährige sogar noch relativ textsicher, das Lallen seiner Songs fiel aber sofort auf. Später wurde es dann ganz schlimm, bei seinem wohl bekanntesten Song „Fieber“ fiel ihm fast keine Textzeile mehr ein. Der Musiker räumte seinen desolaten Auftritt ein: „Zu gestern: Danke dass ihr da wart! Danke meiner Band, der großartigen Ulla Meinecke und dem Kulturamt in Hanau! Es hätte ein perfekter Abend werden können, aber ich hab‘s leider weitgehend versemmelt. Ein stressiger Tag mit Trouble wird definitiv nicht leichtflüssiger durch einen extra Wodka. Ich hoffe es gab gute Momente mit meiner Band, dummerweise halt nur garniert mit zu vielen Text-Hängern bei diesem Sänger. So sorry!“, verweist sein Management auf Anfrage auf einen Facebook-Post zum Auftritt in Hanau. Auf einen Fan-Kommentar lieferte Maahn eine weitere Erklärung für seinen Auftritt: „Es war mega dumm von mir, besonders auch wegen Schmerztabletten.“

Seine Band spielte die Songs tatsächlich wie gewohnt, dennoch verließen viele der laut Veranstalter 367 Besucher, die 38 Euro für den Abend gezahlt hatten, vorzeitig das Konzertgelände. Und viele hätten sich wohl gewünscht, dass irgendjemand dieses Drama um den Sänger auf der Bühne vorzeitig beendet hätte. Maahn und Band gingen nach knapp eineinhalb Stunden wortlos von der Bühne, eine Zugabe gab es nicht, wurde aber auch nicht wirklich gefordert. Die Stadt Hanau äußerte sich am Mittwoch zu diesem Auftritt: „Wir sind ebenso wie ein großer Teil des Publikums irritiert über das Verhalten von Wolf Maahn, der den gebührenden Respekt gegenüber uns als Veranstalter und seinen Fans hat vermissen lassen und stark alkoholisiert den Auftritt absolviert hat. Seinen herausragenden Musikern ist es zu verdanken, dass das Konzert zumindest musikalisch nicht komplett enttäuschte.“

Zu einer ungewöhnlichen Maßnahme hatte sich die Stadt Hanau beim Konzert von Lokalmatador Reverend Schulzz am Montagabend entschlossen. Alle, die bereits ein Ticket erworben hatten, bekamen die 16 Euro erstattet. „Wir sind ein paar Wochen nach Start des Vorverkaufs auf Reverend Schulzz zugegangen, um die Idee des freien Eintritts mit ihm zu besprechen. Er ist ein Local Hero der Hanauer Musikszene. Der ursprüngliche Gedanke, einen moderaten Eintritt zu erheben, hätte wahrscheinlich dazu geführt, dass weit weniger als 250 Gäste den Weg nach Wilhelmsbad gefunden hätten. Dies wäre aus unserer Sicht der Leistung des Musikers nicht gerecht geworden und hätte auch den Aufwand der Veranstaltungsdurchführung nicht rechtfertigt. Da die Stadt stets die Förderung Hanauer Künstlerinnen und Künstler im Fokus hat, wurde entschieden, die Veranstaltung ohne Eintritt durchzuführen, entsprechend der Hanauer Musikernacht. Reverend Schulzz hat dem sofort zugestimmt und kam uns zudem mit der Gage entgegen. Den circa 20 Personen, die bis dahin Tickets gekauft hatten, haben wir dann an der Abendkasse den Preis zurückerstattet. Letztlich war es die richtige Entscheidung, denn der Abend war aus unserer Sicht absolut gelungen“, so die Erklärung der Stadt Hanau.

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