Stadt Hanau stellt Erzieherinnen aus Kolumbien ein

Hanau
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„Sie dürfen stolz auf sich und Ihre Leistung sein. Wir sind es jedenfalls.“ Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri (SPD) gratulierte den jungen Frauen aus Kolumbien, die dieser Tage ihre offizielle Anerkennung erhalten haben und damit künftig als pädagogische Fachkräfte in hessischen Kindertagesstätten arbeiten können. Die Überreichung der Zertifikate nutzte der zuständige Dezernent auch, um deutlich zu machen, dass er sich sehr freut, dass alle weiterhin in Hanau bleiben.



Die Stadt Hanau geht seit einiger Zeit neue Wege im Kampf gegen den Fachkräftemangel in ihren Kindertageseinrichtungen und setzt dabei auf internationales Talent. Wie die Leiterin des Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung, Astrid Weiermann, im Gespräch mit dem Bürgermeister erläutert, wurden im November 2022 in Kooperation mit der Agentur Talent Orange sechs hochmotivierte Frauen mit pädagogischer Vorbildung aus Kolumbien eingestellt. Die Frauen im Alter zwischen 24 und 31 Jahren haben alle einen Abschluss, der einem Bachelor-Grad entspricht, und hatten in Vorbereitung auf ihre Tätigkeit in Deutschland ein halbes Jahr lang deutschen Sprachunterricht.

Damit ihre berufliche Qualifikation in Hessen anerkannt werden konnte, mussten sie einen einjährigen Anpassungslehrgang in einer Kita absolvieren und ihre Fähigkeiten nachweisen. Die erfolgreich abgeschlossene Zertifizierung ermöglicht es der Stadt Hanau, alle sechs Mitarbeiterinnen in unbefristete Arbeitsverhältnisse zu übernehmen. Nach den positiven Erfahrungen mit der ersten Rekrutierung kolumbianischer Erzieherinnen hat der Eigenbetrieb Kitag jetzt drei weitere Kolleginnen angeworben, die voraussichtlich im November 2024 mit ihren Anpassungsmaßnahmen in Hanau beginnen.

"Das Engagement von Talent Orange für die Gewinnung internationaler Fachkräfte war und ist von unschätzbarem Wert", so Weiermann weiter. Durch die intensive Betreuung und die Bereitstellung von maßgeschneiderten Sprachkursen habe die Agentur ganz erheblich dazu beigetragen, die Integration der kolumbianischen Erzieherinnen in die Kindertageseinrichtungen der Stadt Hanau zu erleichtern.

Daneben hat auch die Stadt Hanau alles daran gesetzt, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Einstieg für die neuen Mitarbeiterinnen erleichtern. So wurden in Kooperation mit der Hanauer Baugesellschaft und dem Eigenbetrieb Immobilien- und Baumanagement sechs Einzimmerappartements für die kolumbianischen Talente angemietet, um ihnen das gemeinsame Ankommen in Deutschland zu ermöglichen. Zusätzlich gibt es eine Dienstvereinbarung im Erziehungs- und Betreuungsbereich, um den Start im beruflichen Alltag bestmöglich zu gestalten.

"Die gelungene Rekrutierung im Ausland war ein kreativer Lösungsansatz, der sich für uns bewährt hat, kann aber natürlich nur ein Baustein im Gesamtkonzept der Personalakquise sein", unterstreicht Bürgermeister Dr. Bieri, dass die Stadt gemeinsam mit der Eigenbetriebsleitung alles daransetzt, dem Mangel an Fachpersonal in den Kitas entgegenzuwirken. Denn eine verlässliche Betreuung als Basis von Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei unabdingbar für die Familien und letztlich für den Wohlstand aller. "Eine gute frühkindliche Bildung legt die entscheidenden Grundlagen für einen erfolgreichen Lebensweg. Frühe Bildung ist damit ein wesentlicher Schlüssel zur Chancengerechtigkeit und muss deshalb allen offenstehen", so der Sozialdezernent abschließend.

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Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Astrid Weiermann freuen sich über den Erfolg bei der Rekrutierung neuer Erzieherinnen aus Kolumbien.


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