Herausragender Einsatz: Bundesverdienstkreuz an Klaus Remer

Hanau
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„Das kulturelle Geschehen in seiner Stadt und in all seinen Facetten lag und liegt Klaus Remer seit jeher am Herzen. Auch seinem Engagement haben wir es zu verdanken, dass sich Hanau heute als eine kulturelle Hochburg am östlichen Rand der Rhein-Main-Region positionieren konnte. Sein unermüdlicher Einsatz, seine Ideen und die Impulse, die von seinem Wirken ausgegangen sind, haben das kulturelle Leben in Hanau nachhaltig geprägt.“



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Da sei es schon eine besondere Herausforderung, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky weiter, für einen solch wertvollen Beitrag für die Gesellschaft angemessen zu danken. „Mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland haben wir aber die Möglichkeit, einen solchen herausragenden Einsatz öffentlich zu würdigen und deutlich zu machen, wie sehr wir das engagierte Wirken von Menschen wie Klaus Remer zu schätzen wissen.“ Im Rahmen einer Feierstunde in kleinstem Kreise hatte Hanaus OB dieser Tage die hohe Auszeichnung an Klaus Remer überreicht.

In Hanau geboren und aufgewachsen, hatte Remer 1959 das Abitur an der Hohen Landesschule abgelegt. Nach seinem Studium und erstem Staatsexamen war er zwei Jahre Studien-Referendar an der Karl-Rehbein-Schule Hanau und am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Offenbach am Main. Von 1967 bis 1985 war er zunächst Gymnasiallehrer, zuletzt dann Oberstudienrat an der Karl-Rehbein-Schule in Hanau. Remers kommunalpolitisches Engagement begann 1964, als er für die SPD in die Stadtverordnetenversammlung einzog. Der Fraktion gehörte er bis 1985 an, ab 1968 als Fraktionsvorsitzender. Im Juli 1985 wurde er zum hauptamtlichen Stadtrat gewählt und übte dieses Amt bis November 1999 aus. Seine Zuständigkeit lag in den Bereichen Kultur, Schulen, Soziales, Jugend und Sport. In dieser Zeit war er auch 12 Jahre lang Mitglied des Kulturausschusses im Deutschen Städtetag.

In seiner Amtszeit wurden große Ausstellungsprojekte und Jubiläen initiiert und erfolgreich durchgeführt, darunter die Präsentation „200 Jahre Brüder Grimm“ (1985/86), „400 Jahre Neustadtgründung“ (1997), „150 Jahre Revolution und Turnerbewegung“ (1998) und „1200 Jahre Buchen“ (1998). Ein außergewöhnlichen Akzent in der Förderung der Gegenwartskunst war die Reihe „Stadtbildhauer/Skulpturenpark“ in vier Durchgängen (1986-92), deren Werke zum Teil bis heute zu bewundern sind. Im Dezember 2000 trat Remer in die Wählergemeinschaft Bürger für Hanau – BfH ein, der er bis heute angehört. Auch dort wirkte er im Vorstand mit, anfangs als Schriftführer, später bis 2010 als Beisitzer.

Sein ehrenamtliches Engagement reichte aber weit über die Kommunalpolitik hinaus. Die Förderung der Kunst, von Kulturwerten, des Denkmalschutzes und des Heimatgedankens ein besonders Anliegen. Deshalb konnten insbesondere die kulturtreibenden Vereine immer auf seine aktive Unterstützung setzen. So zählte der Geehrte zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur in Hanau e.V. und übernimmt dort wechselnde Funktionen im Vorstand. Seit 1985 war und ist Remer Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung der Sparkasse Hanau. Mit seiner Arbeit für die Stiftung der Sparkasse Hanau ist es ihm gelungen, die kulturellen Besonderheiten in der Region hervorzuheben und in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu stellen.

Seit der Gründung der Bürgerstiftung Hanau Stadt und Land – eine Gründungsinitiative der Sparkasse Hanau im Jahr 2004 und der Einrichtung des Brüder-Grimm-Stiftungsfonds 2006 ist Klaus Remer Mitglied des Beirates des Brüder-Grimm-Stiftungsfonds. Dieser wurde gegründet für den Erhalt der Arbeit und des Andenkens an die deutschen Wissenschaftler und Märchensammler Wilhelm und Jacob Grimm sowie die Förderung der Märchenkultur. Auf Remers Initiative hin wurde im Juli 1977 der Förderverein „Hanauer Theater- und Kulturzentrum“ gegründet. Bis zur Auflösung am 31. Dezember 2005 war er dessen stellvertretender Vorsitzender. Bereits seit 1988 wirkte er als Vorstandsmitglied bzw. als Vorsitzender im Förderverein der Jugendkunstschule Hanau, eine Aufgabe, die ihm immer besonders am Herzen lag.

Gründungsmitglied war Klaus Remer auch beim 1992 ins Leben gerufenen Verein „Freundschaft mit Jaroslawl e.V.“, der die Städtepartnerschaft zwischen Hanau und der russischen Stadt Jaroslawl pflegt. Seit 2001 ist er Vorsitzender dieses Vereins und treibende Kraft in dem regen Austausch beider Kommunen. 1997 wurde Remer zum Ehrenmitglied der „Gemeinschaft Steinheimer Kunstschaffender“ ernannt. Als fachkundiger Begleiter des Stadtgeschehens trat er im Dezember 2002 der Interessengemeinschaft Hanau Altstadt (IGHA) bei und wirkte dort von März 2005 bis März 2007 als zweiter  Vorsitzender auch im Vorstand mit. Dabei gelang ihm als kritischer Betrachter eine konstruktive Begleitung insbesondere in der Aufbauphase der IGHA . Damit trug er maßgeblich zur wachsenden Stabilität des Vereins bei. 2007 übernahm er die Aufgaben eines ehrenamtlichen Kulturbeauftragten der Stadt Hanau. In dieser Funktion trug er im Zusammenwirken mit dem Oberbürgermeister dafür Sorge, dass eine breite Vielfalt im Kulturangebot der Stadt Hanau erhalten blieb und kreativ weiterentwickelt werden konnte.

Zahlreiche Vorhaben tragen dabei die Handschrift Klaus Remers, doch eines der herausragenden Projekte, das dieser als Kulturbeauftragter maßgeblich geprägt hat, ist die „Kunst im öffentlichen Straßenraum“. Auf sein Betreiben hin wurde die gezielte Platzierung von bedeutenden Kunstwerken im Stadtgebiet vorangetrieben. 2010 wurde er zum Ehrenmitglied der Künstler – Gruppe Umbria ernannt in Anerkennung seiner aktiven Unterstützung in der Gründungsphase. Bis heute hat es Tradition, dass er zur offiziellen Eröffnung der Ausstellungen spricht. Seit April 2011 ist Klaus Remer Mitglied der Museumskommission Schloss Philippsruhe sowie im Kuratorium für die künstlerische Gestaltung des Congress Park Hanau und seit März 2013 Mitglied des Beirat der „Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde zu Hanau“.

Dass sein Rat und seine profunden Kenntnisse hochgeschätzt wurden, zeigen auch das ehrenamtliche Engagement als Juror in verschiedenen Gremien, darunter auch die Jury zur Auswahl des Kunstwerks auf dem Kurt-Blaum-Platzes oder des Denkmals zu Ehren von Moritz Daniel Oppenheim auf dem neugestalteten Stadtplatz. Auch in der Findungskommissionen für die Intendanz der Brüder Grimm Festspiele oder für die Leitung der Städtischen Museen brachte er sich mit großem Sachverstand ein. 1977 wurde Klaus Remer für sein langjähriges Engagement mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. 2002 erhielt er die August-Gaul-Plakette der Stadt Hanau, die an Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen wird, die sich in kultureller oder künstlerischer Hinsicht außerordentlich verdient gemacht haben.

Unter seiner Leitung entwickelte sich der Bereich kultureller Veranstaltungen wie Theater und Konzerte, so z.B. die Reihe „kultour“ und der Hanauer Kultursommer. Auch die Brüder Grimm Festspiele. gehen auf eine von ihm angestoßene Initiative zurück. Ursprünglich als Jubiläumsveranstaltung anlässlich der 200. Geburtstage von Jacob und Wilhelm Grimm konzipiert, hat Remer sich für den Fortbestand eingesetzt und damit den Grundstein für die Open-Air-Theaterreihe gelegt, die mit bis zu 80.000 Besuchern pro Spielzeit zu den größten ihrer Art gehört. Seine besondere Verbundenheit dokumentiert sich auch in seiner Mitgliedschaft im Förderverein, wo er seit dessen Gründung 2006 im Vorstand mitarbeitet.

Der Ausbau der Hanauer Museen, wie das Museum Schloss Steinheim, die Wiedereinrichtung des Museums Hanau – Schloss Philippsruhe nach der Brandkatastrophe 1984 und des Museums Großauheim nach dem Wasserschaden von 1987, sowie die Eröffnung des Heimatmuseum Mittelbuchen fielen ebenfalls in seine Amtszeit als Kulturdezernent. Seine große Verbundenheit zu den Häusern blieb jedoch darüber hinaus bestehen. Einen besonderen Höhepunkt erlebte sein Engagement im Bereich der Neuerwerbungen zur Vergrößerung des Sammlungsbestandes der Hanauer Museen mit der Initiative zum Rückkauf des Hanauer Ratspokals. Als Basis für einen regen Austausch kulturtreibender Einzelpersonen und Vereinigungen wurden von Klaus Remer der „kulturelle Frühschoppen“, der „Musikerstammtisch“ für junge Nachwuchskünstler im Bereich Unterhaltungsmusik und der der „Gesprächskreis Kultur“, den er mehr als 30 Jahre leitete, initiiert.

Es werde ihm kaum gelingen, so der OB zum Ende seiner Ansprache anlässlich der Überreichung der hohen Auszeichnung, wirklich alle Aktivitäten und Verdienste von Klaus Remer ausreichend darzustellen. Er habe dennoch den Versuch gewagt, die Bandbreite des von Remer geknüpften Netzes und die besondere Nachhaltigkeit seines Engagements deutlich zu machen. „Selbst wenn die Aufzählung unvollständig gewesen ist, wird eines mehr als deutlich: Klaus Remer ist aufgrund seines vielseitigen Engagements dieser Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland mehr als würdig.“

Foto: Stadt Hanau/Medienzentrum


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