Caritas Offenbach soll Zuschlag für Alteneinrichtung erhalten

Klein-Auheim
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Die Bietergemeinschaft aus Caritasverband Offenbach und Rudolph Bau (Obertshausen) soll die neue Alteneinrichtung im Klein-Auheimer Mühlfeld bauen.



Das empfiehlt der Hanauer Magistrat der Stadtverordnetenversammlung, die am 25. September darüber entscheidet. Im Mühlfeld war bisher auf städtischem Gelände eine Kindertagesstätte vorgesehen, die aber nicht mehr notwendig ist. „Dass die dortige Fläche für Gemeinbedarf reserviert ist, war ohnehin klar“, verdeutlicht Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Bereits in einer Bürgerversammlung am vorigen Dienstag in Klein-Auheim hatte Kaminsky zum Ausdruck gebracht, dass er den Caritas-Vorschlag favorisiere zu Ungunsten der Entwürfe der Firma Kleespies (Jossgrund) und der Gesellschaft für soziale Projekte/Alternative Care. Dazu der OB: „Der Caritasverband Offenbach überzeugt am ehesten. Hier geht es nicht um Eigentumswohnungen als Kapitalanlage, sondern um Mietwohnungen. Und der Entwurf entspricht den Ausschreibungsbedingungen.“ Er dankt allen drei Anbietern, „dass sie sich der nicht einfachen öffentlichen Debatte gestellt haben“.

Kaminsky meint weiter, dass nach jahrelangen Bemühungen engagierter Klein-Auheimer nun der dort lange gehegte Wunsch nach einer Alteneinrichtung „jetzt Realität wird“. In der Bürgerversammlung hatte er angekündigt, dass die städtischen Gremien zügig entscheiden wollten, welcher Träger zu Zuge kommt. Aus vielen vorgeprüften Grundstücken kristallisierten sich nur die beiden städtischen Gelände des ehemaligen Schlachthofs (Fasaneriestraße) und im Mühlfeld heraus. Bei den Bietergesprächen zu Beginn dieses Jahres zeigte sich, dass der Standort Fasaneriestraße zu klein ist.

Die Bauplanung sieht auf der Südhälfte des insgesamt rund 3000 Quadratmeter großen Areals, derzeit eine Grünanlage mit Spielplatz, An den Mainwiesen einen Gebäuderiegel direkt am Quergartenweg mit drei Etagen und sonst zwei Etagen mit Staffelgeschoss vor, zudem eine Tiefgarage. Das Grundstück liegt inmitten eines Wohngebiets mit erhöhten Autoparkdruck, weshalb OB Kaminsky schon in der Bürgerversammlung sagte, die von Caritas vorgesehenen 28 Stellplätze in der Tiefgarage seien „noch nicht das Ende der Fahnenstange“. Er verstehe die Sorgen der Anwohnenden, aber eine Kita „würde zweifelsohne mehr Verkehrsaufkommen bedeuten als eine Senioreneinrichtung“, so der OB weiter. Ohne Tiefgarage zu planen und allein auf Stelleplätze im öffentlichen Raum zu setzen, wie von Kleespies vorgetragen, sei „ein Ausschlusskriterium“. Er kenne ähnliche Anliegersorgen wegen befürchteten zunehmenden Parkverkehrs aus der Planungszeit für die 2016 in Betrieb gegangene Anlage mit betreuten Senioren-Wohnungen in Mittelbuchen; das habe sich dank einer Tiefgarage aber nicht bestätigt.

Bürgerinnen und Bürger sind im Rahmen des notwendigen neuen Bebauungsplanverfahrens für die Alteneinrichtung beteiligt. „Bei weiteren Bürgerversammlungen lassen sich Bedenken und Anregungen erörtern“, blickt der OB voraus. Dann werde „im Detail noch ein Stück deutlicher, was Caritas beim Bau vorhat“. In ihrer Ausschreibung hatte die Stadt Hanau festgelegt, was sie von einem Betreiber erwartet. Dazu gehört, die im rechtskräftigen Bebauungsplan „Im Mühlfeld“ vorgegebenen Gebäudehöhen mit teilweise zwei und teilweise drei Geschossen samt Dachetage einzuhalten. „Dass wir darauf akribisch achten, zeigt der Ausschlussgrund für das Konzept von Alternative Care“, sagt Kaminsky. Denn dieser Interessent musste den Entwurf mit durchgängig drei Geschossen reduzieren, kann aber dadurch die geforderte Kurzzeit-Pflegestation nicht mehr nachweisen. Diese aber betrachtet die Stadt als eine der Grundbedingungen, denn die Altenanlage soll betreutes Wohnen, pflegenahes Wohnen (Nacht-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege) sowie Tagespflege unter einem Dach vereinen statt auf einen externen Dienstleister für die Kurzzeitpflege zu setzen.

Kleespies wiederum konzentrierte sich im Grunde allein auf Betreutes Wohnen und scheidet aus städtischer Sicht daher aus. – Die Firma zog ihre Bewerbung inzwischen zurück. – Alternative Care wiederum wollte auch Intensivpflege für Demenzkranke anbieten. Caritas allein erfüllte am Ende die städtischen Ausschreibungsbedingungen. Dieses Angebot sieht im Erdgeschoss zwölf Tages- sowie sechs Nacht- und Kurzzeitpflegeplätze vor, dazu Küche, Nebenräume, Begegnungsstätte, Café und Verwaltung. Im ersten Obergeschoss sollen sich 20 Pflegezimmer befinden. Die zweite Etage mit Staffelgeschoss soll elf betreuten Wohnungen vorbehalten sein. Caritas-Geschäftsführer Bernd Bleines hob bei der Bürgerversammlung in Klein-Auheim hervor, dass die Alteneinrichtung dem gesamten Stadtteil offen stehe. So könnten selbstverständlich auch Vereine Räume nutzen. Der Caritas-Verband Offenbach im Bistum Mainz ist von alters her für die südmainischen Hanauer Stadtteile Klein-Auheim und Steinheim zuständig.


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