Steinheimer Gailenberg soll wieder Streuobst-Paradies werden

Der westliche, etwa 3,6 Hektar große Teil auf Steinheimer Gemarkung ist zudem seit einigen Jahren Teil des Fauna-Flora-Gebietes (FFH) „Amerikafeld, Schindkaute und Gailenberg bei Steinheim“. Ziel der Ausweisung als FFH-Schutzgebiet Sandmager-Rasenflächen und Streuobstbestände zu erhalten und wiederherzustellen.

Nachdem jedoch in den vergangenen Jahrzehnten die ehemaligen Obstwiesen stark zugewachsen und verbuscht waren, ließ die Stadt Hanau Ende 2016 als naturschutzfachliche Pflege einen Teil der Waldbäume roden und die Flächen entbuschen. Als nächster Schritt wurden jetzt 88 junge Obstbäume in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern gepflanzt. In den meisten Fällen sind dies alte Apfelsorten, aber auch Birn- und Zwetschgenbäume sind dabei.

Ein lichter Streuobstbestand sowie offene Wiesenflächen und Sandmagerrasen sind von hoher naturschutzfachlicher Wertigkeit für Tiere und Pflanzen, die auf offene Flächen angewiesen sind und im dichten Wald keine Entwicklungsmöglichkeiten hätten. Um diese Flächen zu erhalten, war die teils drastische Rodung erforderlich.

Im Zuge der Pflanzaktion wurde ein Trampelpfad geschlossen, der über ein privates Grundstück verläuft. Auch hier werden wie auf allen anderen 14 Grundstücken junge Obstbäume angepflanzt. Erholungssuchende werden gebeten, in Zukunft die öffentlichen Wege rund um das FFH-Gebiet zu nutzen. Sie sollten nicht quer durch die Wiesen laufen. Die Arbeiten erfolgten in Zusammenarbeit und enger Abstimmung zwischen der Oberen Naturschutzbehörde, dem Regierungspräsidium Darmstadt, der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Hanau und dem Forstamt Wolfgang.

Die Bäume wurden über den Landschaftspflegeverband Main-Kinzig bezogen, der jährlich im Herbst günstige Obsthochstämme von alten Apfel- und Birnensorten anbietet. Die Stadt Hanau hat sich in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal an der Bestellaktion beteiligt. Außer den 88 Bäumen für den Gailenberg haben Hanauer Bürgerinnen und Bürgern weitere 83 Bäume bestellt.

Foto: Die Pflanzlöcher sind ausgehoben und der Wühlmaus-Schutzzaun eingepasst. Jetzt kann der nächste Obstbaum gepflanzt werden.

Foto: Private Grundstückseigner beteiligten sich an der Pflanzaktion.

Foto: Eine Benjeshecke soll dazu beitragen, dass der Weg links davon genutzt wird und die Streuobstfläche rechts davon verschont bleibt.