Rondo-Bus leidet unter schlechter Auslastung

Steinheim
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Die Busverbindung zum Rondo, Planungen für das Jubiläum „700 Jahre Stadtrecht“ und die Verbesserung der Straßenbeleuchtung waren unter anderem Thema beim 12. Stadtteiltreffen in der Steinheimer Kulturhalle.



Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Stadtrat Axel Weiss-Thiel und Stadtrat Thomas Morlock gaben Ortsvorsteher Klaus Romeis, dem Ortsbeirat und Zuhörern Rückmeldung zu 36 gestellten Anträgen und unterrichteten sie über Veränderungen im Stadtteil. Unterstützt wurden sie dabei durch zahlreiche Mitarbeiter der städtischen Ämter und Eigenbetriebe.

Oberbürgermeister Kaminsky gab einen kurzen Überblick über den Stadtteilentwicklungsprozess in Steinheim, der vor mehr als einem Jahr gestartet ist: „Bisher gab es 20 Veranstaltungen, darunter die Auftaktveranstaltung sowie vier Werkstattgespräche, drei Stadtspaziergänge, mehrere Treffen der AG „Mainufer“ mit Beteiligung der entsprechenden Fachabteilungen der Stadtverwaltung und eine Fahrradbegehung des Mainufers.“ Eine Informationsbroschüre sei in Arbeit auch ein Programm mit verschiedenen Themenschwerpunkten sei entwickelt worden, das nun abgearbeitet werde.

„Die Arbeitsgruppe Mainufer, hat sich in den bisherigen drei Treffen und einer Fahrradbegehung mit dem Uferabschnitt „Steinheimer Brücke“ im Westen bis „Hellentalbrücke“ im Osten der Gemarkung beschäftigt und eine umfangreiche Dokumentation erstellt“, berichtete der OB. Darin befänden sich unter anderem 15 Vorschläge zu mögliche Maßnahmen. Diese würden jetzt von den Fachämtern auf Umsetzbarkeit geprüft.

„Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Stadtteilentwicklungsprozess in Steinheim“, sagte Kaminsky. Er dankte den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die sich bisher in Arbeitsgruppen mit Rat und Tat eingebracht hätten. „Ich möchte gerne noch mehr die Steinheimer ermuntern die Chance zu nutzen und in diesem konsensualen Bürgerbeteiligungsprozess mitzuwirken! Nur wer sich aktiv einbringt, hat die besten Chancen gehört zu werden!“ Zum Nahversorgungszentrum Rondo, das im Mai diesen Jahres eröffnet wurde, hatte Kaminsky Positives zu vermelden: „Die 15 Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe freuen sich über starke Umsatzzahlen. Knapp 13.000 Besucher zählt das RONDO im Durchschnitt täglich!“ Im August habe die Eröffnung des zweiten Bauabschnitts stattgefunden, teilte Kaminsky mit und kündigte an, dass der Geschäftsführer der Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt in einer der nächsten Ortsbeiratssitzungen ganz aktuell über das Rondo und die weiteren Pläne berichte werde.

Weniger positiv sei die schlechte Nutzung der Busanbindung zum Rondo, so der OB: „Auf vielseitigen Wunsch – insbesondere des Ortsbeirats – fährt die Rondo-Linie 13 seit der Eröffnung des Nahversorgungzentrums. Der Testbetrieb, der für längstens ein Jahr vorgesehen ist, hat ergeben, das nur 70 bis 90 Fahrgäste je Tag - im Schnitt sechs Fahrgäste pro Fahrt – den Bus nutzen.“ Die Nachfrage seit Beginn annähernd konstant und auf sehr niedrigem Niveau. „Ein dauerhafter Betrieb ist bei dieser Auslastung wirtschaftlich nicht vertretbar und kann nicht so fortgeführt werden“ bedauerte Kaminsky. Im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes werde eine umfassende Prüfung und Neukonzeption der Buslinien in Steinheim vorgenommen. Dabei sei eine vorzeitige Umsetzung bereits im Sommer 2018 vorgesehen. „Ich möchte genauso wie Sie, dass die Busverbindung zum Rondo bestehen beleibt“, sagte Kaminsky, aber so wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben.“ Er forderte die Steinheimer auf die Linie mehr zu nutzen. „Dann wären die finanziellen Einbußen nicht so hoch!“ Des Weiteren berichtete der OB über die Pläne Sammelbehälter für Glas auf dem Rondo-Gelände oder einem Standplatz im nahen Umfeld aufzustellen. „Die verschiedenen Standorte werden derzeit geprüft.“ Auch gebe es Überlegungen eine DHL-Packstation im Rondo zu installieren. Sowohl Rondo-Betreiber, als auch DHL seien interessiert. „Zwei Standorte sind grundsätzlich möglich, jedoch ist die Umsetzung nicht ganz einfach, da ein Telefon- und Stromanschluss notwendig ist und dies bei der ursprünglichen Bauplanung nicht berücksichtigt war. Auch sind die zur Verfügung stehenden Flächen etwas kleiner als gewünscht“, erläuterte Kaminsky. Ebenfalls würden mögliche Standorte in der Nähe der Doorner Halle und in der Nähe der Kulturhalle geprüft.

Zum geplanten Wohnprojekt in der Karl-Kirstein-Straße - ehemals Rewe – berichtete der OB der Entwurfs- und Offenlagebeschluss solle im diesem Winter erfolgen und einen Monat später der Satzungsbeschluss. „Danach besteht Baurecht für die angestrebte Wohnnutzung.“ Derzeit fänden Abstimmungen wegen der projektierten Lärmschutzanlage zur B45 hin statt. Auch der Abbruchantrag für den alten Rewe-Markt stehe vor der Einreichung. „Der Abbruch soll im Frühjahr 2018 erfolgen“, so Kaminsky.

In dem ehemaligen Aldi-Gebäude in der Otto-Hahn-Straße soll ein Gesundheitszentrum entstehen berichtete der OB weiter. „Die Westpark GmbH, ein Tochterunternehmen des Behinderten-Werks Main-Kinzig mit dem Fokus auf betriebliche Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement, wird hier einziehen.“ Die Eröffnung sei nach Umbaumaßnahmen für August/September 2018 geplant.

Auch Planungen für das Jubiläum „700 Jahre Stadtrecht in Steinheim“ in Jahr 2020 hätten bereits Fahrt aufgenommen, berichtete Kaminsky. „Unter der Leitung von Edelgard Rath-Voigt von der Interessensgemeinschaft Steinheimer Vereine (IgSV), trifft sich seit 2014 regelmäßig der Arbeitskreis Stadtjubiläum.“ Beteiligt seien Steinheimer Vereine und Verbände, Ortsvorsteher Klaus Romeis und weitere Ortsbeiratsmitglieder sowie die Stadt Hanau. „Auch das Bürgerfest 2019 wird bereits unter dem Motto "700 Jahre Stadtrechte Steinheim" stehen“, kündigte der OB an. Das Bürgerfest sei damit Auftakt für einen bunten und nachhaltigen "Steinheimer Festreigen", der das ganze Jahr 2020 über Musikveranstaltungen, Ausstellungen und mehr -  zusätzlich zu den schon bestehenden Aktivitäten der Vereine -  bieten wird. Höhepunkte seien dabei unter anderem Neujahresempfang, Festgottesdienst, Festakt, Festzug, Kurfürstentafel, mittelalterlicher Markt und Festschrift. Auch ein Steinheim-Denkmal im Rahmen der „Kunst im öffentlichen Raum“ sei vorgesehen und 10.000 Euro dafür eingeplant. „Doch nach unserem „Hanauer Modell“ werden nur 50 Prozent der Kosten durch öffentliche Mittel finanziert. Weitere 50 Prozent der Summe müssen privat – durch Spenden, Zuschüsse, Stiftungen und Zuweisungen aus dem Ortsbeiratsbudget - eingeworben werden“, erläuterte der OB. Zusammengerechnet seien für das Stadtrechtsjubiläum Steinheim bisher rund 100.000 Euro städtische Mittel vorgesehen.

Auch das Steinheimer Museum plane, inhaltliche wie bauliche Komponenten zum Doppeljubiläum „700 Jahre Stadtrechte Steinheim“ im Jahr 2020 und „800 Jahre Schloss Steinheim“ im Jahr 2022 zu verknüpfen, berichtet Kaminsky. 2019 sei eine archäologische Untersuchung des Zwingerbereichs und im Bereich Ostflügel des Schlosses inklusive Baustellenführung vorgesehen. Auch eine Jubiläumsausstellung sei geplant und dafür Gelder bereitgestellt. Kritisch beurteilte Kaminsky jedoch die Besucherzahlen für das laufende Jahr: „Nur knapp 3000 Menschen haben das Museum Schloss Steinheim bisher besucht. Damit falle die Zahl der Besucher stark ab im Vergleich zu den Vorjahren.“ (5.394 Besucher im Jahr 2016, 4.804 im Jahr 2015, 5.053 im Jahr 2014 und 6.368 im Jahr 2013) Bürgermeister Axel Weiss-Thiel berichtet über die Entwicklungen im sozialen Bereich: „Die Mädchen- und Jungengruppen, die in Kooperation mit dem städtischen Familien- und Jugendzentrum Wolfgang und der Evangelischen Kirche stattfinden, haben sich etabliert und unterliegen den üblichen altersentwicklungsbedingten Veränderungen.“ Zur Unterbringung von Asylbewerbern in Steinheim berichtete er: „Im den Räumlichkeiten in der Ludwigstraße 60, werden weiterhin vier Zimmer zur Versorgung von Asylbewerbern genutzt. Hierbei handelt es sich um einen separaten Flügel der von den übrigen Bewohnern nicht betreten werden muss.“ Die restlichen Räumlichkeiten dienten weiterhin zur Versorgung von obdachlosen Personen, erläuterte Weiss-Thiel. Die Wohngruppe junger unbegleiteter Flüchtlinge des Trägers „Christliches Jugenddorf“ in der Schönbornbornstraße sei aktuell mit 25 Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren belegt. Weiß-Thiel hob die sehr gute Kooperation mit der evangelischen Kirche Steinheim, der Steinheimer Feuerwehr und den Steinheimer Sportvereinen hervor, die den Jugendlichen verschiedene Angebote machen, um sie zu integrieren. 12 weitere Jugendliche zwischen 18 und 20 Jahren seien in der Ernststraße untergebracht und werden dort durch das Albert-Schweitzer-Kinderdorf betreut, berichtete der Bürgermeister. „Alle Jugendlichen befinden sich in schulischen Maßnahmen oder aber in Bildungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit. Ein junger Volljähriger macht eine Ausbildung zum Koch.“ Bei beiden Wohngruppen sei es während des Ramadans zu Beschwerden in Bezug auf Lärmbelästigungen in den späten Abendstunden gekommen, die jedoch im direkten Gespräch mit dem Nachbarn geklärt werden konnten. Auch die Mülltrennung sei nach wie vor eine große Herausforderung für jungen Geflüchteten, so der Bürgermeister.

Für die Geschwister-Scholl-Schule konnte Weiss-Thiel über geplante Baumaßnahmen berichten, die eine Erweiterung des Schulgebäudes für die Nachmittagsbetreuung vorsehen. „Dafür sind vom Eigenbetrieb Immobilien- und Baumanagement der Stadt Hanau für die kommenden zwei Jahre 2,2 Millionen Euro vorgesehen.“ Derzeit findet die Nachmittagsbetreuung aus Platzmangel provisorisch im Marstall von Schloss Steinheim statt. Für die Theodor-Heuss-Schule kündigte Weiss-Thiel die Innensanierung von Klassenräumen und Fluren für die Jahre 2018 und 2019 an. Dafür seien jeweils 70.000 Euro eingeplant.

Zu den Planungen für die Schlosshofbühne gab der Bürgermeister folgenden Sachstand bekannt: „Der Abbruch des Schuppens ist erfolgt. Derzeit wird von einer Fachfirma die Standfestigkeit der Stadtmauer statisch überprüft. Für die Realisierung der Schlosshofbühne sind für 2018 insgesamt 70.000 Euro eingeplant.“ Auch in der Kulturhalle gingen die Arbeiten voran, berichtet WEiss-Thiel: „Die gewünschte Handläufe an den Treppen zur Bühne wurden vergangene Woche montiert. In einer der nächsten Ortsbeiratssitzungen wird IBM zudem eine Vorplanung für den neuen Treppenaufgang zur Kulturhalle und den behindertengerechten Zugang vorstellen.“ Stadtrat Thomas Morlock informierte im Anschluss zum Thema Verkehr und Infrastruktur in Steinheim: „Das absolute Halteverbot in der Darmstädter Straße/Höhe Albrecht-Dürer Weg wird leider oft ignoriert. Der genannte Bereich wird und wurde im Rahmen der personellen Möglichkeiten durch die Stadtpolizei kontrolliert. Außerdem wurden die dortigen Geschäftsinhaber hingewiesen, dass in diesem Bereich nicht geparkt werden darf.“ Darüber hinaus sei der Standort der Postfiliale an dem Knotenpunkt schlecht gewählt. Des Weiteren teilte Morlock mit, dass auf dem Parkplatz des Friedhofs Süd in Steinheim insgesamt drei Behindertenparkplätze eingerichtet würden.

Zur Renaturierung des Hellenbach berichtete der Stadtrat: „Die Fachplanung zur weiteren Renaturierung ist abgeschlossen und die Maßnahmen sollen im Rahmen des Projektes zum Bau der Nordmainischen S-Bahn umgesetzt werden.“ Sollte die Maßnahme als Ausgleich für den Bau der Nordmainischen S-Bahn umgesetzt werden, trage die Bahn die Kosten und für die Stadt entstünden keine Kosten, erläuterte er.

Auf den Antrag des Ortsbeirats bezüglich der Entsorgung von Elektrokleingeräten in Steinheim berichtete Morlock: „Seit dem 24. Juli 2016 müssen Händler von Elektronikgeräten mit einer Verkaufsfläche von über 400 Quadratmetern alte Elektrokleingeräte mit einer Kantenlänge von bis zu 25 Zentimeter auch ohne Neukauf eines anderen Gerätes zurücknehmen.“ In Hanau betreffe dies folgende fünf Händler: Saturn am Kurt-Blaum-Platz 8, Expert Klein in der Luise-Kisselbach-Straße 12 (Kinzigbogen), BayWa in der Luise-Kisselbach-Straße 16 (Kinzigbogen), Bauhaus in der Edisonstraße 3 und Ikea in der Oderstraße 21. Die Bemühung um weitere Händler, die freiwillig Elektroaltgeräte zurücknehmen, habe zu keinem verlässlichen Ergebnis geführt.

Zudem kündigte Morlock eine Verbesserung der Straßenbeleuchtung in Steinheim an. „Ein Austausch der Leuchtmittel gegen energiesparende hellere Leuchten finden in folgenden Straßen statt: Ludwigstraße und Uferstraße, Doorner Straße, Nähefahrtsweg, Pfaffenbrunnenstraße, Hermann-Ehlers-Straße, Johannes-Machern-Straße, Vogesenstraße und Elisabeth-Langgässer-Straße.“ Die Maßnahmen würden noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. „Für die Jahre 2018-2020 ist angedacht, die Beleuchtung in der Mellenseestraße auf die andere Straßenseite zu verlegen und eine Umrüstung auf LED-Leuchten vorzunehmen“, berichte Morlock abschließend.


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