Generationenwechsel bei den Eichen

Wolfgang
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

"Fast die Hälfte von Hessen ist von Wald bedeckt. Unser Wald ist Erholungsraum, Lebensraum und Ressource, er erfüllt also viele unterschiedliche Funktionen. Unsere Aufgabe ist es, ihn zu schützen und zu bewahren", erklärte Umweltministerin Priska Hinz zu Beginn eines Waldspaziergangs im Forstamt Hanau-Wolfgang, an dem auch Bürgerinnen und Bürger teilnahmen.



Das Forstamt wurde im Jahr 2015 mit der ersten Tranche der hessischen Staatswaldforstämter FSC-zertifiziert und bewirtschaftet den Wald besonders nachhaltig. Ministerin Hinz und die Teilnehmer des Spaziergangs konnten sich unter anderem über Holzernte und Waldnaturschutz sowie die Pflege und Verjüngung alter Eichenbestände informieren.

Kaum eine Baumart prägt die Wahrnehmung des deutschen Waldes so sehr wie die Eiche. Im Forstamt Hanau-Wolfgang freut man sich über einen besonders hohen Anteil der vielseitigen Baumart. "Alteichenbestände prägen das Landschaftsbild, viele der alten Bäume werden nicht mehr genutzt und sind Schatztruhen der Biodiversität", betonte Priska Hinz. Sie machte auch darauf aufmerksam, dass Eichenholz ein gefragter, nachhaltig produzierter Rohstoff aus der Region ist. Als Beispiele zur Verwendung des Eichenholzes nannte sie hochwertige Tischler- und Schreinerarbeiten sowie Eichenholzfässer für edle Weine. Ein hoher Eichenanteil in einem Wald ist das Ergebnis jahrhunderterlanger Waldpflege, da Eichen besonders viel Licht zum Wachsen brauchen und die Försterinnen und Förster daher darauf achten müssen, dass in der Umgebung nicht zu viele konkurrenzstarke Baumarten, wie zum Beispiel die Buche, wachsen. "Wir möchten den hohen Eichenanteil in unseren Wäldern erhalten, dazu müssen die Wälder von HessenForst gepflegt werden. Zu dieser Pflege gehört auch die Entnahme von alten Eichen und das Nachpflanzen junger Eichenbäume", so die Ministerin.

"Um einen solchen gewünschten ,Generationenwechsel' zu erreichen und eine neue Eichengeneration zu sichern, müssen auf einer Fläche von rund 0,7 Hektar starke Alteichen und Hainbuchen entnommen werden, um im Frühjahr junge Eichen nachzupflanzen", erklärte Christian Schäfer, Leiter des Forstamtes Hanau-Wolfgang. "Dieses Vorgehen hat auch FSC als sinnvoll bescheinigt. Bei der Auswahl und Entnahme der alten Bäume gehen wir sehr behutsam vor", ergänzte der Forstamtsleiter.

Selbstverständlich dürfen auch der Naturschutz und die Biodiversität in einem Wald nicht zu kurz kommen. Dabei spielen der Schutz von Habitatbäumen und die Einrichtung von Kernflächen eine wichtige Rolle. Habitatbäume gehen nach der Altersphase in die Zerfallsphase über und bieten Insekten, Pilzen und Moosen einen wichtigen Lebensraum. Herzstück der Naturschutzleitlinie im hessischen Staatswald ist das Kernflächenkonzept. "Acht Prozent des Staatswaldes sind Kernflächen, das heißt, sie werden nicht bewirtschaftet und ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Inzwischen gibt es in Hessen mehr als 25.500 Hektar solcher Kernflächen. Diese Kernflächen stellen einen großen Beitrag für die Biodiversität dar", machte Priska Hinz deutlich. Im Forstamt Hanau-Wolfgang wurden von den 3.600 Hektar Staatswald gut 300 Hektar als Kernflächen ausgewiesen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2