Planungen für Pioneer werden weiterentwickelt

Wolfgang
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Das Ja-Wort ist jetzt offiziell: mit der notariellen Unterzeichnung aller Verträge ist die „Landesentwicklungsgesellschaft Hessen“ handlungsfähig und kann ihre Arbeit aufnehmen.



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Die Entwicklung des Pioneer-Areals im Hanauer Stadtteil Wolfgang als eine der letzten großen Konversionsflächen tritt damit in die nächste Phase ein. Auch wenn es noch bis 2018 dauern wird, bevor die ersten Bagger anrollen, stehen die Ampeln für Hanaus größtes und ehrgeizigstes Wohnungsbauprojekt im Rahmen der Konversionsentwicklung auf grün.

Dabei liegt der Fokus der neugegründeten Gesellschaft, an der die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG und LEG Entwicklung GmbH mit 90 Prozent und die städtische Bauprojekt Hanau GmbH mit 10 Prozent beteiligt sind, sowohl auf einer schnellen Umsetzung als auch auf der modellhaften und richtungsweisenden Neugestaltung des Quartiers. „Wir haben hier die Chance, mitten im Rhein-Main-Gebiet und damit in einer herausragenden Wachstumsregion Europas einen neuen Stadtteil entstehen zu lassen, der Vielfalt als unverwechselbares Kennzeichen und Garant für urbanes Leben versteht,“ kommentieren die beiden gleichberechtigten LEG-Geschäftsführer Dr. Marc Weinstock und Martin Bieberle die außergewöhnliche Strahlkraft, die das künftige Wohnumfeld von Pioneer in die gesamte Region entfalten wird.

Erste Expertengespräche mit interessierten Bauträgern, die die neugegründete LEG Hessen bereits geführt hat, zeigen, dass das Projekt jedoch nicht nur wegen der Dimension und Lage im Rhein-Main-Gebiet, sondern auch angesichts der innovativen Zusammenarbeit von Kommune und privatem Investor bundesweit für Aufmerksamkeit sorgt. „Wir sehen gerade in der Kooperation von öffentlicher Hand und privatem Kapital eine Chance, die positiven Aspekte aus beiden Welten zusammenzuführen und optimal zu nutzen“, freut sich Bieberle auf eine vielversprechende Zukunft.

Mit einer europaweiten Ausschreibung hatte die Stadt, nachdem sie über die städtische Bauprojekt GmbH als Käufer der Gesamtfläche aufgetreten war, nach einem Partner für das ambitionierte Wohnungsbauprojekt gesucht. Die in Wiesbaden und in Kiel ansässige DSK-Unternehmensgruppe konnte sich im abschließenden Bewertungs- und Auswahlverfahren klar durchsetzen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky hatte bei der Bekanntgabe der Entscheidung erläutert, dass das Angebot der DSK zu nahezu 100 Prozent „unsere durchaus anspruchsvollen Anforderungen in wirtschaftlicher und vertraglicher Hinsicht“ erfüllt habe. Teil der Entscheidung war seinerzeit die angebotene Vertragsstruktur der DSK, die jetzt mit der LEG Hessen umgesetzt wurde. Die im Eigentum der BauPro stehenden Grundstücke auf Pioneer wurden dabei in die neugegründete Gesellschaft eingelegt.

Wie Bieberle weiter erläuterte, gehe es bei der LEG Hessen allerdings nicht allein um die Partizipation der Stadt am wirtschaftlichen Erfolg dieser Projektentwicklung. „Vielmehr wollen wir auch die Steuerung im Sinne unserer Stadtentwicklungsziele aus der Eigentümerrolle heraus nicht aus der Hand geben.“ Die gleichberechtigte Geschäftsführung in der LEG sichere den städtischen Einfluss bei der Quartiersgestaltung über die Bauleitplanung hinaus.

Rund 47,5 Hektar groß, soll auf dem bis 2008 vom US-Militär genutzten Gelände im Stadtteil Wolfgang Wohnraum für ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche entstehen. Individuell geplante Einfamilien- und Reihenhäuser sowie Stadtvillen, Geschosswohnungsbau und die Sanierung bereits bestehender Wohnblöcke werden in den verschiedenen Bereichen des weitläufigen und von viel Grün umgebenem Areal nebeneinander realisiert. „Im Vordergrund steht für uns hier die Vielfalt: eine breite soziale Mischung, mehrschichtige Wohnprojekte für jedes Einkommen, jedes Alter, jede Herkunft und jede gesundheitliche Verfassung“, unterstreicht Oberbürgermeister Kaminsky den hohen Anspruch an die künftige Planung für Pioneer.

Erfreulicherweise sei es inzwischen auch gelungen, hier ein Vorzeige-Projekt in Sachen Klimaschutz auf den Weg zu bringen. Unter dem Motto „Klima-Pionier-Quartier Hanau“ habe sich die Stadt erfolgreich um die Aufnahme in das Bundesprogramm Stadtumbau beworben, so der OB. Damit würden in diesem zukünftigen Wohnquartier innovative energetische Konzepte eine große Rolle spielen, die Hanau einmal mehr zu einem Vorbild für andere Kommunen machen.

Nächster Schritt wird jetzt ein städtebaulicher Wettbewerb sein mit dem Ziel, die bisherige Planung für weitläufige Areal weiterzuentwickeln. „Die vorliegende Konzeption lieferte die Basis für die Verkaufsverhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Jetzt geht es darum, daraus ein Quartier zu entwickeln, das Modellcharakter in seiner städtebaulichen Ausprägung entfalten kann“, beschreibt Bieberle die Intention des Wettbewerbs. Dabei gelte es, zukunftsorientierte Mobilitätskonzepte ebenso zu berücksichtigen wie die Dichtevorgaben des Planungsverbandes einzuarbeiten oder  den Flächenverbrauch zu minimieren. „Das kann durchaus bedeuten, dass wir an der einen oder anderen Stelle die Gestaltung der Wohnbebauung neu denken müssen und am Ende mehr Wohneinheiten entstehen als wir in der ursprünglichen Planung vorgesehen hatten,“ greift Bieberle die kürzlich vom Regionalverband einmal mehr erhobene Forderung auf, die Kommunen im Umland von Frankfurt sollten mehr Wohnraum schaffen. „Hanau hat in den letzten Jahren mehr als 1.500 neue Wohneinheiten geschaffen. Damit haben wir nicht nur unsere Hausaufgaben mit Bravour erledigt, sondern auch dazu beigetragen, dass trotz eines enormen Bevölkerungszuwachses die Mietsteigerungen in unserer Stadt unterdurchschnittlich geblieben sind.“ Die Brüder-Grimm-Stadt sei sich der Chance und der Herausforderung gleichermaßen bewusst, die mit der verantwortungsvollen Entwicklung eines solchen Quartiers einhergehe.

Parallel zu diesen städtebaulichen Ergänzungen und Fortschreibungen werden nach den Worten von Martin Bieberle auch schon Fachthemen wie Bodenverunreinigungen und Kampfmittel erörtert oder auch der Dialog mit der Firma Dunlop gesucht, deren unmittelbare Nachbarschaft Einfluss auf die künftige Wohnbebauung hat. Im Herbst sollen interessierte Bürgerinnen und Bürger bei einem Tag der offenen Tür die Gelegenheit bekommen, das weitläufige Gelände in seiner heutigen Ausprägung einmal selbst in Augenschein zu nehmen und auf Planskizzen zu schauen, wie es in Zukunft aussehen könnte. Nach der Sommerpause, so Bieberle, soll dann auch im Struktur- und Umweltausschuss ein Sachstandsbericht abgegeben werden. „Unser Ziel ist es, noch in diesem Jahr den Offenlagebeschluss zu bekommen.“


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