Etzwiesenbach erfolgreich umgestaltet

Hasselroth
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Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) setzte während der letzten Frostperiode Ende Februar wichtige Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Hessen um.



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Ziel der Renaturierung im Hasselrother Feuchtgebiet Herrenbruch war die Wiederherstellung eines Bachabschnittes, um auentypischen Tier- und Pflanzenarten geeignete Lebensräume anbieten zu können. Insbesondere sollen damit Arten, die in Hessen ihre Verbreitungsschwerpunkte haben und für deren Erhalt das Land Hessen eine besondere Verantwortung trägt, gefördert werden.

So ließ die GNA den Etzwiesenbach nicht nur entkrauten und entschlammen, sondern auch die Ufer abflachen und einen naturnäheren Gewässerlauf herstellen. Da die Bodenverhältnisse im November 2017 nur bedingt geeignet waren, kam ein so genannter Langarmbagger der Tiefbaufirma Darmstädter zum Einsatz. Nur so konnten „von Land aus“ die überhöhten Inseln im Bachlauf abgetragen werden. Mit 80 cm Kettenbreite (anstatt 60 cm) halten sich außerdem Schäden an der feuchten Grasnarbe in Grenzen. Trotz der wetterbedingten, widrigen Umstände schritten die Arbeiten zügig voran.

Im Laufe von nur vier Tagen entstanden ganz neue Nahrungsflächen für Limikolen. Um Flurschäden durch den Abtransport zu vermeiden, lagerte man das Erdmaterial in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Kinzig-Kreises zunächst am Bachrand ab. „Das wir nun fast drei Monate warten mussten, um das Projekt zu beenden – damit war nicht zu rechnen“, berichtete die Vorsitzende der GNA, Susanne Hufmann.

Das Vorhaben ist Teil des Projektes Lebendige Kinzigauen, im Rahmen dessen die GNA im Main-Kinzig-Kreis verstärkt Maßnahmen zur Optimierung der Amphibienbestände und Verbesserung der Wiesenbrütersituation durchführt. Das Artenschutzprogramm hat die Schaffung von Lebensraum für Arten wie die Gefleckte Smaragdlibelle, Kiebitz, Bekassine, Weißstorch, Flussuferläufer, aber auch Laubfrosch, Gelbbauchunke, Kammmolch u.v.a. zum Inhalt. Für das gesamte Gebiet entlang der unteren Kinzig sind weitere Maßnahmen vorgesehen.

Planung, Genehmigung und Finanzierung – ein langer Weg durch die Instanzen

Bereits im März 2016 erarbeiteten die Naturschützer aus Rodenbach einen ersten Antrag auf Plangenehmigung, der positiv von der Unteren Naturschutzbehörde beschieden wurde. Außerdem erwirkte die GNA die Zustimmung des Grundstückseigentümers Hessen Mobil. Die Gemeinde Hasselroth begrüßte die Maßnahme ebenfalls ausdrücklich.

Naturschutzfachlich diente das Leitbild für das Landschaftsschutzgebiet „Auenverbund Kin­zig“ als Grundlage, das eine weiträumige, halboffene bis offene Auenlandschaft mit teilweise ausgeprägtem Kleinrelief vorsieht. Die Maßnahmen orientieren sich zudem stark an einem Wiesenvogelschutzkonzept, das in Kooperation mit der Staatlichen Vogelschutzwarte schon 1997 für den gesamten Auenverbund erarbeitet wurde.

Wie so oft konnte die Renaturierung aufgrund fehlender Finanzen nicht sofort realisiert werden und musste erst einmal „auf Eis gelegt werden“. Zwischenzeitlich wurde die von der hessischen Landesregierung verabschiedete Hessische Biodiversitätsstrategie weiterentwickelt und zur Realisierung an die Regierungspräsidien weitergegeben. Infolgedessen klärte sich so schließlich auch die Übernahme der Kosten durch das Land Hessen.

Aufgrund der ungünstigen Witterung und schlechten Bodenverhältnisse stoppten die im November 2017 begonnenen Arbeiten erst einmal. Dann endlich war es aber soweit: Die Umgestaltung des Etzwiesenbaches konnte - begünstigt durch eine andauernde Frostperiode - beendet werden. Die zwischengelagerten Erdhaufen wurden entfernt, letzte Uferabflachungen und Modellierungen vorgenommen und wichtige Laichbiotope für die Gelbbauchunke geschaffen. „Damit leistet die Maßnahme im Feuchtgebiet Herrenbruch als Projekt der Biodiversitätsstrategie Hessen einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt und zur Entwicklung der biologischen Vielfalt. Wir danken der UNB und dem Regierungspräsidium Darmstadt ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit“, so Hufmann abschließend.

Spenden erwünscht

Zur Unterstützung ihrer wichtigen Naturschutzarbeit bittet die GNA um Spenden auf das Konto mit der IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach.

Spenden an die gemeinnützige Organisation sind steuerlich absetzbar. „Zu Beginn des Folgejahres übersenden wir Ihnen eine Spendenquittung mit all Ihren Zuwendungen eines Jahres. Dies spart Zeit und Porto. So kommt noch mehr Geld unseren Natur- und Artenschutzprojekten zugute. Sollten Sie allerdings sofort eine Quittung wünschen, rufen Sie uns einfach an oder mailen Sie uns.“, erläutert Schatzmeister Günter Könitzer. Mehr Informationen unter www.gna-aue.de.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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