Der Betrag wirkt gewaltig: Zirka 8,6 Millionen Euro müssten in Hasselroth investiert werden, um das Kanalnetz auf den neuesten Stand zu bringen. Das geht aus Berechnungen eines Ingenieurbüros hervor, auf dessen Grundlage nun ein Generalentwässerungsplan erstellt wird. „Ich sehe hier in entsetzte Gesichter“, beruhigte Bürgermeister Uwe Scharf (parteilos) aber die Mitglieder des Bauausschusses am Dienstagabend.
Die Investitionen müssen nicht sofort und auf einen Schlag getätigt werden, die Untersuchung sollte zunächst lediglich die Schwachpunkte aufzeigen. Als Grundlage für die Berechnungen wurde unter anderem von einer vermehrten Niederschlagsmenge ausgegangen. In Neuenhaßlau sind mit Ring-, Laubersbach-, Jahn- und Hänfigstraße unter anderem die Straßenzüge betroffen, die sich in Hanglage befinden. Auch im so genannten „Unterdorf“ sind in mehreren Straßen die Kanaldurchmesser zu gering. Mit Mühlbach- und Wilhelmstraße sowie „In den Steinäckern“ wurden aber auch Straßen markiert, die direkt auf die Durchgangsstraße führen. Gesamter Investitionsbedarf in Neuenhaßlau: zirka 3,8 Millionen Euro.
In Gondsroth sind die Kanaldurchmesser vor allem im Hanauer Weg über den Bahndamm bis hinunter zur Durchgangsstraße zu gering. Auch in Somborner- und Hahnenkammstraße weisen die Kanäle nur einen Durchmesser von 250 mm auf, eingebaut wird heutzutage teilweise das doppelte. Um Gondsroth auf den neuesten Stand zu bringen, müsste die Gemeinde zirka 2,4 Millionen Euro investieren. In der Bahnhofsiedlung Niedermittlau wurde das geplante Neubaugebiet hin zur Umgehungsstraße bereits einberechnet. In fast allen Straßen weisen die Kanaldurchmesser hier nicht die erforderliche Größe auf. Und im Niedermittlauer Altdorf ist die „Alte Dorfstraße“ durchgängig überlastet, auch in der Neugasse, Obere Heeg und „An der Alten Schule“ müssten die Rohre ausgetauscht werden. Hierfür würden weitere zirka 3,8 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Das soll aber nur dann passieren, wenn tatsächlich Überlastungen auftreten und ein dringender Sanierungsbedarf, beispielsweise aufgrund eines Lecks, festgestellt wird. Da das Kanalnetz in Hasselroth teilweise schon 50 Jahre und älter ist, ist damit in den nächsten Jahren aber wohl vermehrt zu rechnen.
