Plätze für Kinderbetreuung reichen nicht mehr aus

Hasselroth
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In der Gemeinde Hasselroth werden die Kinderbetreuungsplätze knapp. Derzeit können zwar noch alle Jungen und Mädchen untergebracht werden, in der Sitzung des Sozialausschusses der Gemeindevertretung am Donnerstagabend wurde aber deutlich: Durch den Zuzug von weiteren Familien werden vermutlich vor allem in Neuenhaßlau weitere Unterbringungsmöglichkeiten für die Kinder benötigt.



Grundsätzlich wird den Eltern lautet einem Betreuungskonzept aus dem Jahr 2009 in der Gemeinde Hasselroth eine Kinderbetreuung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bis zum Ende der Grundschule angeboten.

Derzeit stehen in den vier Kindertagesstätten in Hasselroth 194 Betreuungsplätze im Ü3-Bereich und 82 Hortplätze zur Verfügung. Wie die zuständige Verwaltungsmitarbeiterin Susanne Lauck erläuterte, können für das erste Halbjahr 2017 noch 37 Plätze vergeben werden, auf der Warteliste sind 35 Kinder aufgeführt – passt also. Laut Lauck melden aber immer mehr Eltern ihren Nachwuchs bereits ab dem ersten Lebensjahr für einen Krippenplatz an und damit werden die Betreuungsplätze und vor allem die Räumlichkeiten in Hasselroth knapp. Dazu wird ein vermehrter Bedarf durch die Familien in den neuen Reihenhäusern an der Karlstraße in Neuenhaßlau erwartet, wie viele Flüchtlingskinder in den nächsten Monaten und Jahren betreut werden müssen, lässt sich zudem nicht planen. Außerdem gibt es in der Gemeinde Pläne für die Ausweisung von weiteren Baugebieten, dadurch wird ein weiterer Zuzug von Familien erwartet.

Das Personal für die Kinderbetreuung stellt die Gemeinde zur Verfügung, trotz der Elternbeiträge ist das ein ordentlicher Zuschussbetrieb. Als Räumlichkeiten stehend die drei gemeindeeigenen Kitas in den Ortsteilen und die evangelische Kita in Niedermittlau zur Verfügung. Da allerdings beispielsweise in einer Krippengruppe nur zwölf Kinder betreut werden dürfen, reichen die jetzt vorhandenen Raumkapazitäten bei einem Anstieg der Kinderzahlen nicht mehr aus. Und das vor allem, wenn immer mehr „U3-Kinder“ angemeldet oder ein behindertes Kind in die Betreuung aufgenommen wird, für das laut Gesetz fünf Betreuungsplätze angerechnet werden müssen.

Dazu kommt die Nachmittagsbetreuung der Grundschulkinder, die in Niedermittlau und Gondsroth ebenfalls in den Kitas erfolgt und in Neuenhaßlau von einem Verein übernommen wird, dessen zur Verfügung stehenden Plätze allerdings mit 47 Kindern auch bereits voll belegt sind. Betreut werden diese nachmittags in den Räumen der Hasselbachschule, was allerdings keine Selbstverständlichkeit ist. Zwar hat laut Bürgermeister Uwe Scharf (parteilos) der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger grundsätzlich seine Bereitschaft erklärt, die Räume in den Hasselrother Grundschulen zur Verfügung zu stellen, allerdings nur, wenn die dort tätigen Pädagogen damit einverstanden sind. Und sollten diese die Räumlichkeiten für eigene Zwecke zurückfordern, müsste dies auch umgehend geschehen. Parallel greift die Gemeinde auch auf Tagesmütter und -väter zurück, was allerdings auch nicht als Konstante in der Kinderbetreuung gewertet wird – auch weil es sich für die betreffenden Personen finanziell nicht mehr lohnt.

Kurzum: Sollten wie erwartet in Hasselroth zukünftig mehr Kinder eine Betreuung benötigen, wird die Gemeinde vermutlich investieren müssen. „Wenn nichts passiert, kriegen wir nicht alle Kinder betreut“, fasste es der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Benzing zusammen. Bürgermeister Scharf sieht allerdings vor allem das Land bei der Finanzierung der Kinderbetreuung in der Pflicht („Das gehört auch zur Bildung“) und forderte die Parteien auf, bei „ihren“ Landtagsabgeordneten eine gesetzliche Regelung zu fordern, damit die Kommunen die nötigen finanziellen Mittel bekommen. Zudem verwies er darauf, dass die Betreuung am Nachmittag eine freiwillige Leistung der Gemeinde sei und bezeichnete es daher als „volkswirtschaftlichen Nonsens“, falls die Gemeinde jetzt dafür etwas auf eigene Kosten bauen müsste.

Als nächstes soll nun zunächst erneut Kontakt zu den Schulen in Hasselroth aufgenommen werden, um die Verfügbarkeit von neuen Räumlichkeiten abzuklären. Zudem wird im Rathaus derzeit an einer Anpassung des aktuellen Betreuungskonzept gearbeitet, da einige Zeitfenster von den Eltern, obwohl vorher gefordert, kaum angenommen werden. Eine Wunsch aus einer Befragung der der Erziehungsberechtigten im Jahr 2008 wird dabei aber unberücksichtigt bleiben: Für die Betreuung der Kinder am Sonntagabend zwischen 20 und 23 Uhr, um den Eltern einen Kinobesuch zu ermöglichen, muss weiterhin ein Babysitter gefunden werden...


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