Neugestaltung des Dorfweihers kommt Bürger teuer zu stehen

Neuenhaßlau
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Nachdem der Bauausschuss am 24.10.17 in der Friedrich-Hofacker-Halle zu dem Beschluss kam, die Verfüllung des Hasselrother Dorfweihers zu empfehlen, scheint dessen Schicksal besiegelt zu sein. "Mit bunten Bildchen und einer Präsentation wurde von Rathausseite versucht, ein ökologisches und finanzielles Desaster schön zu malen. Sowohl den Entscheidungsträgern als auch den Zuhörern sollte suggeriert werden, dass aufgrund einer Gefahr, deren Auswirkungen zu keiner Zeit durch eine Gefahrenanalyse belegt wurde, eine wunderschöne parkähnliche Anlage entstehen soll", meldet sich nun die Interessengemeinschaft "Rettet den Dorfweiher" zu Wort.



Um dies zu erreichen, müsse erstmal viel Geld in die Hand genommen werden. "Lagen die Kosten für die Verfüllung damals ursprünglich bei etwa 38.000 Euro, werden auf einmal die voraussichtlichen Kosten, ohne noch zu erwartende Nebenkosten, auf etwa 166.000 Euro beziffert. Die andere Variante, die sich auf etwa 175.000 Euro belief, beinhaltete eine Anschüttung des als gefährlich bezeichneten Hanges, der zirka 1/3 der Wasserfläche kosten würde. Oberhalb dieser Schüttung wäre keinerlei Bewuchs zulässig gewesen. Diese beiden Varianten standen den Mitgliedern des Bauausschusses im August zur Abstimmung zur Verfügung. Das notwendige Hintergrundwissen und die Gutachten waren bis zu dieser Sitzung den Parteien und der Wählergemeinschaft nicht zugänglich. Nachdem Bedenken aus oben genannten Gründen geäußert wurden, vertagte man sich. Dadurch, denn es waren ja seit des Ablassen des Teiches schon zwei Jahre vergangen, machte man sich in der Bürgerschaft eigentlich keine Gedanken. Die Teichanlage war gesperrt, die Natur machte das, was sie soll, sie wuchs...", so die IG weiter.

Diese "gewollte Herbeiführung dieser drastischen Veränderungen im Ortskern" hätten innerhalb der Gemeinde dafür gesorgt, dass sich die Interessengemeinschaft „Rettet den Dorfweiher“ gegründet habe. Auf intensives Nachfragen der IG sei zunächst vom Rathaus abwehrend und ablehnend reagiert worden. "Erst nachdem die ersten Banner im Ort hingen, Unterschriften gesammelt und die Presse sich interessierte, war man im Rathaus dann doch geneigt, in Salamitaktik scheibchenweise Informationen weiterzugeben", habe die IG alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt und sich über alternative, ökologisch vertretbare und vor allem bezahlbare Alternativen informiert. Als die IG die notwendigen Informationen gehabt habe, habe sie alle vier Fraktionsvorsitzenden eingeladen, um gemeinsam auf eine vernünftige Lösung hinzuarbeiten. Man habe ein weiteres Treffen vereinbart, wenn alle notwendigen Informationen beschafft seien.

"Bei diesem Treffen, jeder war gut informiert, stellte die IG anhand einer Präsentation die von ihr gefundenen möglichen alternativen Varianten den Vertretern aller vier Fraktionen vor. Es hatte aus Sicht der IG den Anschein, auch die gewählten politisch Gremien seien geneigt, mehr auf bezahlbare Ökologie als auf die vom Rathaus angedachten Varianten auszuweichen. Nach diesem Treffen wurden vier Vertreter der Interessengemeinschaft zu einem Gespräch vom Bürgermeister ins Rathaus eingeladen. Hier konnte die IG erstmals teilweise einen Blick auf das Gutachten werfen. Bürgermeister Scharf ließ keinen Zweifel aufkommen, dass der Dorfweiher verfüllt werden müsse. Die besondere Dringlichkeit Gefahr in Verzug (nach zwei Jahren), wurde nochmal ins Spiel gebracht. Um das Ganze nochmal zu untermauern, wurde ein Bild gezeigt, auf dem der Teil eines Hanges auf ein Stück Autobahn gerutscht war. Recht theatralisch wies der Bürgermeister auf seine  persönliche Haftung und die der Gemeinde hin. Nachfragen der IG wurden von Herrn Scharf zwar beantwortet, er wies aber immer darauf hin, dass er kein Ingenieur sei und beharrte auf dem Gutachten der Fa. Geo Consult. Versuche der IG, ihre alternative Vorschläge vorzustellen, wurden im Keim erstickt. Eine Zusammenarbeit mit der IG in Sachen Hangsicherung lehnte er kategorisch ab. Alleine aus diesem Grunde lagen Bürgermeister Scharf keine alternativen Vorschläge vor, wie er es am 24.10. in der Bauausschusssitzung versucht hatte, die IG diesbezüglich lächerlich zu machen. Auch eine Art Meinungsbildung zu betreiben. Die IG lernte den Bürgermeister als einen Mann kennen, der nicht gewillt war, irgendwelche Meinungen seitens der Bürger zu akzeptieren", heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Abschließend teilt die Interessengemeinschaft "Rettet den Dorfweiher" mit: "Was während der ganzen Diskussion um den Weiher von amtlicher Seite nie veröffentlicht wurde, war eine Gefahrenbewertung, was denn wäre, wenn der Hang tatsächlich rutschen würde. Weder Gefahr für Leib und Leben noch volkswirtschaftliche Schäden sind für die IG bislang erkennbar. Wenn man sich das in Summe betrachtet, heißt es, dass auf die Gemeinde und somit auf die Einwohner Hasselroths zirka 166.000 Euro zukommen, ohne das bekannt ist welche Planungskosten und sonstige Kosten noch anfallen würden. Für diejenigen, die sagen, dass diese Summe ja im Haushalt eingearbeitet wäre, denen sei gesagt, dass dieses Geld zwar geplant ist, aber in jedem Fall per Kredit aufgenommen werden müsste. Es dürfte wohl jedem klar sein, dass es bei den oben genannten geschätzten Kosten nich bleiben wird. Auch müsste jedem klar sein, dass geschätzte 800 Lkw, die zur Verfüllung anrücken, ihre Spuren hinterlassen werden. Deshalb muss schon im Vorfeld eine teure Beweissicherung über den Zustand der Häuser, der Straße und Grundstücke gemacht werden, um eventuell auftretende Folgeschäden entsprechend an die Betroffenen auszuzahlen. Da nützt es wenig, wenn Herr Scharf die Bürgerschaft beruhigen will, dass eventuelle Schäden von der Gemeinde bezahlt werden. Natürlich, aber wer zahlt? Jeder steuerpflichtige Bürger Hasselroths. Dann wird wohl mal wieder die Grundsteuer, die Gewerbesteuer oder Hundesteuer erhöht werden müssen, nur um ein sehr fragwürdiges Denkmal zu finanzieren? Wir glauben nicht, dass die Bürger das wollen. Wir hoffen noch immer zusammen mit unseren Verantwortlichen Politikern eine für Hasselroth tragbare und nachhaltige Regelung zu erarbeiten."


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