Dorfweiher Neuenhaßlau: Bürgerbegehren gefordert

Neuenhaßlau
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Die Bürgerinnen und Bürger von Hasselroth sollen über die Zukunft des Dorfweihers in Neuenhaßlau entscheiden. Das fordert jedenfalls die Interessengemeinschaft „Rettet den Dorfweiher“ und will ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen. Die Befürworter des Erhalts des Gewässers in der Ortsmitte reagieren damit auf die Entscheidung des Bauausschusses der Gemeindevertretung, der sich für eine Verfüllung entschieden hat. Am Donnerstag will das Hasselrother Parlament (20 Uhr, Friedrich-Hofacker-Halle Niedermittlau) endgültig darüber entscheiden.



Für das Bürgerbegehren sind die Unterschriften von zehn der Prozent der Wahlberechtigten notwendig, was allerdings kein Problem sein dürfte. Bereits ganz zu Beginn der Diskussion hatte die IG die Bürger für den Erhalt des Dorfweihers unterschreiben lassen und dabei die nötige Anzahl von 600 Unterschriften deutlich übertroffen. Allerdings sind die formalen Anforderungen an ein Bürgerbegehren streng, zudem entscheidet letztlich die Gemeindevertretung, ob das Bürgerbegehren zugelassen wird. Sollte das nicht der Fall sein, blieb der Interessengemeinschaft nur noch der Klageweg. Die sowieso schon angespannten Diskussionen in Hasselroth könnten dann allerdings vollends eskalieren.

Im Vorfeld der Gemeindevertretung am Donnerstag wurde unterdessen jetzt auch der von der Interessengemeinschaft angekündigte „Plan C“ konkretisiert, mit dem Dorfweiher trotz der angeblich gefährlichen Situation in den Hanglagen erhalten bleiben soll. Aufgrund der Haftungsfrage sieht dieser zunächst eine komplette Sperrung des Geländes vor, wofür die IG mit zirka 15.000 Euro kalkuliert. Die Hangsicherung soll dann mit biologischen Maßnahmen erfolgen, hierfür wird derzeit mit Kosten im niedrigen fünfstelligen Eurobereich kalkuliert. Angesichts der bislang für die Zuschüttung des Dorfweihers ankündigten Investitionen in Höhe von mindestens 160.000 Euro ein vergleichsweise niedrige Summe.

„Im hinteren Areal entsteht ein Mini-Hartholz-Auwald und im vorderen Areal ein Mini-Weichholz-Auwald. Zugänglich wird der vordere Bereich sein, der zum Verweilen und studieren des Areals einlädt. Der seitliche und hintere Bereich wird eine Ruhezone für Natur und Tiere bleiben, die ökologische Bedeutung wird hier Vorrang haben. Kosten werden aufgefangen durch eine Bürgerstiftung oder einen Verein und entlasten den Haushaltsplan enorm, langfristig und nachhaltig“, wurden am Wochenende auf der Facebook-Seite der Interessengemeinschaft weitere Pläne vorgestellt. Außerdem könnte nach diesen Vorstellungen auf dem Gelände ein Lehrpfad mit Lehrtafeln sowie Erklärungen zu Vögeln, Fledermäusen, Libellen und weiteren Insekten, den Fischen und Fröschen entstehen sowie Bienenkörbe installiert werden. Zudem sollen Schule und Kindertagesstätte das Areal als Informationsquelle nutzen können. „Das ganze Projekt wird mehrere Jahre brauchen und langfristig eine feste Einheit für unsere Gemeinde sein“, so die Interessengemeinschaft, die jetzt zunächst das Abstimmungsergebnis am Donnerstagabend abwarten will. Anschließend bleiben acht Wochen Zeit, um das Bürgerbegehren beim Gemeindevorstand einzureichen.


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