Dorfweiher Neuenhaßlau: Erste Bäume schon gefällt

Neuenhaßlau
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Am Dorfweiher in Neuenhaßlau haben am Dienstag erste Maßnahmen zur geplanten Verfüllung begonnen. Gemeindemitarbeiter starteten am Vormittag Rodungsarbeiten, die bei der Interessengemeinschaft (IG) „Rettet den Dorfweiher“ für Entsetzen gesorgt haben. Am vergangenen Donnerstag war ihr geplantes Bürgerbegehren von der Gemeindevertretung abgelehnt worden, derzeit wird eine Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen diese Entscheidung vorbereitet. Bis dahin hatte die IG offenbar auf eine Art „Waffenstillstand“ mit dem Rathaus gehofft.



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Bürgermeister Uwe Scharf (parteilos) bestätigte, dass die Rodungs- und Baumschnittmaßnahmen im Vorfeld der geplanten Hangsicherungsmaßnahmen durchgeführt wurden. „Ich setze hier nur um, was beschlossen wurde“, verwies er auf den „demokratisch gefassten Beschluss der Gemeindevertretung“ und einen wasserrechtlichen Bescheid, gegen den ein Widerspruch eingelegt worden sei, der vom Main-Kinzig-Kreis allerdings zurückgewiesen wurde. „Weniger Polemik, mehr Sachbezug“, rät der Hasselrother Rathauschef zu mehr Sachlichkeit in der Diskussion angesichts einiger Kommentare, die mit Beginn der Maßnahmen am Dorfweiher am Dienstag in sozialen Medien aufgetaucht sind.

Den Vorwurf, dass jetzt Fakten geschaffen werden würden, wies er zurück. „Am Ende geht es hier darum, einen Hang zu sichern“, sei es auch angesichts der beginnenden Brut- und Setzzeit daher nötig, einige Arbeiten jetzt bereits durchzuführen. Das verhindern wollte laut Scharf am Dienstagvormittag der Vorsitzende des Angelsportvereins Hasselroth, Thomas Roth, der im Rathaus schriftlich ein Betretungsverbot für das Dorfweihergelände ausgesprochen habe. „Der Angelsportverein hat einen Fischereipachtvertrag mit der Gemeinde“, sei das Gelände aber weiterhin im Eigentum der Kommune, die Arbeiten seien daher fortgesetzt worden. „Die Gemeinde macht das, was beschlossen wurde, und zwar auf Grundlage geltenden Rechts“, verweist Scharf zudem darauf, dass weiterhin gelte, an dem Gewässer in der Ortsmitte von Neuenhaßlau so viel wie nötig zu verfüllen, um eine Standsicherheit des Hanges zu erreichen, und zugleich so viel Wasserfläche wie möglich zu erhalten.

„Wir finden keine Worte dazu, jedenfalls keine, für die man nicht verklagt werden könnte“, äußerte sich die Interessengemeinschaft in einer Pressemitteilung zu den Arbeiten auf dem Dorfweiher-Gelände, „wir leben doch nicht in der Anonymität einer Großstadt, wo man die Politiker eigentlich gar nicht kennt. Nein, es sind Nachbarn, Vereinskollegen und Mitbürger, die anscheinend den Kadavergehorsam auf ihr Parteibuch geschworen haben und ohne Rücksicht auf Vernunft zu allem Ja und Amen sagen. Wie soll man solchen Menschen zukünftig begegnen?“

Unterdessen warten die Verantwortlichen der IG auf die schriftliche Ablehnung des Bürgerbegehrens, „auch eine Machenschaft des Rathauses, um Zeit zu schinden“. Sobald diese vorliege, werde der nächste Schritt eine Klage vor dem Verwaltungsgericht sein. „Sollte die Gemeinde bis dahin noch größere Schäden angerichtet haben, behält sich die IG vor, persönliche Klagen gegen die Verantwortlichen mit Schadensersatzforderungen zu erheben, beispielsweise wenn durch die Rodungsarbeiten der Untergrund lose werden würde und Schäden an den anliegenden Häusern auftreten sollten“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Aufgeben will die Interessengemeinschaft trotz der bereits begonnenen Arbeiten nicht: „Es mag ausgehen wie es will, Gewinner kann es keine geben. Nutzen davon tragen die Anwälte und die Kosten die Bürger, respektive die IG mit Privatgeldern. Der größte Verlierer ist die Gemeinde Hasselroth, denn die hat ihr Gesicht verloren mit all den Gemeindevertretern, die diesem Wahn nicht entgegenstanden. Verlust von Glaubwürdigkeit und Vertrauen, schlimmer kann es in einer Demokratie kaum kommen.“


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