Streit um Dorfweiher: Gericht setzt Mediationsgespräch an

Neuenhaßlau
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Nachdem die Gemeinde Hasselroth den Pachtvertrag für den Dorfweiher in Neuenhaßlau mit dem Angelsportverein (ASV) Hasselroth zum 30. April gekündigt hat, hat das Verwaltungsgericht in Kassel für den 17. Mai ein Mediationsgespräch zu diesem Thema angesetzt.



Neben dem Vorstand des ASV und Vertretern der Gemeindeverwaltung sollen auch der Main-Kinzig-Kreis und der Hessische Städte- und Gemeindebund mit am Tisch sitzen. Die Hasselrother Gemeindevertretung hatte die Zuschüttung des Dorfweihers beschlossen, auf dem Areal soll ein parkähnliches Gelände mit einer deutlich kleineren Wasserfläche entstehen. Der ASV und die Interessengemeinschaft „Rettet den Dorfweiher“ wollen das Gelände erhalten und hatten einen Bürgerentscheid beantragt, der von der Gemeindevertretung allerdings auch abgelehnt wurde.

Laut einer Pressemitteilung des Angelsportvereins wurde die Kündigung damit begründet, dass am Dorfweiher „Massen in Bewegung“ seien, worauf auch Spaltmaße an einem Pflasterweg schließen ließen, der allerdings laut ASV-Vorstand vor über 30 Jahren in einfachster Weise verlegt worden sei. Hauptthema in dem Mediationsgespräch dürfte daher das von der Gemeinde in Auftrag gegebene Gutachten sein, das nach Lesart der Angler und der Interessengemeinschaft „Rettet den Dorfweiher“ lediglich auf geschätzten Messwerten beruhe.

„Der Zugang zu diesem Gutachten wurde uns vehement verwehrt und bedurfte rechtsanwaltlicher Hilfe“, lässt der ASV-Vorstand derzeit laut eigenen Angaben die von Bürgermeister Uwe Scharf (parteilos) angeführten Vertragsklauseln, laut denen eine Herausgabe des Gutachtens zunächst nicht möglich sein sollte, derzeit daher von seinem Rechtsbeistand überprüfen.

„Der ASV möchte nochmals alle Hasselrother Bürger daran erinnern, dass die Gemeinde nicht einmal wusste, dass das Gelände Heiligenfeld (Dorfweiher) in Neuenhaßlau unter Denkmalschutz steht und die Folgekosten nach der Verfüllung bislang immer noch nicht präsentiert wurden. Diese, wie jetzt bekannt ist, werden die 200.000 Euro weit übersteigen“, sei zudem zu bedenken, dass nach 45 Jahren, in denen der ASV das Gelände gepflegt und die Gemeinde dadurch hochgerechnet zirka 130.000 Euro an Pflege und Instandhaltungskosten eingespart habe, nun mit der Kündigung des Pachtvertrages eine „lächerliche Ablösesumme“ in Höhe von 850 Euro angeboten worden sei.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de