Hasselroth: 29-Jährige bricht bei eigener Verwandtschaft ein

Niedermittlau
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Der Einbruch in ein Einfamilienhaus in der Taunusstraße im Hasselrother Ortsteil Niedermittlau im März 2015 ist aufgeklärt. Im Amtsgericht Gelnhausen wurden am Dienstag drei Männer und eine Frau verurteilt, von denen zumindest zwei zu gaben, zahlreiche Wertgegenstände aus dem Haus entwendet zu haben. Besonders pikant dabei: Die angeklagte 29-jährige Frau war die Nichte des in dem Haus wohnenden Ehepaares.



Nach dem die Niedermittlauer bereits im Februar 2015 ungebetenen Besuch hatten, mussten beide nur vier Wochen später am 13. März den nächsten Schock verdauen. „Es sind viele Erinnerungsstücke weggekommen, die einem am Herzen liegen. Da habe noch immer dran zu knabbern“, machten die 60-Jährige und ihr Ehemann nach der Rückkehr von einem Verwandtschaftsbesuch am frühen Abend die schlimme Entdeckung. Das Haus war komplett durchwühlt, geklaut wurde unter anderem Schmuck, Bargeld, Parfüm, Bohrmaschine und auch zwei Gitarren. Die wurden kurze Zeit später in Lieblos zu Geld gemacht, wie die 29-jährige Angeklagte in der Verhandlung zugab. Mehrere elektronische Gartenwerkzeuge wurden in einem Pfandhaus in Langenselbold umgesetzt. Dokumente und Unterlagen verbrannte das Quartett direkt nach der Tat auf einem Waldweg nahe Gründau-Rothenbergen, hier wurde auch die Beute aufgeteilt. Von den Tätern fehlte jedoch zunächst jede Spur – allerdings nicht lange.

Nur zirka 90 Minuten nach der Tat kauften zwei Männer mit einer Kreditkarte des Ehepaares im REWE-Markt in Gründau-Lieblos vier Päckchen Zigaretten und ein Erdbeer-Mixgetränk mit einem Gesamtwert von 27,99 Euro. Dass der Kassenbereich von einer Kamera überwacht wurde, wussten sie anscheinend nicht, die Polizei allerdings schon. Und der ermittelnde Kripobeamte erkannte auf dem Foto den „dicken Hansi“: Der 37-Jährige aus Gelnhausen brachte 14 Vorstrafen mit in die Verhandlung und sitzt auch derzeit eine längere Haftstrafe ab.

Die Polizei unterrichtete auch das Ehepaar über die neuen Erkenntnisse und von ihnen kam dann der Hinweis auf ihre Nichte, die einen unseriösen Lebenswandel führe. Auch die 29-Jährige stand nicht zum ersten Mal vor Gericht, war unter anderem schon einmal mit ihrem Freund in Bonnie- und Clyde-Manier in Gelnhausen unterwegs, nutzte dabei unberechtigt einen Mietwagen und übernachtete in einem Hotel, ohne zu zahlen. Bei ihrer Vorladung auf die Polizeistation legte sie dann aber sofort ein Geständnis ab, am Abend zuvor soll auf einer „Drogenparty“ in Lieblos der Plan für den Einbruch geschmiedet worden sein. Neben dem bereits ermittelten 37-Jährigen und seinem 34-jährigen Komplizen aus Gründau-Gettenbach nannte sie zudem noch den Namen eines 35-Jährigen aus Gründau-Rothenbergen, der ebenfalls bei dem „Bruch“ dabei war.

Während die 29-Jährige auch in der Verhandlung sofort zugab, die Anstifterin gewesen zu sein, und auch der 37-Jährige alles einräumte, gaben die anderen beiden zwar zu, ebenfalls in dem Wohnhaus gewesen zu sein, allerdings aus anderen Motiven. Dem 34-Jährigen will erst drei Tage später gedämmert sein, dass es sich dabei um einen Einbruch gehandelt habe; und der 35-Jährige will sogar davon ausgegangen sein, beim Auszug der 29-Jährige aus dem Wohnhaus in Niedermittlau geholfen zu haben. Zugleich gab er aber zu, mit einem Draht die Kellertür geöffnet zu haben. Beim 34-Jährigen wurde zudem eine Kamera gefunden, auf der sich Urlaubsbilder des Ehepaares befanden.

Aufgrund der fehlenden Geständnisse wurden diese beiden zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt, während die Anstifterin „nur“ elf Monate erhielt. Alle drei Strafen wurden für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Diese Möglichkeit bestand bei dem bereits einsitzenden 37-jährigen Gelnhäusers nicht mehr, er bekam ebenfalls elf weitere Monate aufgebrummt. Er und die 29-Jährige akzeptierten das Urteil des Schöffengerichts Gelnhausen, die beiden Mitangeklagten werden möglicherweise in Berufung gehen.


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