Wildes Parken in Hasselroth: Gemeinde greift durch

Niedermittlau
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Der Verkehr rollt nicht nur über die Straßen in Hasselroth, sondern weiterhin, zumindest thematisch, auch durch die Gemeindevertretung. Dort stand erneut die Überwachung der ruhenden und fließenden Fahrzeuge im Fokus, zum wiederholten Male wurde dabei über die Anschaffung von Geschwindigkeitsmessgeräten diskutiert. Ob es so weit kommen wird, ist aber weiterhin ungewiss.



Die erste Maßnahme: Um das „wilde“ Parken in der Bahnhofssiedlung Niedermittlau einzuschränken, wurde in der Straße „Am Bahnhof“ nach der Hausnummer 5 in Richtung Buswendeschleife ein beidseitiges absolutes Halteverbot angeordnet. Diese verkehrsrechtliche Anordnung gilt zunächst nur testweise. Seit Beendigung der Arbeiten rund um den Bahnhof Niedermittlau und die Fertigstellung der inzwischen kostenpflichtigen Parkplätze hatte sich herausgestellt, dass viele Zugfahrer ihrer Fahrzeuge in den umliegenden Straßen abstellen und so die Parkgebühren sparen. Vize-Bürgermeisterin Uta Böckel (SPD): „Die praktischen Erfahrungen haben gezeigt, dass durch das aktuelle Parkverhalten in diesem Bereich eine ordnungsgemäße Durchfahrt für Omnibusse, Müllabfuhr sowie weiteren Anliegerverkehr nicht gewährleistet ist.“

Weiterhin beschäftigen werden sich die Gemeindevertreter in den nächsten Woche auch mit der Überwachung des fließenden Verkehrs. Die CDU-Fraktion hatte eine Prüfung beantragt, welche Maßnahmen zu einer Geschwindigkeitsüberwachung in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende in Betracht kommen. Laut Jannik Marquart denken die Christdemokraten dabei vor allem an stationäre Anlagen und hatten dabei zunächst nur in Gondsroth im Blick, was im Laufe der Debatte aber auf ganz Hasselroth ausgeweitet wurde. In Erwägung gezogen wurde die Anschaffung eines „Blitzers“ durch die Gemeinde oder die Zusammenarbeit mit einem privaten Unternehmen.

Leere Kästen an den Ortseingängen, in den wechselweise mobile Geräte eingebaut werden, könnte sich auch Jan Böckel (SPD) vorstellen und kündigte die Zustimmung seiner Fraktion für diesen Antrag an. Kontra gab es aber zunächst aus der SWG-Fraktion: Jürgen Roth verwies auf die Kosten von bis zu 250.000 Euro, die für Messgeräte und nötiges Personal anfallen, Matthias Pfeifer erinnerte an den erst im vergangenen Jahr beschlossenen Ordnungsbehördenbezirk mit Freigericht, dessen Arbeit nach einem Jahr bewertet werden sollte. „Warum dieses voreilige Handeln?“, soll laut Pfeifer erst abgewartet werden, was diese Zusammenarbeit gebracht hat.

Vize-Bürgermeisterin Böckel verwies darauf, dass nach den Messungen in 2015 bereits verlässliche Zahlen über das Verkehrsaufkommen und auch über die gefahrenen Geschwindigkeiten in den drei Ortsteilen vorliegen. Im Jahr 2016 seien zudem beispielsweise 56.000 Euro für die Miete eines Messgerätes angefallen. Die Gemeindevertreter wollen sich nun wieder mit dem Thema beschäftigen, wenn die Jahresbilanz des gemeinsamen Ordnungsbehördenbezirks mit Freigericht vorliegt.

Foto: Die Schilder stehen bereits in der Niedermittlauer Bahnhofssiedlung, was aber offensichtlich nicht alle Verkehrsteilnehmer interessiert.


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