Banküberfall in Niedermittau: Keine Strafe für den Täter

Niedermittlau
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Am 9. März dieses Jahres wurde die Filiale der Raiffeisenbank Rodenbach im Hasselrother Ortsteil Niedermittlau überfallen. Ein älterer Mann aus Gründau betrat den Schalterraum, legte einen Zettel mit einer Geldforderung auf den Tisch, musste dann aber wieder unverrichteter Dinge gehen. Mitarbeiter schrieben sich das Autokennzeichen seines Fluchtwagens auf, die Polizei nahm den Bankräuber wenig später fest. Doch jetzt gab’s eine kuriose Wende in dem Fall: Der Gründauer muss mit keiner Strafe rechnen, die Staatsanwaltschaft Hanau hat das Verfahren gegen ihn eingestellt.



bankueberndmlau.jpg

bankueberndmlau1.jpg

Kurz nach 17.30 Uhr betrat er an jenem Donnerstag unmaskiert den Schalterraum der Bank in Niedermittlau und ging zielstrebig auf eine Mitarbeiterin zu. Auf den Banktresen legte er einen DIN A4-Zettel mit der Aufschrift: „Kein Alarm. 15.000 Euro.“ Da die Bankangestellte allerdings nicht reagierte, drehte sich der Mann um und verließ die Bankfiliale wieder. Beim Herausgehen bemerkten die Mitarbeiter einen Gegenstand in seiner Hand, den sie als Waffe wahrnahmen. Trotzdem verfolgten sie den Gründauer so lange, bis sie sich das Autokennzeichen notieren konnte.

Moralisch dürfte der Auftritt des zirka 70-jährigen Mannes unbestritten zu verurteilen sein, juristisch ist ihm laut Staatsanwalt Markus Jung allerdings nichts nachzuweisen. Und dabei spielt es keine Rolle, dass sich die mutmaßliche Waffe später als Spielzeugpistole herausgestellt hat. Der Knackpunkt in diesem wohl einmaligen Fall: Als er den Zettel auf den Banktresen gelegt hat, habe es zeitgleich keine Drohung gegeben. Eine räuberische Erpressung sei ihm somit nicht vorzuwerfen, nicht einmal eine Nötigung.

Hätte er die Waffe zum Vorschein gebracht, bevor oder während er den Zettel der Bankmitarbeiterin vorgelegt hat, hätte er selbst bei einer Spielzeugpistole mit einer Mindeststrafe von drei Jahren rechnen müssen. Im Falle einer echten Schusswaffe wären es sogar fünf Jahre gewesen. Der Gründauer hat somit großes Glück gehabt, zumal er in den polizeilichen Vernehmungen das Ziel seines Auftrittes unumwunden zugab: Er wollte die Bank überfallen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2