Tatkräftiger Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese

Niedermittlau
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Zum jährlich stattfindenden Winterschnittkurs hatte der Obst- und Gartenbauverein Niedermittlau Anfang März auf die Streuobstwiese eingeladen.



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Der Kurs wurde diesmal in Kooperation mit dem OGV-Kreisverband Gelnhausen durchgeführt. Der Kreisvorsitzende Lothar Schramm und der Kreisfachwart Erhard Klein, unter dessen Leitung der Schnittkurs durchgeführt wurde, begrüßten die etwa 30 anwesenden Personen und erläuterten die grundsätzlichen Dinge, die bei der Pflege von Obstgehölzen wichtig sind.

Beim Kauf der Obstgehölze sollte man darauf achten, welche Unterlage verwendet wurde. Die Unterlage ist der Teil von der Wurzel bis zur Veredelungsstelle. Sie bestimmt die Nahrungsaufnahme, die Wuchsstärke, die Baumform, den Beginn der Fruchtbarkeit sowie die Bodenansprüche. Die Unterlage muss sich nach der Pflanzung deutlich (10 cm) über dem Boden befinden, sonst läuft der Baum Gefahr, dass die aufveredelte Sorte Wurzeln bildet und sich von der Unterlage freimacht. Für jedes Alter des Baumes muss der richtige Schnitt gewählt werden.

Man unterscheidet den Pflanzschnitt, welcher garantiert, dass die Gehölze sicher anwachsen und sich gut entwickeln. Durch den Erziehungsschnitt erhält das Gehölz seine optimale Form. Als Erhaltungsschnitt bezeichnet man regelmäßige Schnittmaßnahmen an einem voll entwickelten Gehölz, um die Vitalität und die Fruchtbildung zu gewährleisten. Mit dem Verjüngungsschnitt, der erheblich stärker ausfällt als der Erhaltungsschnitt, können ältere, vernachlässigte Gehölze revitalisiert werden.

Ausschlaggebend für den richtigen Schnittzeitpunkt ist der Wuchsrhythmus des Baumes. Grundsätzlich regt ein Schnitt im späten Winter und Frühjahr das Wachstum der Gehölze an, ein Schnitt im Sommer bremst es. Im Winter haben die Gehölze die im Sommer mit Hilfe der Assimilation in ihrer Krone gebildete Baustoffe (Zucker und Stärke) weitgehend in den Hauptästen, im Stamm und vor allen Dingen im Wurzelkörper als Reservestoffe angelegt. Ein Schnitt im Winter verursacht deshalb keine nennenswerten Verluste an diesen Baustoffen.

Im Frühjahr fließen die in der Wurzel eingelagerten Baustoffe gleichmäßig in die Triebe und verteilen sich auf alle Knospen. Führt man jetzt die Schnittmaßnahmen durch, verteilt sich die Menge an Nährstoffen auf die wenigen verbliebenen Knospen und bewirkt dort ein starkes Wachstum. Der Baum sollte nicht in der Zeit zwischen Oktober bis Mitte Januar geschnitten werden, da sich der Baum in dieser Zeit in einer Ruheperiode befindet. Durch den Schnitt verursachte Wunden können erst wieder im Frühjahr durch Wundgewebe geschlossen werden. Der Baum ist in dieser Zeit gegen Krankheiten wehrlos. Besser ist es, den Schnitt Ende Januar bis März durchzuführen, da die Gefahr des Erfrierens und Austrocknens der Schnittstellen geringer ist.

Der erfolgreiche Schnitt muss im Kopf beginnen und endet mit der Handarbeit am Gehölz. Jeder Schnitteingriff in das Leben des Gehölzes hat das Ziel, den nach unserem Verständnis nicht zweckmäßigen Ablauf von Wachstumsvorgängen in eine von uns beabsichtigte Richtung zu lenken. Dabei ist Schneiden eine Übungssache. Das Auslichten des Baumes ist wichtig. Die Baumkrone soll wegen des Kleinklimas nicht zu dicht sein. Ist es zu feucht, treten Krankheiten auf. Es wachsen schlecht gefärbte und geschmacklich unbefriedigende Früchte als sogenannte „Schattenfrüchte“ im Kroneninneren heran.

Die im vollen Sonnenlicht gewachsenen Früchte sind nicht nur größer und besser gefärbt, sie besitzen auch mehr wertvolle Inhaltsstoffe. Unter tatkräftigem Einsatz der Vereinsmitglieder und Gäste wurden die 40 Bäume der Streuobstwiese begutachtet und Schnittmaßnahmen durchgeführt. Der Vorsitzende Armin Mohn dankte dem Kreisvorsitzenden Lothar Schramm und dem Kreisfachwart Erhard Klein für die Unterstützung und überreichte noch einen Präsentkorb.


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