Langenselbold: Mafia-Prozess endet mit Freisprüchen

Langenselbold
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Witterte die Mafia leichte Beute in einer Pizzeria in Langenselbold oder war es doch nur ein nächtlicher Ausflug in das Erholungsgebiet am Kinzigsee? Die Staatsanwaltschaft Hanau war von einer Verabredung eines Verbrechens überzeugt und hatte fünf Männer im Alter von 31 bis 58 Jahren entsprechend angeklagt. Vier Wochen später steht jetzt das Urteil fest: Freispruch für alle fünf aus Mangel an Beweisen. Auch ein Bezug zum kalabrischen Zweig der Mafia, der Ndrangheta, konnte nicht hergestellt werden.

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Dass die fünf Angeklagten in der Nacht vom 9. auf den 10. September 2012 von Offenbach und Frankfurt aus in Richtung Langenselbold aufbrachen, ließ sich anhand einer umfangreichen Telefonüberwachung der Polizei nachvollziehen. Die Beamten ermittelten in einem anderen Verfahren wegen Waffenhandels gegen einen der Angeklagten und wurden so auf den möglicherweise geplanten Überfall aufmerksam. Auf dem Weg zum Kinzigsee kontrollierte eine Zivilstreife daher eines der beiden Fahrzeuge, um die Männer von ihrem Plan abzubringen. Immerhin sollte einer eine Schusswaffe mit sich führen, damit sollte der Inhaber der Pizzeria überzeugt werden, sein Bargeld herauszurücken. Bis zu 100.000 Euro sollen vermutet worden sein, angeblich versteckt in einer Matratze.

Trotz Polizeikontrolle ging die Fahrt weiter in Richtung Langenselbold, dort stand inzwischen ein Streifenwagen vor dem Lokal, auch der Besitzer war gewarnt worden. Als die Angeklagten die Polizei entdeckten, drehten sie um, wurden wenig später aber erneut kontrolliert. Auch diese Überprüfung verlief ohne Ergebnis, die vermutete Waffe wurde wieder nicht gefunden. Laut Telefonüberwachung versammelte sich die Truppe anschließend auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Langenselbold und fuhr anschließend wieder in Richtung Heimat.

Zu wenig für eine Verurteilung entschied die 5. Große Strafkammer des Hanauer Landgerichts und sprach alle fünf frei. Die Kosten für das umfangreiche Verfahren, in dem jeder Angeklagte eine Dolmetscherin für die italienische Sprache zur Verfügung gestellt bekam, trägt die Staatskasse.


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