Weiterer "Radiodoktor" in Linsengericht aktiv

Linsengericht
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Das Angebot des Radio-Museums Linsengericht zur Wiederherstellung historischer Rundfunkgeräte stößt auf immer größeres Interesse.

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Mit der Einrichtung eines weiteren "Arbeitsplatzes" zur Untersuchung und Begutachtung von altehrwürdigen Röhrenradios im Museum kommt der Trägerverein diesem Wunsch seiner Mitglieder und Freunde jetzt verstärkt nach: Zusammen mit Wolfgang Ruf, der seit vielen Jahren solche Geräte begutachtet und Hilfestellung bei der Instandsetzung leistet, steht jetzt regelmäßig Dietmar Ehrhard bereit, um die eigenen Exponate im Top-Zustand zu halten und um Fragen von Röhrenradio-Fans zu beantworten.

Mit seinen Radioexperten Ruf und Ehrhard sowie Christoph Krüger und Jürgen Dworak verwirklicht der Verein ein wichtiges Ziel seiner Satzung und seines Auftrages: Die Erhaltung und Weitergabe von Fachwissen rundum die deutsche Rundfunktechnik. Es geht dabei in erster Linie um Technologien, die sich seit vielen Jahrzehnten von Deutschland aus über die ganze Welt ausgebreitet haben. Hochwertige Radioempfänger in attraktiven Gehäusen aus deutscher Produktion zählten in der Vergangenheit zu den Glanzpunkten vieler Wohnzimmer in Europa und darüber hinaus. Während sich die heutigen Radios aus Fernost zu einem kurzlebigen und rasch austauschbarem Konsumgut entwickelt haben, können die Oldies aus den 50er und 60er Jahren nach fachgerechter Restaurierung durchaus mit aktuellen Geräten mithalten - mit Blick auf guten Klang übertreffen viele "Dampfradios" im schmucken Holzdesign ihre "Plastikkollegen" sogar deutlich.

Wie Wolfgang Ruf und Dietmar Ehrhard dazu ergänzend ausführen, gebe es allerdings immer weniger Experten, die mit Röhrentechnik und aufwändiger Mechanik der historischen Radios vertraut sind. Dies gelte besonders unter dem Aspekt, dass Fehlfunktionen in älteren Rundfunkempfängern oft sehr schwer lokalisierbar sind. "Die damaligen Radios wurden für eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren konstruiert. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass die Annahmen der Ingenieure deutlich übertroffen wurden", so die beiden übereinstimmend. Bis heute gebe es zum Beispiel eine stattliche Zahl von Radios, die zwischen 1950 und 1960 gebaut wurden und noch immer ausgezeichnet ihren Dienst versehen - und dies auch in Zukunft tun werden.

Dass historische Radios von namhaften deutschen Herstellern eine solch lange Zeitspanne überdauert haben, liegt nicht zuletzt an der zu jener Zeit hohen Fertigungsqualität. Die Produkte stehen sozusagen als gute Beispiele für  praktizierte Nachhaltigkeit und sinnvollem Einsatz von knappen und teuren Ressourcen. Natürlich gibt es einzelne Bauteile, die dem Verschleiß unterliegen. Röhren und Kondensatoren sind dafür Beispiele. In den meisten Fällen ist es nach wie vor möglich, Ersatz zu beschaffen oder im ungünstigsten Fall mit einer "Hilfsschaltung" aus modernen Komponenten ein verstummtes Dampfradio wieder mit prächtigem Klang zu erfüllen.

Wie der Vorsitzende des Trägervereins Radio-Museum Linsengericht, Bernd Weith, jetzt dazu mitteilte, kommen immer mehr Mitglieder und Freunde des Vereins zu den allmonatlichen Beratungsstunden. Egal ob es um Fragen zur Funktion von betagten Elektronenröhren geht, oder um Teile, die in Folge von Überalterung ausgetauscht werden sollten: Die "Radiodoktoren" des Vereins stehen mit Rat zur Seite und haben die fachmännischen Rezepte für die Therapie der Oldtimer zur Hand. "Das alles geschieht natürlich ehrenamtlich. Wir freuen uns immer wieder, einen längst tot geglaubten Rundfunkempfänger, wieder zum Leben zu erwecken", so Bernd Weith.

Wer sich zu einem Radio-Oldtimer Rat holen möchte, dem stehen die Radioexperten des Vereins einmal im Monat im Radio-Museum Linsengericht e.V. zur Verfügung. Die Termine werden aktuell auf den Internetseiten (www.radio-museum.de) publiziert.

Foto: Mit modernen Geräten und handwerklichem Geschick erwecken Wolfgang Ruf (Mitte), Dietmar Ehrhard (links) und Christoph Krüger nahezu jedes historische Gerät wieder zu neuen Leben. Foto: Radio-Museum


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