Der Waldkauz: Botschafter der Nachtnatur

Großenhausen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Der NABU Großenhausen stellt am Freitag, dem 13. Januar,  den Waldkauz mit einer Power-Point-Präsentation vor.

Anzeige
Anzeige


Beginn der kostenfreien Veranstaltung ist um 20:00 Uhr in der Alten Schule in Großenhausen, Im Vorderdorf 12.

NABU und LBV haben zum vierten Mal in der Geschichte der Jahresvögel eine Eule zum Vogel des Jahres gekürt. Der Waldkauz ist unser Botschafter der Nachtnatur. Er ist die häufigste Eule Deutschlands. Als typischer Vertreter der nächtlichen Lebensgemeinschaft bleibt der Waldkauz den meisten Menschen verborgen und wirkt daher geheimnisvoll und eventuell sogar bedrohlich. Im Mittelalter galten die Eulen als Botschafter von Unglück und Tod. So wurden insbesondere die nächtlichen Kontaktrufe "Ku-Witt"   als "Komm mit" verstanden, das den baldigen Tod eines Menschen ankündigte. Deshalb wurde der Kauz erlegt und sichtbar an das Scheunentor genagelt, um damit den vermeintlich bevorstehenden Tod abzuwenden. Heute hat sich das Image des Waldkauzes grundlegend geändert. Gefahr droht ihm durch menschliche Verfolgung nun nicht mehr. Sein Bestand scheint recht stabil zu sein.  Leicht hat er es aber dennoch nicht; erste Bestandsrückgänge zeichnen sich bereits ab.

Zum Brüten benötigt der Waldkauz höhlenreiche Altholzbestände, die es in Wirtschaftswäldern häufig nicht mehr gibt.  Das Fehlen naturnaher Waldbereiche bereitet der Art Probleme. Der Waldkauz ist daher zunehmend auf künstliche Nisthilfen angewiesen. Hinzu kommt, dass seine Nahrungsgrundlage durch die  Intensivierung der Landwirtschaft mit dem Einsatz chemischer Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren  (vor allem Rodentizide) gefährdet wird. Die natürliche Struktur- und Artenvielfalt unserer Wälder muss erhalten und gefördert werden! Der NABU und LBV fordern daher "Urwälder von morgen": Demnach sollen mindestens fünf Prozent der deutschen Waldfläche bis 2020 nutzungsfrei bleiben und die übrigen Flächen naturnah bewirtschaftet werden. Stehendes Totholz sichert nicht nur dem Waldkauz Nahrung, Versteck und Brutplatz. Alte Höhlenbäume müssen auch in Siedlungen vor der übertriebenen Umsetzung der Verkehrssicherungspflicht bewahrt bleiben. Auch sollte in der Landwirtschaft, in den Kommunen und in den Privatgärten auf den Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln gegen Mäuse oder Ratten verzichtet werden, um unseren Vogel des Jahres 2017 nicht indirekt zu vergiften.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de