Der Star - Vogel des Jahres 2018

Ort der kostenfreien Veranstaltung ist in Großenhausen die Alte Schule, Im Vorderdorf 12, Beginn: 20:00 Uhr.

Nach dem Stieglitz 2016 wurde mit dem Star erneut einer unserer häufigsten heimischen Singvögel zum Vogel des Jahres gewählt. Damit soll auf seinen kontinuierlichen Bestandsrückgang aufmerksam gemacht werden. Sein Bestand ist in 20 Jahren um eine Million Paare zurückgegangen. Der Star ist im wahrsten Sinne des Wortes ein schillerndes Beispiel für den stillen Rückgang der Allerweltsarten unserer heimischen Vogelwelt. Es fehlt an seinen Nahrungsgrundlagen und an Lebensräumen mit geeigneten Brutmöglichkeiten. Die Ursache für den hohen Artenschwund liegt vor allem in der industriellen Landwirtschaft. Auf den intensiv genutzten Wiesen, Weiden und Feldern finden die Tiere immer weniger Würmer und Insekten. Besonders betroffen ist der Star durch die Abkehr von der extensiven Weideviehhaltung zugunsten der Massenviehhaltung in Großställen. Schließlich lockt Kuhmist eine Vielzahl von Insekten an. Durch die Anwendung von chemischen Mitteln zur Schädlingsbekämpfung werden dem Star weitere Nahrungsgrundlagen entzogen. Gleichzeitig soll die Kür zum Vogel des Jahres auch auf den Zustand unserer Baumbestände und - insbesondere den fortschreitenden Verlust von Höhlenbäumen und Heckenzügen - aufmerksam machen.

Das schillerndste Merkmal des Stars ist sein Gefieder. Es besitzt eine schwarze Grundfarbe, glänzt bronzegrün und purpurfarben. Im Winter ist es dicht weiß getüpfelt, besonders auffällig ist dieses Merkmal bei den Weibchen. Beeindruckend ist auch sein Balzverhalten. Ähnlich einem Popstar singt er seine Strophen mit abgespreizten Flügeln von einem exponierten Platz aus. Der Star zählt zu den größten Stimmenimitatoren in der heimischen Vogelwelt. Er ahmt auch andere Vogelstimmen nach, selbst Auto-Alarmanlagen und Klingeltöne von Mobiltelefonen gehören zu seinem Repertoire. Imposant ist es auch im Herbst zu beobachten, wenn Zehntausende von Staren zum kreisähnlichen Formationsflug ansetzen und sich am Himmel quasi ein schwarzer Ball bildet, dann sprechen die Ornithologen von der "Schwarzen Sonne". Damit unser Jahresvogel einer unserer häufigsten Singvögel bleibt und nicht noch weiter zurückgeht, lautet seine Botschaft: "Eine naturverträgliche Weidewirtschaft und weniger Insektizide in unserer Landschaft!"