So überwintern Erdkröte, Eidechse und Co. im Garten

Großenhausen
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Auch für Amphibien und Reptilien sind unsere Gärten wichtige Lebensräume. Manchmal bleiben die Tiere auf Dauer, manchmal sind sie auch nur auf der Durchreise.

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Egal, ob Dauergast oder Wanderer: Unsere Gärten können ihnen beim Überwintrern helfen, sofern sie naturnah gestaltet sind. So unterschiedlich die Lebensgewohnheiten der wechselwarmen Tiere sind, so unterschiedlich ist auch ihre Art, die Wintermonate zu verbringen.

Die Erdkröte zum Beispiel verkriecht sich an frostfreie Orte wie Laub- und Komposthaufen, Baumwurzeln oder feuchte Erdlöcher und verfällt dort in eine Winterstarre. Der Grasfrosch hingegen überwintert am Gewässergrund. Deshalb sollte ein Gartenteich mindesens einen Meter tief sein, damit er nicht komplett zufriert. Hier überwintert auch der Teichmolch, zumindest im Larvenstadium. Adulte Tiere verbringen die Wintermonate in der Regel an Land. Laub- und Steinhaufen oder Baumstümpfe sind für sie ideal; Trockenmauern sind ebenfalls beliebt.

Bei der Suche nach geeigneten Winterquartieren entpuppen sich oft Kellerschächte und Gullys als regelrechte  Amphibienfallen, aus denen die Tiere alleine nicht wieder herauskommen. Sie trocknen dort einfach aus oder verhungern spätestens im nächsten Frühjahr.  "Das Problem könne ganz leicht entschärft werden, indem Gullys und Lichtschächte von Kellergeschossen mit einem feinmaschigen Gitter ausgestattet werden, durch die die Amphibien nicht fallen können", empfiehlt Norbert Möller, Vorsitzender des NABU Großenhausen. "Eine weitere Möglichkeit sind kleine Ausstiegshilfen. Auch hohe Kellertreppen sind in der Regel eine Einbahnstraße für die Tiere. Sie sollten deshalb regelmäßig überprüft werden". Am besten wäre es, wenn bereits im Planungsstadium Gefahren für Kleintiere minimiert würden. So gilt es zum Beispiel, Bordsteine in bestimmten Abständen anzuschrägen, damit Kröten und Co., die daran entlang wandern, nicht automatisch zu den Wasserableitungen geführt werden. Ohne Mehrkosten, aber mit großem Effekt kann so der Natur auch im Siedlungsraum geholfen werden!

Zauneidechsen verschlafen die kalten Monate in frostfreien Schotter- und Holzhaufen, Baumstümpfen oder Gesteinsspalten, manchmal auch in Mäuse- und Kaninchenlöchern. Ein Steinhaufen oder eine Sandfläche sind ein hervorragender Winterunterschlupf für die flinken Tiere. Hier können sie entspannt das Frühjahr abwarten. Auch Ringelnattern leben in manchen Gärten. Die beeindruckenden, ungefährlichen Schlangen überwintern gern in warmen Komposthaufen.


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