"Maintal braucht begeisterungsfähige Fachkräfte"

Maintal
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Mit Ausnahme der CDU-Fraktion lehnten alle anderen Stadtverordneten das vom Magistrat vorgelegte „Konzept zur Personalgewinnung für Kindertageseinrichtungen“ unisono ab.



Es handele sich hier um kein Konzept, sondern lediglich um eine Zusammenfassung des Status Quo. Es sei nicht ausreichend zukunftsorientiert, oder schlicht und ergreifend nicht attraktiv genug.

„Sicherlich kann man dem Konzept keine bahnbrechenden Neuerungen entnehmen, aber es verdeutlicht, dass Maintal besonders im Bereich der Aus- und Fortbildung von Erzieher/innen sehr aktiv ist und sich dort auch einen ausgezeichneten Ruf verschafft hat“, kommentiert CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Fischer die Magistratsvorlage. Gleichzeitig sei man bemüht, durch Gewährung von entsprechenden Gestaltungsfreiräumen in Bezug auf den Arbeitsplatz und die Arbeitszeit, sowie berufliche Aufstiegsmöglichkeiten, eine hohe Zufriedenheit bei den Mitarbeiter/innen zu erreichen. Hinzu komme noch eine Vielzahl weiterer Vorzüge, die dem Personal von Kinderbetreuungseinrichtungen zuteilwerden. Um nur einige zu nennen, seien hier das Jobticket, der freie Eintritt ins Maintalbad, ein zusätzlicher Urlaubstag, oder die betriebliche Altersversorgung erwähnt. „Auch dieses sind Kosten, die der Stadt Maintal entstehen, die bei einem Vergleich mit der Bezahlung anderer Kommunen als so genannter geldwerter Vorteil auch einzuberechnen sind“, führt Dr. Natasa Valovic (CDU), Vorsitzende des Ausschuss für Soziales Jugend Sport und Kultur an dieser Stelle aus.

Zum Bedauern der Christdemokraten fiel mit dem oben genannten Konzept aber auch der zusätzlich eingebrachte Entwurf für eine Kampagne durch, welche die Vorzüge einer Beschäftigung im Bereich der Kindertageseinrichtungen gezielt vermarkten sollte. „Leidtragende dieser Entscheidung sind jetzt allemal die Kinder und deren Eltern, die den Mangel der unbesetzten Personalstellen spüren. Dabei wäre ein positiver Entscheid für das Konzept und die Werbekampagne dringend erforderlich gewesen, um möglichst zeitnah neues Personal zur Besetzung der offenen Stellen zu gewinnen“, gibt  Christoph Stückenschneider (CDU)zu bedenken.

Bei aller Kritik sei es umso erstaunlicher, dass weder von der SPD („Thema verfehlt!“), noch von der WAM („zu unattraktiv“) oder der FDP inhaltliche Verbesserungsvorschläge vorgetragen wurden. Lediglich von B90/Die Grünen kamen Anregungen hinsichtlich der Verstärkung der Bemühungen zur Gewinnung von Fachkräften mit Migrationshintergrund oder von Berufsrückkehrerinnen. Ein weiterer Vorschlag war die Unterstützung bei der Wohnungsvermittlung an Erzieher/innen.

Dies ist nach Auffassung der Christdemokraten ein wirklich wichtiger Punkt und sollte in ein überarbeitetes Konzept mit einfließen. Die Gewinnung von Berufsrückkehrerinnen und Fachkräften mit Migrationshintergrund sei  aber ohnehin gewährleistet, da es diesem Personenkreis keineswegs untersagt ist, sich auf die offenen Stellen oder auch einfach initiativ zu bewerben. Natürlich wäre es im Rahmen der nun nicht genehmigten Werbekampagne auch möglich gewesen, diese Zielgruppen direkt zu akquirieren.

„Im Vergleich mit anderen Kommunen mag es sein, dass es Städte gibt, die andere Schwerpunkte bei der Personalgewinnung zugrunde legen, beispielsweise die übertarifliche Bezahlung“, erläutert Dr Natasa Valovic. Aber dieser vermeintliche Vorteil relativiere sich sehr schnell, wenn am Ende das Geld für das Auto ausgegeben und die Freizeit im Stau verbracht wurde. Wer seinen Arbeitsplatz zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per ÖPNV (mit Jobticket) erreiche, benötige dafür kein Auto und habe dadurch mehr Geld zur freien Verfügung. Gleichzeitig erhöhe sich durch die in der Regel kürzeren Wegezeiten der Freizeitanteil.

„Maintal braucht den Vergleich mit anderen Kommunen nicht zu scheuen. Maintal verliert seine Fachkräfte nicht an Kommunen mit einem scheinbar besseren Angebot. Es verliert seine Fachkräfte in erster Linie an die Kommunen, die ihr Angebot besser vermarkten und sich dadurch attraktiver machen“, lenkt Christoph Stückenschneider den Blick auf das eigentliche Problem. Und es betrifft seiner Meinung nach nicht nur die Gewinnung von Fachkräften für den Bereich der Kinderbetreuung, sondern auch die Vermittlung von Gewerbeflächen, die Ansiedlung von Einzelhandels- und Gewerbebetrieben und die Gewinnung von Neubürgern mit guten Einkommen.

„Maintal braucht dringend ein Marketing-Konzept und begeisterungsfähige Fachkräfte, die sich intensiv um die Verbesserung der Außendarstellung der Stadt bemühen“, so die Christdemokraten abschließend in ihrer Stellungnahme.


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