Bauvorhaben in der Goethestraße: Kreis brüskiert Maintal

Maintal
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Mit dem Verkauf des Geländes an der Albert-Einstein-Schule untergräbt der Main-Kinzig-Kreis die Bemühungen der Stadt Maintal und aller Fraktionen des Stadtparlaments zur Errichtung von preisgünstigem Wohnraum", heißt es in einer Pressemitteilung der Wahl-Alternative Maintal (WAM).



Weiter heißt es: "Nach Jahren des Blockierens von SPD, CDU, FDP und Grünen, hatte sich die Stadt Maintal endlich auf den Weg begeben, um den Bau von Wohnungen auch für Menschen und Familien mit geringerem Einkommen anzustreben. Das Verhalten des Kreises, kann nach Auffassung der Wahl Alternative Maintal (WAM) nur als Brüskierung angesehen werden.

Ausgerechnet im Wohngebiet „Rechts vom Kreuzstein“ sollen nun von der Wohnbau Kunz GmbH & Co. KG aus Offenbach 36  „hochwertige Eigentumswohnungen“ errichtet werden. Dabei werden 3-Zimmer-Wohnungen für einen Preis von bis zu 504.000 Euro angeboten. Würde der Käufer diese Wohnung weitervermieten, müsste er ungefähr 1.600 Euro kalt verlangen, , um 3,8% Rendite zu erwarten, beschreibt der Bauherr selbst sein Modell. Das Ganze soll in der Bischofsheimer Goethestraße passieren, was den Druck auf die dortigen Mieten nach Ansicht der WAM zweifelsohne noch weiter erhöhen wird. Das Vorhaben kann auch deshalb so realisiert werden, weil die Parteien in der Stadtverordnetenversammlung den Antrag der Wählergemeinschaft blockiert hatten, dass bei neu errichtetem Wohnraum 30% für Sozialwohnungen zu reservieren sind.

Insgesamt erwartet die Firma AC-Immocenter aus Bad Vilbel, die die Wohnungen vermarktet, fast 9 Millionen Euro durch den Verkauf der 36 Wohneinheiten. Auf der Internetseite der Firma Wohnbau Kunz wird dies auch als Kapitalanlage angeboten, also als reines Spekulationsobjekt. Der Main-Kinzig-Kreis, der ansonsten eine Förderung von preisgünstigem Wohnraum propagiert, erfüllt so die Renditeerwartung von privaten Profiteuren der Wohnraumknappheit und heizt damit den Run im Rhein-Main-Gebiet nach enormen Gewinnen mit „Betongold“ noch weiter an. Das Eingeständnis des Kreises, dass man keinen anderen Käufer gefunden habe, spricht Bände über die Teilhabe des Landratsamtes in Gelnhausen an den Spekulationsgeschäften.

Desweiteren machte das Konstrukt der Firma Wohnbau Kunz als GmbH & Co. KG die WAM stutzig. „Ziel dieser gesellschaftsrechtlichen Konstruktion ist es, Haftungsrisiken für die hinter der Gesellschaft stehenden Personen auszuschließen oder zu begrenzen“ (Wikipedia). Dreimal darf man nun raten, wer denn dann das Risiko dieser Baugesellschaft tragen wird. Und auch hierbei ist die WAM fündig geworden. Auf der Internetseite “Graumarktinfos“ wird der Offenbacher Gesellschaft ein “mickriges Eigenkapital“ attestiert. Etwaigen Käufern wird empfohlen: Kaufen Sie bei diesem Unternehmen eine Immobilie, dann lassen sie sich eine Bürgschaft in Höhe von 5% des Kaufpreises auf die Dauer von 5 Jahren geben. Das dient ihrer Sicherheit.

Insgesamt ist der Kuhhandel, der in Bischofsheim realisiert werden soll, ein Beispiel wie man Wohnungsbau absolut nicht betreiben sollte. Dass sich der Main-Kinzig-Kreis dafür hergibt, ist für die WAM mehr als beschämend."


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