„Ich weiß wohin“

Mit dem Übergang von der Grundschule in die fünfte Klasse ändert sich einiges. Die Aufregung bei vielen der Kinder, die dann den Hort Berliner Straße verlassen, ist deshalb groß. Umso wichtiger ist es dem Team schon jetzt, den Übergang bewusst positiv zu gestalten und den Kindern unbekannte Möglichkeiten zu eröffnen.

„Kinder brauchen Zeit, um sich an Neues zu gewöhnen. Schon jetzt erkunden wir mit unseren Schützlingen das Umfeld der weiterführenden Schulen, die sie nach den Sommerferien besuchen werden und informieren uns, welche Angebote sie dann wahrnehmen können“, erklärt Elke Muth, die Leiterin des Hortes. Die jetzigen Viertklässler vom Hort Berliner Straße knüpfen schon jetzt erste Kontakte für die freie Zeit nach dem Unterricht in der fünften Klasse. Denn im Hort Berliner Straße werden sie dann nicht mehr betreut; dies ist grundsätzlich nur bis zur vierten Klasse vorgesehen.

Gelangweilt vorm Fernseher sitzen müssen die Heranwachsenden auf keinen Fall. Allein die städtischen Angebote mit dem Kinderclub und Bonis Treff in Dörnigheim oder dem Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim sind äußerst vielseitig. Hinzu kommen die Angebote der Kirchen. „Die Kinder sind begeistert von den Möglichkeiten“, berichtet Elke Muth. So weiß der zehnjährige Dirk nun, wo er als Fünftklässler nachmittags zum Billardspielen hingehen kann. Auch Susanne will den tollen Musikraum mit den Instrumenten und die Disco in Bonis Treff regelmäßig besuchen. Leonid ist begeistert von der Halfpipe auf dem Außengelände. Auch die Playstation 4 übt große Anziehungskraft auf ihn aus. Julia ist begeistert vom JUZ in der Hermann-Löns-Straße: „Da ist es cool. Dort kann man Billard spielen, Rollschuhe laufen und es gibt eine tolle Disco. Außerdem kann ich dort auch meine Hausaufgaben machen“, sagt sie. „Nächsten Freitag fahren wir mit dem Bus nach Bischofsheim und schauen uns das Kinder- und Jugendhaus an. Wir haben schon mit den Erzieherinnen im Internet geguckt, was es da so alles gibt. Ich bin gespannt auf das Tonstudio, die Fahrradwerkstatt und den Fitnessraum“, meint Marcel.

„Wir sprechen mit den Kindern über alle Erlebnisse und Gefühle, die mit dem bevorstehenden Neuanfang einhergehen. Das verstehen wir im Hort unter ‚aktivem Lernen‘. In diesem Zusammenhang wird auch das Thema Freundschaften zum Lerninhalt und wir beleuchten, was es für die Kinder bedeutet, neue Freundschaften in einem neuen Umfeld zu schließen. Dabei berücksichtigen wir, dass für Kinder in diesem Alter die Gruppe der Gleichaltrigen von sehr großer Bedeutung ist. Doch bei allem Engagement: Wir wissen natürlich, dass wir Werte wie Freundschaft und Gerechtigkeit den Kindern nicht beibringen können. Doch in einem verlässlichen, täglich pädagogisch gesteuerten Rahmen ermutigen wir die Kinder sich mit den damit zusammenhängenden Fragen kritisch auseinanderzusetzen“, erläutert Elke Muth das Ziel und das Engagement ihres Teams. Dabei freut sie besonders, dass viele der Kinder die neu kennengelernten Angebote schon jetzt fest in ihre Freizeitgestaltung eingeplant haben und die Jugendtreffs regelmäßig besuchen.

Heidrun Barnikol-Veit, Leiterin des Fachbereiches Kinder, Familie und Jugend, ist die erfolgreiche Vernetzung innerhalb ihres Verantwortungsbereiches sehr wichtig. „Wir pflegen einen sehr offenen Umgang und tauschen uns untereinander aus. Es ist wichtig, dass die Kindertagesstätten und Horte anstehende schulische Übergänge in Kooperation mit der Jugendarbeit vorbereiten. Gegenseitige Unterstützung und Netzwerken führen dadurch zu einer sehr hohen Qualität unserer Arbeit.“

Foto: Durch die gute Vorbereitung des Teams vom Hort Berliner Straße wissen Dirk (links) und Laurence nun, wo sie demnächst nachmittags zum Billardspielen hingehen können. Foto: Stadt Maintal