Maintaler Wirtschaftsförderung zieht Bilanz für 2017

„Die Stadt Maintal konnte das Haushaltsjahr 2017 mit einem ausgeglichenen Haushalt abschließen. Mit dazu beitragen hat die erfreuliche Entwicklung der Gewerbesteuer: Die Gewerbesteuererträge erhöhten sich von 18,6 Millionen Euro in 2016 auf 20 Millionen Euro in 2017 und bilden damit die zweitgrößte Einnahmequelle nach dem Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer.“

Gewerbegebiete

Neue Gewerbeansiedlungen entlang der Lise-Meitner-Straße erweitern das Gewerbegebiet Ost in Maintal-Dörnigheim. Durch den Verkauf städtischer Gewerbegrundstücke haben die ersten Unternehmen bereits den Bau ihrer Gebäude abgeschlossen. „Wir haben die Flächen hauptsächlich an Gewerbetreibende mit Entwicklungspotenzial veräußert“, informiert Wirtschaftsförderin Anke Prätzas, die gemeinsam mit Ilona Eschelbach, Fachdienstleiterin für Kommunale Liegenschaften, die Grundstücke und damit auch den Wirtschaftsstandort Maintal erfolgreich vermarktet hat.

„Damit konnten wir sowohl bestehende Firmen aus Maintal stärken, als auch neue Unternehmen ansiedeln“, berichtet Anke Prätzas weiter. So hat eine Maintaler Firma den Service rund um Büro- Schul- und Wohncontainer bereits aufgenommen. Ein anderes Unternehmen aus der Transportbranche hat mit dem Bau einer KFZ-Reparaturwerkstatt begonnen. Darüber hinaus befindet sich eine Firma, die in der Wartung, Reparatur und dem Verkauf von Stahlschneidemaschinen aktiv ist, schon in der Planung. Zwei weitere Grundstücke sind durch ein bereits in Maintal ansässiges, internationales Technologieunternehmen erworben worden. Es betreibt von hier aus seine Vertriebs- und Supportzentrale für den europäischen Markt. Erfreulicherweise konnten auch junge Unternehmen, wie eines aus der Metallverarbeitung für den Standort gewonnen werden.

Letztlich steht noch ein Grundstück von städtischer Seite zur Verfügung, für das es schon Interessenten gibt. Aus diesem Grund schaut Anke Prätzas sehr erwartungsvoll auf die Erweiterung des Gewerbegebietes West, einer Fläche von circa zehn Hektar. Die Entwicklung geht mit Hochdruck voran. Eine Umfrage der Wirtschaftsförderung bei Maintaler Firmen zeigte im letzten Jahr, dass 17 Unternehmen Erweiterungsbedarf und somit Interesse an Gewerbegrundstücken haben.

Mehrere Jahre standen mitten im Gewerbegebiet Ost in Maintal-Dörnigheim Gewerbeimmobilien von circa 22.000 Quadratmetern aufgrund der Insolvenz eines Unternehmens leer. Die verwaisten Immobilien verminderten die Attraktivität dieses Gebiets. „Glücklicherweise haben inzwischen alle Immobilien einen neuen Eigentümer gefunden und der Aufschwung ist schon jetzt zu spüren“, freut sich Anke Prätzas. Bestehende Gebäude werden wieder genutzt und neue entstehen, wie ein Karosserie- und Lackierzentrum, das sich im Bau befindet.

Zukunftsgestaltung

Der zukunftsorientierte und nachhaltige Ausbau der Gewerbegebiete ist von besonderer Bedeutung für die Wirtschaftsförderung: Maintal verfügt schon jetzt über eine gute Internetverbindung im gesamten Stadtgebiet. „Um die Gewerbegebiete auch für die Zukunft zu rüsten, forcieren wir den Glasfaserausbau“, erklärt Anke Prätzas. Mit Fördermittel des Bundes wurde eine Markterkundung durchgeführt, die die Versorgungssituation in Maintal detailliert analysiert.

Einen Beitrag zum Umweltschutz konnte die Wirtschaftsförderung mit der Unterstützung des Kooperationsprojekts ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt für integrierte Umwelt-Technik) zusammen mit dem Energiereferat der Stadt Frankfurt leisten. Ziel war es, die Betriebskosten der Unternehmen zu senken und dabei gleichzeitig die natürlichen Ressourcen zu schonen. Aus Maintal wurde die Firma H.-J. Hölz GmbH Sicherheitstechnik sowie die Stadtverwaltung als „Ökoprofit Betrieb 2017” ausgezeichnet

Ein Konzept für ein „Gründerzentrum 2.0“ hat die Wirtschaftsförderung vorgelegt. „Das Gründerzentrum ist ein Erfolgsprojekt. Mit dem neuen Konzept wollen wir es räumlich und inhaltlich weiterentwickeln“, berichtet Anke Prätzas. Denn die Nachfrage von Existenzgründern kann mit dem aktuell begrenzten und vollbelegten Raumangebot nicht befriedigt werden. Durch ein erweitertes, flexibleres Raumkonzept, und mehr Netzwerkaktivitäten, könnte sich das Gründerzentrum zu einer Plattform für Unternehmen, Start-ups und Etablierte, entwickeln - zum Vorteil für den Wirtschaftsstandort Maintal. Für ein solches Gründerzentrum 2.0 hatte der Magistrat die städtische Liegenschaft in der Dörnigheimer Kirchgasse vorgeschlagen, die durch den Umzug der Polizeidienststelle kürzlich freigeworden ist.

Netzwerke

Mit der Lehrstellenbörse unterstützt die Wirtschaftsförderung in enger Zusammenarbeit mit den Unternehmern und den örtlichen Schulen Maintaler Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufswahl: In der Werner-von-Siemens-Schule konnten sie sich im vergangenen Jahr bei 27 Unternehmen über ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen informieren. Die nächste Lehrstellenbörse ist für 2019 in der Erich-Kästner-Schule geplant.

Ein weiterer Höhepunkt in 2017 war das jährlich stattfindende Unternehmerforum, das gemeinsam mit dem Lions-Club Maintal veranstaltet wird. Rund 60 Firmenvertreter folgten dem spannenden Vortrag des Gastredners, Werner Deggim, damaliger CEO der NORMA Group SE, Maintals größtem Arbeitgeber, zum Thema „Die Erfolgsgeschichte der Norma Group“.

Foto: 9. Maintaler Unternehmerforum; Gastredner Werner Deggim, damaliger CEO NORMA Group (Mitte), Bürgermeisterin Monika Böttcher (4.v.l.), Erhard Rohrbach, Präsident Lions Club Maintal (5.v.l.), Wilfried Weber, Geschäftsführer der Maintal-Werke GmbH, 1.v.l. und Anke Prätzas, Wirtschaftsförderung der Stadt Maintal.

Foto: Maintal-Werke GmbH