Rote Taschen und Schirme als Zeichen für über 20 Prozent „Lohnlücke“

Maintal
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Seit über hundert Jahren (seit 1911) gibt es den Internationalen Frauentag und seit genau einhundert Jahren das Frauenwahlrecht in Deutschland.



Vieles ist in dieser Zeit erreicht worden, aber in Deutschland verdienen Frauen heute immer noch im Durchschnitt über 20 Prozent weniger als Männer. Die Bundesrepublik liegt damit im Vergleich zu anderen Industrieländern im hinteren Drittel. Der Frauenbeirat und das Frauenbüro der Stadt Maintal unterstützen deshalb schon seit Beginn der Initiative im Jahr 2008 den internationalen Aktionstag Equal Pay Day (EPD), zu Deutsch etwa „Tag der gleichen Bezahlung“. „Diesmal ist der EPD wieder am 18. März, wie im letzten Jahr“, so die Maintaler Frauenbeauftragte Anne Denecke. „Das heißt, Frauen arbeiten bei einem angenommenen gleichen Stundenlohn theoretisch 77 Tage - bis zum 18. März - umsonst.“

Plakatives Zeichen für den EPD sind rote Taschen sowie rote Schirme, mit denen Unterstützerinnen und Unterstützer der Kampagne auf die „Lohnlücke“ zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen. Der Equal Pay Day findet jedes Jahr an einem Datum statt, das sich jeweils ergibt, wenn der aktuelle Prozentwert der Einkommensdifferenz in Tage umgerechnet wird. Deutschland liegt mit dem Wert von über 20 Prozent im Vergleich zu anderen führenden Industrieländern in Europa übrigens fast am Ende der Differenz-Skala – das heißt, die Ungleichbehandlung ist besonders hoch.

„Die grundsätzlich immer noch sehr unterschiedliche Berufswahl von Frauen und Männern ist einer der Gründe, warum Frauen immer noch viel weniger verdienen als Männer“, erklären die Sprecherinnen des Frauenbeirates, Petra Damm, Jasmin Kern und Karin Müller. Frauen arbeiten häufiger in Branchen, in denen das Entgeltniveau generell niedriger ist, etwa im Verkauf oder in sozialen Berufen. Sie sind seltener in gut bezahlten Führungspositionen vertreten und verfügen - beispielsweise durch Zeiten der Kindererziehung -  über weniger Berufsjahre, was sich wiederum negativ auf die Gehaltsentwicklung auswirkt.

„Die schlechtere Bezahlung während der Berufstätigkeit ist aber nicht das einzige Problem“, so die Beiratssprecherinnen weiter. „Aus den genannten Gründen haben Frauen in Deutschland in den allermeisten Fällen auch eine sehr viel geringere Rente als Männer. Im Durchschnitt hatten im Jahr 2015 Frauen 53% weniger Rente als Männer. Das ist vor allem dann gravierend, wenn sie im Alter alleinstehend sind“. Nach Prognosen der Bertelsmann-Stiftung wird in einigen Jahren jede fünfte Frau auf Grundsicherung im Alter angewiesen sein. Frauen sollten deshalb möglichst genau wissen, womit sie an Rente wirklich rechnen können. „Ich halte es für sehr wichtig, sich schon in jungen Jahren gut über die eigene persönliche Situation zu informieren  – auch um gegebenenfalls zusätzlich private Altersvorsorge zu treffen, wenn das finanziell möglich ist“, erklärt Anne Denecke.

Hintergründe und Wissenswertes zum EPD gibt es auf www.equalpayday.de.

Foto: Rote Taschen und Schirme als Zeichen für 21 Prozent „Lohnlücke“: Der Frauenbeirat und das Frauenbüro der Stadt Maintal machen auf den Equal Pay Day am 18. März aufmerksam.

Foto: Stadt Maintal


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