Filmische Zeitreise bei „Kino vor Ort“

Der Fachdienst „Kulturelle Bildung“ hatte mit den Mitwirkenden von „Maintal kulturell“ zu dieser Jubiläumsveranstaltung bei freiem Eintritt ins Bürgerhaus Bischofsheim eingeladen. Der Film „Angst essen Seele auf“ aus dem Jahr 1974 beschäftigt sich mit den Reaktionen auf die damals gerade in Deutschland angekommenen Gastarbeiter.

Die Resonanz auf die Einladung war gut. Zahlreiche Besucher*innen, die sich zuvor den aktuellen Film „Perfect Days“ von Wim Wenders angeschaut hatten, blieben für die folgende Filmvorführung von „Angst essen Seele auf“. Andere Gäste, auch einige von außerhalb, kamen pünktlich zum Filmstart, um sich den international prämierten Klassiker von Rainer Werner Fassbinder mit Brigitte Mira in der Hauptrolle nach langer Zeit noch einmal oder erstmalig anzusehen.

Bei ihrer Begrüßung stimmte die Patin von „Maintal kulturell“ mit der Nennung von Ereignissen aus dem Jahr 1974 auf die Vergangenheit ein. Danach konnten die Zuschauer*innen den 50 Jahre alten Film einem „Haltbarkeitstest“ unterziehen. Sie konnten überprüfen, was uns ein Werk aus dieser Zeit heute noch vermitteln kann.

Der Film von Fassbinder thematisiert vor allem die damaligen Einstellungen der Deutschen zu einer ungewöhnlichen Liebesbeziehung und ihre Ressentiments gegenüber den aus dem Ausland angeworbenen Arbeitskräften. Er zeigt auch die Lebensumstände der dargestellten Personen, ihre Wohnungen und deren Ausstattung zur Zeit der 70er Jahre. Insofern war der Kinoabend eine Art „Zeitkapsel“ mit einer klaren Botschaft für Toleranz und Menschlichkeit. Die Reaktionen im Publikum bei dieser Sondervorführung waren durchweg positiv.

Die Veranstaltungsreihe „Kino vor Ort“ wird am Donnerstag, 21. März, mit den Filmen „The Holdovers“ (17.30 Uhr) und „Eine Million Minuten“ (20 Uhr) im Bürgerhaus Bischofsheim fortgesetzt.

Anlässlich des Stadtjubiläums war in der Reihe "Kino vor Ort" kürzlich auch der Film "Angst essen Seele auf" von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1974 zu sehen. © Stadt Maintal