Stolzer Blick zurück und Verpflichtung für die Gegenwart

Windecken
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Seit 125 Jahren steht die SPD Windecken im Kampf für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, und ist durch Höhen und Tiefen gegangen, in denen es nicht immer leicht und selbstverständlich war, Sozialdemokrat zu sein.



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Bei Kaffee, Schnittchen und Kuchen hatte der SPD Ortsbezirk Windecken in die Willi-Salzmann-Halle eingeladen zu einer etwas anderen Form eines Festakts. Mit einer nicht-alltäglichen Mischung aus Festreden, Gesang und einer szenischen Lesung feierten die Genossen das Jubiläum „125 Jahre SPD Windecken“.

Die Gründungsgeschichte der SPD Windecken geht auf die Bökelschlacht in Windecken 1891 zurück, denn da wurden Windecker Sozialdemokraten erstmals in der Presse erwähnt. Eine Gründungsurkunde liegt nicht vor, denn diese wurde wahrscheinlich im Nationalsozialismus zerstört. Ergänzt wurde die Historie mit einer Ausstellung zu 150 Jahre SPD von der Friedrich Ebert Stiftung. Horst Körzinger als Erzähler, Bernd Schiebel als Schankwirt, Joachim Pahl als Schulmeister, Bernd Hinrich als Staatsanwalt und Heinz Hohmeyer als Gendarm ließen die Geschichte, musikalisch begleitet mit passenden Arbeiterliedern vom „Duo EigenArt“ (Helmut Brück und Kirsten Ludanek) , ebenso humorig wie detailgetreu auf die Anfänge der SPD im einstigen Grafenstädtchen lebendig werden. Ursprung ist die „Böckelschlacht“. Die Bürger, angeführt von einem Dutzend Genossen, verhinderten im März 1891 einen Auftritt des Reichstagsabgeordneten Dr. Otto Böckel von der antisemitischen Partei. Die Menge stürmte die Gaststätte, in der der von der Zeitung „Volksstimme“ als „Antisemiten-Häuptling“ titulierte Böckel seine Hetzrede gegen Juden und Sozialdemokraten halten wollte. Es kam zu Festnahmen und einem Prozess – in dem die Genossen von den Vorwürfen „Hausfriedensbruch, ruhestörender Lärm und grober Unfug“ freigesprochen wurden.

Wie Aktuell di Bökelschlacht auch heute ist, machte Bundestagsabgeordneter  Sascha Raabe als Festredner deutlich: „Die Gesellschaft muss Flagge für die Demokratie und gegen Rassismus und Hass zeigen“. Was für die Genossen schon 1891 Selbstverständlichkeit gewesen ist, gelte auch für die Zukunft. „Wir sind stolz auf unsere Vergangenheit. Deshalb bleibt es unsere Verpflichtung, mit aller Kraft sich für die Grundwerte der Demokratie einzusetzen“, sagte Gerd Bauscher, Vorsitzender der SPD Windecken. Die Sozialdemokratie habe „historische Leistungen“ vollbracht, erinnerte Raabe in der Willi-Salzmann-Halle, in der Bürgermeister Gerhard Schultheiß, Landtagsabgeordneter Christoph Degen, Alt-Landrat Charly Eyerkaufer und Vertreter von Vereinen und der anderen Parteien zu den Gästen zählten. Die Forderung nach Freiheit, Gleichheit und Solidarität sei in den Anfangsjahren nicht selten mit dem Leben bezahlt worden. Dass es uns in Deutschland nun so gut gehe, habe viel mit sozialdemokratischer Politik und den daraus resultierenden Gesetzen sowie starken Gewerkschaften zu tun. Selbst die CDU habe sich mehr und mehr in Richtung der SPD bewegt. „Heute haben wir fast eine sozialdemokratische Kanzlerin als Vorsitzende der CDU“, sagte Raabe – mit der Folge, dass die Kanzlerin die Lorbeeren der Arbeit der SPD erhalte, wie beim Mindestlohn.

Auch heute gelte es Flagge zu zeigen, sagte Raabe mit Blick auf rassistische Tendenzen und dem drohenden Einzug rechtsextremer AfD-Abgeordneter wie Alexander Gauland in den Bundestag. „Hass und Gewalt sind keine Alternativen für Deutschland“, ergänzte Bauscher. „Die SPD ist schon immer eine Friedenspartei gewesen. Und Europa ist das Friedensprojekt, das es zu schützen gilt“, schloss Raabe seine Rede. Weitere Grußworte überbrachten der Vorsitzende der SPD Main Kinzig und Landtagsabgeordnete Christoph Degen, Bürgermeister Gerhard Schultheiß und stellvertretend für die CDU Helmut Wieder.


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