Vorreiter bei Cybersicherheit

Nidderau
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Bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität nimmt Hessen bundesweit eine Vorreiterrolle ein.



Gemeinsam mit dem Hessischen Innenministerium und den kommunalen Spitzenverbänden hat die ekom21 im Januar des vergangenen Jahres ein Programm zur Erhöhung der Cybersicherheit in den Kommunalverwaltungen gestartet. Nun wurde das Projekt erweitert – insgesamt stellt das Land dafür bis 2020 mehr als fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Die Initiative für mehr Informationssicherheit ging auf den hessischen Innenminister Peter Beuth zurück und führte 2016 zur Gründung des „Kommunalen Dienstleistungszentrums Cybersicherheit Hessen“ (KDLZ CS). Und Peter Beuth war es auch, der am 6. April 2017 auf dem vom Hessischen Innenministerium und der ekom21 ausgerichteten „Kommunalkongress Cybersicherheit“ in Frankfurt am Main die Aufstockung der Fördersumme bekanntgab.

Vor rund 200 Bürgermeistern, IT- und Sicherheitsexperten hessischer Kommunen sagte Beuth: „Verwaltungsdaten sind fast immer Bürgerdaten und müssen vor Cyberattacken besonders geschützt werden. Wir unterstützen Städte und Gemeinden deshalb mit unseren Experten des KDLZ CS und bieten ihnen praktische und kompetente Hilfe an“.

Rund 160 Kommunen nehmen derzeit den kostenlosen Dienst des KDLZ CS in Anspruch. Kostenlos, weil das Land Hessen ein besonderes Augenmerk auf Cybersicherheit gelegt hat. 2,5 Millionen Euro wurden 2016 von der Landesregierung für diese Aufklärungsarbeit in Sachen Informationssicherheit bereitgestellt. Aufgrund der bisherigen Resonanz und des Erfolgs kommen jetzt weitere 2,7 Millionen Euro hinzu. Der Innenminister erklärte hierzu: „Das bisherige Interesse war riesig. Jetzt weiten wir das Programm aus, sodass alle kommunalen Verwaltungen in Hessen die kostenlosen Beratungen beantragen können. Ob auf Landes- oder Kommunalebene: Daten die dem Staat zur Verfügung gestellt werden, müssen immer einen besonderen Schutz genießen“.

Das KDLZ CS beriet bislang hessische Stadt- und Gemeindeverwaltungen bis zu einer Größe von ca. 30.000 Einwohnern in Sachen Cybersicherheit. Mit der finanziellen Aufstockung sollen nun auch Großstädte vom Service des KDLZ CS profitieren. Fachlich und personell liegt die Ausführung bei der ekom21, dem größten kommunalen IT-Dienstleistungsunternehmen in Hessen. Auftrag der ekom21-Experten ist es, die komplette IT-Infrastruktur der Städte und Gemeinden genau unter die Lupe zu nehmen, zu beraten, das kommunale Personal zu schulen und Schwachstellen aufzuzeigen. Ziel des landesweiten Programms ist die Schaffung einer großflächigen Verbesserung des Informationssicherheitsniveaus bei den Kommunen. Für mehr Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und der technologischen Infrastruktur der Kommunen.

Am Ende aller Prüfungen steht ein Audit, also ein Nachweis, der den Abgleich von Maßnahmenempfehlungen mit Umsetzungsstand festhält und der Kommune bescheinigt, dass sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf der sicheren Seite ist. Mittlerweile wurde bei über 230 Terminen vor Ort die Verwaltungs-IT auf Risiken, Defizite und Verbesserungspotentiale untersucht. 86 Städte und Gemeinde haben bereits einen individuellen Beurteilungsbericht und Empfehlungen erhalten, wie sie ihre Datenverarbeitung sicherer gestalten können.

Die Stadt Nidderau hat beispielsweise im Rahmen des „Kommunalkongress Cybersicherheit“ aus den Händen von Innenminister Peter Beuth das Zertifikat „Geprüfte Informationssicherheit“ erhalten. Bürgermeister Gerhard Schultheiß nahm die Urkunde entgegen, die bestätigt, dass die Stadt Nidderau erfolgreich am Projekt KDLZ CS teilgenommen hat und dadurch einen maßgeblichen Beitrag zur Erhöhung der Informationssicherheit in hessischen Kommunalverwaltungen geleistet und einen wichtigen Baustein zum Motto „Gemeinsam sicher“ beigesteuert hat.

„Wir freuen uns, dass durch das Zertifikat insbesondere die Arbeit der IT-Leitung Frau Corinna Wagner und der Datenschutzbeauftragten Frau Karina Kolander gewürdigt wird“, merkte Bürgermeister Schultheiß an.

Foto (von links): Bürgermeister Gerhard Schultheiß (Stadt Nidderau) nimmt aus den Händen von Innenminister Peter Beuth und Bertram Huke (Geschäftsführer ekom21) das Zertifikat „Geprüfte Informationssicherheit“.


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