„Nidderauer 95 Thesen“. Christen der Stadt mahnen Reformation an

Nidderauer Christen haben die 95 Thesen Martin Luthers, die vor 500 Jahren die Reformation angestoßen haben, in die heutige gesellschaftliche Situation übertragen. In dem Projekt „Nidderauer 95 Thesen“ ist jede einzelne These Luthers in verschiedenen Bezugsgruppen der Nidderauer Kirchengemeinden für unsere Gegenwart weiterentwickelt worden. Auch Christen, die an keine Gemeindegruppe angeschlossen sind, darunter auch Katholiken, haben an diesem Projekt mitgewirkt.

Luthers 95 Thesen waren ursprünglich als Diskussionsvorschlag für eine Podiumsdiskussion seiner Zeit gedacht. Anstelle seiner geforderten Disputation wurde er von der Obrigkeit seiner Zeit verfolgt. Sein Anliegen haben die evangelischen Kirchengemeinden nun umgesetzt: Dabei sind alle Projektgruppen frei gewesen, die Thesen so weiterzuinterpretieren, dass damit ihre persönlichen Meinungen aufgeführt worden sind.

Die 95 Thesen sind ein kurzer Text Luthers und passten damals auf ein Plakat, dass der Reformator an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt haben soll. Für alle Nidderauer Mitwirkenden ist der Interpretationsaufwand also überschaubar gewesen: Einige Thesen in einer Kleingruppe zu interpretieren, führte zugleich zu interessanten Gesprächen und hilft auch, das Anliegen des evangelischen Glaubens zu verstehen. Mit diesem Projekt „Nidderauer 95 Thesen“ erhält das Jahr 2017 kirchlich einen theologischen Gesamtbogen. Jede Gemeinde und jede Gemeindegruppe, die mitgewirkt hat, hat dabei über den Tellerrand ihrer routinierten Arbeitsabläufe geschaut: Intern und gemeindeübergreifend treten Christen der Stadt in einen theologischen Dialog.