Informationsbesuch von IHK-Präsident Reichhold in Nidderau

Nidderau
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Zu einem Informationsbesuch konnte Bürgermeister Gerhard Schultheiß dieser Tage den Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Dr. Norbert Reichhold, im Rathaus empfangen.



Der Gast, gebürtig aus Eichen und wohnhaft in Bruchköbel-Roßdorf, zeigte sich gut informiert über die Stadt und deren Entwicklung in den vergangenen Jahren.

Schwerpunkt des Besuchs war ein Rundgang durch die Neue Mitte mit Nahversorgungszentrum, Passivhaussiedlung, Gastronomie und Familienzentrum der Stadt. Schultheiß beschrieb kurz die Planungs- und Realisationsphasen des Projekts und stellte fest, dass die Stadt mit der Achse Willi-Salzmann-Halle, Jugendhaus „Blauhaus“, Seniorenwohnheim, Rathaus, Hallen- und Freibad, Luxor Filmpalast, Sporthalle und Bertha-von-Suttner-Schule gewichtige Argumente für Gespräche mit potentiellen Neubürgern ins Feld führen könne.

Reichhold betonte, dass gerade die „weichen Standortfaktoren wie Freizeitgestaltung“ neben den klassischen Voraussetzungen wie „Kindergärten, Schulen, Nahverkehr, Versorgung“ eine immer wichtigere Rolle bei der Anwerbung von qualifizierten Arbeitskräften spielen werde. Wobei die Verkehrsanbindung von Nidderau mit der Umgehungsstraße, der Nähe zu Frankfurt, kurzen Wegen zu den Autobahnen 66 und 45, sowie Bahnhöfen an der Niddertalbahn und der Bahnstrecke Hanau-Friedberg sehr gut sei.

Beim Rundgang durch das Nahversorgungszentrum ermunterte der IHK-Präsident die Nidderauer Einzelhändler, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. „Das ist auch eine Generationsfrage, doch weshalb sollte ein örtlicher Händler nicht für ältere Bürger zum Beispiel einen Bringservice anbieten, der ihn vom Mitbewerber abhebt?“, stellte Reichhold in den Raum.

Beeindruckt war der Gast von der Vielfalt der Möglichkeiten, ein Passivhaus zu bauen: „Der Druck auf die Umlandgemeinden von Frankfurt in Sachen Bereitstellung von Bauplätzen oder Wohnungen wird weiter groß sein, deshalb ist es um so erfreulicher, dass in Nidderau dieses Baugebiet mit Ein- und Zweifamilienhäusern aber auch Geschosswohnungsbau entwickelt worden ist“. Bürgermeister Gerhard Schultheiß konkretisierte, dass 120 Grundstücke für private Bauherrn angeboten würden, zusätzlich entstünden bis zu 170 Wohnungen im Geschosswohnungsbau, damit wachse die Bevölkerung der Stadt um 800 bis 1000 Personen. Die Bauunternehmen würden im Gebiet neue Mitte „mindestens 100 Millionen Euro“ Umsatz machen, schätzte der Rathauschef.

Weiterhin gefragt, stellte der IHK-Präsident fest, seien Gewerbegrundstücke für ansiedlungswillige Firmen. Hier sieht Bürgermeister Schultheiß Handlungsbedarf, da die letzten großen Flächen im Privatbesitz seien und die Vermarktung durch den Eigentümer nur schleppend verlaufe. Aber man sei derzeit dabei, weiter Abrundungen von bestehenden Gebieten vorzunehmen, um auch hier mit anderen Kommunen weiterhin in Konkurrenz treten zu können.

Mit der Windecker Altstadt samt Burg Wonnecken, mit einer Vielzahl von überregionalen Radwegen wie der Hohen Straße, mit Themenwanderwegen wie der Bonifatiusroute, mit der Storchenpopulation in den Nidderauen und mit dem attraktiven Stadtwald biete Nidderau auch touristisch interessante Möglichkeiten. „Hier muss auch die IHK darauf hinwirken, dass die Mittel für die Förderung des Fremdenverkehrs im Main-Kinzig-Kreis besser verteilt werden“, betonte Reichhold, der ein positives Fazit seines Besuchs zog und Schultheiß in Aussicht stellte, bald mit einer IHK-Veranstaltung wieder nach Nidderau zu kommen.


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