Harmonische Klänge im Zeichen der Völkerverständigung und Ökumene

Nidderau
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Wenn Kulturpreisträgerin Leonore Kleff internationale Gäste einlädt, ist es vorprogrammiert, dass ein besonderes Musikerlebnis auf Nidderau und Umgebung zukommt.



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Nach dreijähriger Pause war es kürzlich endlich wieder soweit, dass die Welt zu Gast in Nidderau war. Die Castle Singers und Kammerstreicher des Wartburg Colleges in Iowa, USA waren im Rahmen ihrer Europatournee durch Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen für drei Tage in Nidderau zu Besuch.

Direkt nach ihrer Landung ging es für die 42 Studentinnen und Studenten und ihren Professoren in die Altstadt von Frankfurt, wo sie von Leonore Kleff und Romina Jungk in Empfang genommen wurden. Eine Führung durch die Altstadt folgte. Das erste Highlight war für den Chor eine spontane Gesangseinlage im Dom. Der wunderbare Klang begeisterte nicht nur die Sängerinnen und Sänger, sondern auch die zufällig anwesenden Besucher.

Nach einer erholsamen Nacht in den Gastfamilien, stand ein Ausflug nach Hanau auf dem Programm. Begleitet wurde die Gruppe vom ersten Vorsitzenden des Kulturbeirates, Jürgen Reuling, dessen großer Wissensschatz es ermöglichte, viele Informationen und Geschichten rund um Wilhelmsbad und Schloss Philippsruhe an die Reisenden weiterzugeben.

Am Abend erlebten die Kulturbegeisterten in der vollbesetzten katholischen Kirche Mariä Verkündigung in Heldenbergen einen ganz besonderen Konzertabend auf höchstem Niveau. Der Chor zog die Zuhörer vom ersten Klangmoment in seinen Bann. Das mitgebrachte Repertoire war genauso vielfältig wie die Stimmen der 26 Sängerinnen und Sänger. Die Chorleiterin Dr. Nicki Toliver hatte einen Bogen von Madrigalen bis zu modernen Popsongs gespannt. A Cappella Stücke waren ebenso vertreten wie Lieder, die am Piano begleitet wurden. Die Kammerstreicher standen dem in nichts nach und präsentierten ebenfalls eine große Bandbreite an Werken. Die 16 Musikerinnen und Musiker spielten und zupften auf ihren Saiteninstrumenten mit einer überzeugenden Perfektion. Ein besonderer Höhepunkt war ein gemeinsames Lied der Kammerstreicher und des Chores aus der Feder von Dr. Jacob Tews, Leiter des Streichensembles. Die einzigartige Akustik der Kirche bot für diese besonderen Klänge den perfekten Rahmen.

Erwähnenswert ist, dass das College seinen Namen von der Wartburg in Eisenach hat, die einst Luther Zuflucht gewährte. Dies hinderte die katholische Kirchengemeinde um Pfarrer Korfmann nicht, die Gruppe herzlich aufzunehmen. In seiner Ansprache sagte Jürgen Reuling dann auch äußerst treffend: „Wenn das keine Ökumene ist.“ Ja, in Nidderau ist sie längst angekommen, die Völkerverständigung und die Ökumene. An diesem Abend ohne Grenzen war für das begeisterte Publikum am Ende nur eines wichtig: Sie wollten eine Zugabe und die bekamen sie selbstverständlich.


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