“Lieder der Verschollenen”: Veranstaltung zu Novemberpogromen

Nidderau
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Am 07.11.2021, im Rahmen der Novemberpogrome lud die Stadt Nidderau zu einer Ausstellungseröffnung und einem Konzert in der Kultur- und Sporthalle Heldenbergen ein.



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Um 17:00 Uhr wurde die Ausstellung zu den Nidderauer Stolpersteinen, mit Fotocollagen von Ralf Vollmer und Schülern der Bertha-von-Suttner-Schule von Landrat Thosten Stolz, Bürgermeister Bär und Dr. phil. Ralf Grünke feierlich eröffnet. Ab 19:00 fand dann das denkwürdige Konzert "Lieder der Verschollenen" mit dem Berliner Ensemble um Gina Pietsch, Gesang, Elisabeth Böhm-Christl, Fagott und Bardo Henning, Piano, Akkordeon und Komposition statt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bürgermeister Andreas Bär. Die Darbietungen des Ensembles waren perfekt von Bardo Henning komponiert und am Piano sowie am Akkordeon begleitet worden. Musikalisch untermalt wurde Bardo Henning von Elisabeth Böhm-Christl, deren einfühlsames Spiel auf dem Fagott die Musikstücke in das richtige Licht setzte und akzentuierte.

Die ausgesuchten Texte waren von den diffamierten, verfolgten und zum Teil ermordeten Künstlern der NS Zeit, Berthold Brecht, Valeska Gert, Jakob von Hoddis, Klabund, Else Lasker-Schüler, Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky und Hardy Worm. Was den Zuschauern aber weiterhin geboten wurde, überstieg den nüchternen Text bei weitem. Stimmgewaltig und mit Witz sang und erzählte Deutschlands bekannteste und beste Brecht Interpretin Gina Pietsch die musikalisch umgesetzten Texte. Flapsig erzählte sie von Tucho (Kurt Tucholsky) rezitierte und sang in feinstem berlinerisch.

Noch größeren Applaus bekam sie, als sie in frankfurterisch „Chanson für eine Frankfurterin“ darbot. Nach der Pause ging es in gewohnter Manier weiter. Langanhaltender Applaus war dem Trio nach Ende der Darbietungen sicher und somit ging ein einprägsamer, nachdenklich machender und trotzdem unterhaltsamer Liederabend zu Ende.

Text und Fotos : Ralf Vollmer


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