Grüne raten der Gemeinde zum Ankauf des Hofgutes „Mühle“

Niederdorfelden
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Nach erfolglosen Gesprächsangeboten stellen Grüne einen einzigen Antrag zum Haushalt 2024: Aus den Rücklagen des Baugebietes „Im Bachgange“ den Ankauf des Hofgutes „Mühle“.



"In Niederdorfelden steht in der Mühlgasse ein historisches Anwesen zum Verkauf. Die Mühle Niederdorfelden mit großem Grundstück, Wohnhaus mit ebenso großer Scheune und einem weiteren Mehrfamilienhaus zudem mit der von einem rührigen Verein sanierten und am Leben und in Erinnerung gehaltenen 'Ölmühle'. Ein idyllisches Kleinod und für Niederdorfelden ein absolutes Kultur direkt angrenzend an die Wasserburg und den so genannten Junkerhof. Wir haben die Anzeige in Immoscout gesehen und darüber gesprochen, wie interessant und wertvoll dieses Gelände im Besitz der Gemeinde sein könnte“, so Matthias Zach, Fraktionsmitglied und gleichzeitig Ortsverbandsvorsitzernder von Bündnis 90/ DIE GRÜNEN Niederdorfelden.

Vereinbarungsgemäß schrieb Sandra Eisenmenger, Fraktionsvorsitzende Grüne Fraktion, daraufhin die Gemeinde und die anderen Fraktionen an und bat um ein Treffen, um die Idee und die Relevanz eines möglichen Ankaufs gemeinsam zu besprechen. „Wir waren der Meinung, dass der Ankauf und die Erhaltung dieses Kulturgutes in kommunaler Hand gemeinsam diskutiert und außerhalb politischer Eitelkeiten zu einem Ergebnis kommen sollte. Leider hatte von den anderen Fraktionen keiner Interesse an einem gemeinsamen Treffen", bedauert Eisenmenger und berichtet weiter: „Nur der amtierende Bürgermeister gab kurz und knapp die Antwort, dass man sich die Liegenschaft angesehen habe und aufgrund des denkmalgeschützen Ensembles, der damit verbundenen laufenden Kosten und des hohen Preises der Liegenschaften kein Ankauf in Frage kommen würde.“

Eine für die Grünen unbefriedigende Antwort, dem Wert der Liegenschaft für die Gemeinde aus Sicht der grünen Fraktion nicht entsprechend. „Ich bin mir sicher, man wird es in Zukunft bereuen, einen Kauf nicht getätigt zu haben“, sagt Eisenmenger. Welcher Ort habe schon ein echtes Mühlrad als kulturelles Gut? Welcher Ort habe eine sanierte Ölmühle mit einem Verein, der die Sanierung vorgenommen hat, der ein Modell der Ölmühle gebaut hat, in der beim Mühlentag oder beim Tag des Denkmals alljährlich Führungen stattfinden und dort die Funktionsweise einer Ölmühle am Modell gezeigt werden kann? Für Vereine, Bürger, Feste und viele auch gewinnbringende Nutzungsmöglichkeiten könne man das Anwesen im Gemeindebesitz gut brauchen.

Zach ergänzt: „Wenn das Anwesen an einen fremden Investor geht, ist nicht sicher, was damit geschieht und ob es den Dorfeldern weiter zugänglich wäre. Nicht zuletzt für den Ölmühlenverein wäre das ein Verlust.“ Eisenmenger und Zach sind sich sicher dass es wichtig wäre für die Zukunft der Gemeinde und ihr Ansehen, eine positive Entscheidung zu fällen. Sandra Eisenmenger betonte, sie habe mit vielen alteingesessenen Bürgern gesprochen und alle würden ebenso denken. „Ich verstehe überhaupt die ablehnende Haltung und das Desinteresse nicht. Wir haben als Fraktion deshalb diesen Antrag gestellt und wir würden uns wünschen, dass wir in der Gemeindevertretung die fehlende Diskussion nachholen und einen entsprechend positiven Beschluss fassen können.", Sie habe auch erfahren, dass man sich damals sehr geärgert habe, den Junkerhof nicht gekauft zu haben und möchte nicht, dass der gleiche Fehler wieder geschieht. Als genau anderes Beispiel führte sie dann den Ankauf des ehemaligen HL am Lindenplatz durch die Gemeinde an und welche zentrale Funktion dieser Ankauf für die Kinderbetreuung und die Aufwertung des Lindenplatzes, „der ersten Fußgängerzone in Niederdorfelden“ gehabt habe.

„Ich selbst sehe, dass alles zusätzliche Geld durch Einnahmen aus dem neuen Wohngebiet nur im Haushalt versickern wird", so Eisenmenger. Da sei es umso wichtiger und auch rentierlich, durch den Ankauf dieses Dorfelder Kulturgutes „Mühle“ richtig Gutes für die Zukunft Dorfeldens zu tun.“


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