Großes Interesse am Vortrag „Unerwünschte Schönheiten“

Rodenbach
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Rund 50 interessierte Zuhörer folgten am vergangenen Freitag der Einladung des Rodenbacher Geschichtsvereins und hörten in der Gemeindebücherei die Vorträge der Referenten der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA).



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Unter dem Titel „Unerwünschte Schönheiten – Neophyten – Neuankömmlinge in unserer Natur“ startete an diesem Abend eine neue Vortragsreihe. Dr. Monika Pickert-Andres beleuchtete kritisch die Problematik der so genannten invasiven Neophyten, gebietsfremder Arten, die sich unkontrolliert ausbreiten können. Anhand zahlreicher Bilder lernte das Auditorium das Drüsige Springkraut kennen, das sich vor allem an der Kinzig ausbreitet. Viel Wissenswertes gab es auch zu hören über den Staudenknöterich, den als Herkulesstaude bekannten Riesen Bärenklau und die für Allergiker gefährliche Beifußblättrige Ambrosie.

Zu bedenken gab Pickert-Andres, dass von Menschen veränderte und beeinflusste Ökosysteme weniger widerstandsfähig und damit anfälliger für die Ausbreitung gebietsfremder Pflanzen sind. Von der Schmackhaftigkeit der Neophyten konnte sich das Publikum kurz vor der Pause überzeugen. Zum Abschluss ihres Vortrages verteilte die Botanikerin die auch als Superfood bekannten Gojibeeren, die Früchte des Gemeinen Bocksdorns.

Im zweiten Vortrag des Abends stellte die Umweltweltwissenschaftlerin Ann Kristin Bauer mit der „Herbstzeitlosen“ eine weitere unerwünschte Schönheit vor, die im Gegensatz zu den Neophyten in unseren Breiten heimisch ist und auf landwirtschaftlich genutzten Futterwiesen ein großes Problem darstellt.

Thomas Andres vervollständigte das Referenten-Trio der GNA. Der Biologe stellte in seinem Vortrag „Sag mir wo die Bienen sind?“ die wichtigsten Aspekte und Daten zum derzeitigen Insektensterben vor. Viele Funktionen der Insekten im Ökosystem gehen über die Bestäubung, auch unserer Nahrungsmittelpflanzen, hinaus. Sie sind beispielsweise als Nahrung für Vögel und Nager von Bedeutung.

Andres verglich viele Veröffentlichungen zum Insektensterben, um die Abnahme der Insekten beziffern zu können. Die Ursachen für deren Rückgang sind vielfältig. Neben den in den Medien häufig genannten Neonicotinoiden, hochwirksamen Insektiziden,die häufig in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, spielen auch der Rückgang von naturräumlichen Flächen und Biotopen, Monokulturen in der Landwirtschaft und der Klimawandel eine Rolle. Zum Ende seiner Präsentation zeigte Andres Möglichkeiten auf, um das Insektensterben zu stoppen.


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