Kinderbetreuung muss gesichert werden

Rodenbach
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In der jüngsten Sitzung des Haupt-, Finanz- und Sozialausschusses der Gemeinde Rodenbach wurde ein umfangreiches Massnahmenpaket zur Absicherung der bislang noch vergleichsweise guten Kinderbetreuung verabschiedet.



Den entsprechenden Antrag hierzu hatten die Koalitionsfraktionen von SPD und FDP gemeinsam eingebracht.

Jan Lukas, Partei- und Fraktioinsvorsitzender der SPD, kommentiert hierzu: “Die in diesem Jahr aufgetretenen Betreuungsengpässe konnten wir nicht einfach so hinnehmen. Zwar sind die Ursachen wie Elternzeiten von Erzieherinnen und der allgemeine Fachkräftemangel nachvollziehbar. Den betroffenen berufstätigen Eltern nützt das jedoch nichts. Im Ergebis sahen wir uns daher veranlasst, die Initiative zu ergreifen und uns Massnahmen zu überlegen, wie wir als Kommune hier einspringen und Abhilfe schaffen können. Schliesslich steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei uns Sozialdemokraten in Rodenbach seit Jahren ganz oben auf der politischen Agenda. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass unser Koalitionspartner FDP sich unseren Überlegungen unmittelbar angeschlossen hat und auch die anderen Fraktionen im Ausschuss dem Antrag zugestimmt haben.”

Im einzelnen hat der Ausschuss folgenden Maßnahmen zugestimmt, die jetzt noch von der Gemeindevertretung verabschiedet werden müssen:

  • Die Akquise von Fachkräften soll ab 2024 schrittweise auf der Grundlage des bereits beschlossenen Platzangebots erfolgen(vorausschauende Personalplanung w/steigender Kinderzahlen sowie Aus-/Neubau der Kindertagesstätten); unmittelbar sollte mindestens ein zusätzlicher Puffer von 3 Fachkräften geschaffen werden, der ggf. auch zur Qualitätssicherung der Betreuung eingesetzt werden kann. Stellen und finanzielle Mittel hierfür sollen im Haushaltsplan 2024 bereitgestellt werden.
  • Der Anteil der Nicht-Fachkräfte in der Kinderbetreuung soll bis maximal zur Anrechenbarkeitsgrenze ausgebaut werden.
  • Die Anzahl der Ausbildungsplätze der Gemeinde soll bei der heutigen Zahl (14) festgeschrieben und eine spätere Einstellung möglichst vorgesehen werden.
  • Die Arbeitsplatzattraktivität soll im Einklang mit entsprechenden Maßnahmen in der freien Wirtschaft punktuell erhöht werden. Konkret soll für alle Mitarbeiter*innen der Gemeinde Rodenbach ein Zuschuss in Höhe von EUR 20 zum 49-EURO-Ticket gezahlt werden.
  • Dem Trägerverein soll ein finanzieller Zuschuss in Höhe von EUR 50.000 für die Betreuung von Grundschulkindern gewährt werden, damit weitere Betreuer*innen gefunden werden können. Geeignete Räumlichkeiten sollen seitens der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden (z.B. Rote-Kreuz-Haus; RoSen-Treff).
  • Ein Fachdienst „Kinderbetreuung“ soll geschaffen werden. Begründung: steigende Kinderzahlen, mehr Kindertageseinrichtungen, höhere Berichtsanforderungen, vermehrte Koordination (Ausfallzeiten, Elternansprüche, über 40% nicht-deutschsprachige Kinder, Integrationsleistungen in derzeit 6 Kindertagesstätten). Der Fachdienst koordiniert und steuert aus dem Amt für Familie, Senioren und Soziales mit Berichtslinie an den Amtsleiter alle anfallenden Themen aus dem Bereich Kinderbetreuung.
  • Einige hessische Gemeinden haben bereits heute erfolgreich im Ausland (Südamerika, Spanien) über Personalberatungsfirmen (z.B. Talent-Orange, Helmeca) nach Fachkräften suchen lassen. Hier soll geprüft werden, ob dies auch für Rodenbach ein erfolgversprechender Ansatz ist.

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