Neuronenfeuer und Science Slam

Niederrodenbach
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Angekündigt war es als Sachbuchlesung: Dr. Dong-Seon Chang, promovierter Neurowissenschaftler am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen war eingeladen, um sein Buch „Mein Hirn hat seinen eigenen Kopf. Wie wir andere und uns selbst wahrnehmen“ vorzustellen.



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Der Gewinner der deutschen Science-Slam-Meisterschaft 2014 unterhielt und informierte die 70 Gäste per Slam so unterhaltsam, dass die Informationen im Hirn mit großer Leichtigkeit abgespeichert wurden. Ob wir uns auf das sogenannte Thin-Slicing (erster Eindruck entscheidet, was essenziell wichtig ist) verlassen können, warum wir eigene Augenbewegungen im Spiegel nicht erkennen und warum Stresshormone bei Männern länger im Blut bleiben als bei Frauen – das alles wusste Dr. Chang kurzweilig und interessant zu erklären. Interessant ist die Tatsache, dass unser Gehirn Menschen beim ersten Eindruck in Schubladen sortiert. So wurden in einem Experiment Fotos dunkelhäutiger Menschen als „gefährlicher“ eingestuft als hellhäutige. Ließ man die Teilnehmer die Fotos sortieren, so dass sie sich mit den Gesichtern beschäftigen mussten, sank die Einschätzung der Gefährlichkeit.

Auch das Phänomen, das wir alle kennen, wenn wir beim Verlassen eines Raumes nach Durchschreiten der Zimmertür nicht mehr wissen, was wir vorhaben, findet die Erklärung in unserem Gehirn: Es stellt sich in einer anderen Umgebung auf neue Erfahrungen ein und vergisst die alten. Die wichtigste Entwicklung unseres Großhirns begann, als der Mensch anderen Menschen begegnete: Der Neocortex begann erst durch die Begegnung mit anderen Menschen zu wachsen. Der sich als Erzähler verstehende Albert-Schweitzer-Fan Dong–Seon Chang empfahl zum Abschluss seines Vortrags Schweitzers „Mein Wort an die Menschen“ und das „Bekenntnis zum freien Leben“. Das beeindruckte Publikum, das an diesem Abend nicht nur das Gehirn, sondern auch die Lachmuskeln strapaziert hatte, bedankte sich mit anhaltendem „Neuronenfeuer“ beim Erzähler und entließ den Autor erst, als alle Bücher signiert waren.


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