Revoluzzer, Gelehrter, Gescheiterter?

Schlüchtern
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Das Schlüchterner Gymnasium ist nach ihm benannt, er flüchtete vor der drohenden Zukunft als Mönch aus dem Kloster Fulda, und er hielt die Welt mit seinen Schriften gegen Papst und Klerus in Atem.

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War Ulrich von Hutten Revoluzzer, Journalist, Gelehrter oder Gescheiterter? Der in der Region bekannte Schauspieler und Theaterpädagoge Günther Keim aus Schlüchtern-Ramholz wird sich dem Menschen Ulrich von Hutten am Samstag, 18. Juni, 18 Uhr, im Rahmen einer Lesung in der ehemaligen Orangerie von Schloss Ramholz annähern.

Keim nutzt dazu das Werk „Huttens letzte Tage“ des Dichters Conrad Ferdinand Meyer, der damit literarische Einblicke in die Seelenwelt des Humanisten geschaffen hat. „Jemanden wie Ulrich von Hutten auf Basis seiner Biographie und der Quellenlage zu begreifen, ist ungeheuer schwierig“, so Günther Keim. Die Dichtung Meyers eröffne eine Verständnisebene, die Hutten auf ganz andere Weise erfassbar mache. Sich mit dem berühmten Sohn des Bergwinkels auch in unserer Zeit zu beschäftigen, lohne sich, unterstreicht Günther Keim. Der Humanist habe die starren Machtverhältnisse seiner Zeit angeprangert und um die Befreiung des Geistes und damit der unterdrückten Volksschichten gekämpft. Überdies finde die Lesung 500 Jahre nach Huttens Aufenthalt in Bologna statt, wo er 1516 zum ersten Mal sein berühmtes „Iacta est alea – Ich hab’s gewagt“ in einer Schmährede gegen den Papst niedergeschrieben haben soll.

Das kurze, heftige Leben des Poeten Ulrich von Hutten, der vom Kaiser Maximilian persönlich die Dichterkrone empfing, begann 1488 auf Burg Steckelberg bei Ramholz und endete 1523 auf der Insel Ufenau im Zürichsee. Dazwischen lag eine unglaublich produktive Schaffensphase, die den umtriebigen Reichsritter in zahlreiche Länder führte. Vor allem die zu seiner Zeit berühmten italienischen Universitäten zogen den kritischen Geist an, der für Mut und Freiheit warb und nicht müde wurde, die Unterdrückung des Volkes durch die Kirche anzuprangern. Die Lesung beginnt am Samstag, 18. Juni, 18 Uhr, in der ehemaligen Orangerie (vormals Schlosscafé) von Schloss Ramholz. Der Eintritt ist frei; Spenden sind erwünscht.

Foto: Noch zu Ulrich von Huttens Lebzeiten kursierte ein Buch, das über die Behandlung der Syphilis, auch  Franzosenkrankheit genannt, Auskunft gab. Hutten überlebte die Erkrankung nicht und starb 1523 im Alter von 35 Jahren in der Schweiz. Foto: Ketterer Kunst


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