Singen macht glücklich und verbindet Menschen miteinander

Schlüchtern
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„Winter is going away, summer is coming to stay…“ ertönte es im Foyer der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an den Main-Kinzig-Kliniken in Schlüchtern.



Von der ersten Zeile an nahm der etwa 70-köpfige Chor, bestehend aus Patienten und  Mitarbeitern der Klinik, das anwesende Publikum für sich ein. „Es gibt wohl niemanden, der nicht in seinem tiefsten Herzen hiervon erreicht wurde“, fasste die leitende Ergotherapeutin Ursula Hansel die Erfahrungen der neunten Projektwoche zusammen.

„Wir haben nicht wie in den Vorjahren mit Material gearbeitet, sondern mit unserer Stimme“, so Hansel: Patienten und Therapeuten starteten ein gemeinschaftliches Gesangsprojekt. „Zahlreiche Studien belegen die Wirkung von Musik auf Menschen“, erklärte die Chefärztin Dr. Susanne Markwort. So sinken – in Abhängigkeit von der Art der Musik – die Herzfrequenz, der Blutdruck und das Stresshormon Cortisol im Körper. Beim Singen im Chor verbessert sich die Stimmung und es wird vermehrt das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das soziale Interaktionen reguliert. Das Besondere hieran: Die positive Wirkung stellt sich nicht nur bei Profis ein, sondern gerade auch bei Menschen, die bisher wenig bis gar nicht gesungen haben. Die Erfahrungen aus der Projektwoche bestätigten dies: „Gemeinsam haben wir uns das Chorleben mit Freude erobert“, so die Ergotherapeutin Hansel: „Es war nicht immer leicht, aber immer wunderschön.“

An sieben Tagen wurde für jeweils zwei Stunden geprobt. „Um dies möglich zu machen, wurde teilweise sogar der Klinikablauf geändert, beispielsweise Visiten verschoben“, berichtete Hansel, die sich nicht nur bei der Chefärztin für die Wertschätzung und Unterstützung der Projektwoche, sondern auch bei allen anderen Kollegen herzlich für das Engagement bedankte. Ein ganz besonderer Dank galt dem Chorleiter Peter Grimm aus Steinau, der es allen Beteiligten sehr leicht gemacht habe, sich auf dieses Abenteuer einzulassen, so Hansel. „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit den Menschen zu arbeiten und auch ich habe viel hinzugelernt“, betonte Grimm. Doch am meisten beeindruckt habe ihn das innere Strahlen, das man den Teilnehmern nach einer Woche ansehen konnte: „Alle Teilnehmer können sehr stolz auf sich sein.“ Die eindrucksvolle Darbietung der anspruchsvollen, teils mehrstimmigen Lieder wurde vom Publikum mit viel Applaus honoriert. Anschließend nutzen Teilnehmer und Gäste die Gelegenheit, im festlich geschmückten Foyer bei Kaffee und Kuchen, welcher von Patienten und Mitarbeitern selbst gebacken wurde, auf die Projektwoche zurückzublicken.

„Einen Ton zu halten, das war absolutes Neuland für mich“, gab ein 31-jähriger Patient an, der zwar Erfahrung im Rappen, nicht aber im Singen hatte: „Erst war ich unzufrieden mit mir, aber dann gelang es immer besser – zumal es ja überhaupt nicht darum ging, perfekt zu sein, sondern gemeinschaftlich etwas auf die Beine zu stellen. Hierauf habe ich mich jeden Morgen gefreut.“ Zusammen mit einigen Mitpatienten möchte er nun auch zukünftig in einem Chor mitmachen. Und auch die Chefärztin Dr. Markwort ließ verlauten: „Hoffentlich werden wir in unserer Klinik demnächst öfter singen.“

Foto: Die Ergotherapeuten der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie starteten mit Patienten ein gemeinsames Chorprojekt (2. von links: Chorleiter Peter Grimm; 3. von rechts: Chefärztin Dr. Susanne Markwort).


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